Polizei-Dienststellen in Geisenfeld und Pfaffenhofen berichten aktuell von etlichen Fällen, ebenso die Polizeiinspektion aus Neuburg.
(ty) Erneut sind im Landkreis Pfaffenhofen etliche betrügerische Inkasso-Schreiben aufgetaucht. Wie die Geisenfelder Polizeiinspektion heute berichtete, hatten eine 68-Jährige aus Münchsmünster und eine 77-Jährige aus Vohburg sowie eine 59-Jährige aus Reichertshofen am Montag jeweils Post von dem vermeintlichen Inkasso-Unternehmen "Fordinal Forderungs AG" bekommen. Die drei Frauen seien in diesen Schreiben dazu aufgefordert worden, jeweils 268,40 Euro auf ein slowakisches Konto zu überweisen. Die Adressatinnen seien sich allerdings keiner möglichen Forderung bewusst gewesen. Auch die Pfaffenhofener Polizeiinspektion berichtet von zahlreichen Fällen.
Die drei eingangs genannten Frauen, die am Montag die dubiosen Schreiben erhalten hatten, seien daraufhin am gestrigen Tage bei der Polizei-Dienststelle in Geisenfeld erschienen, um Anzeige zu erstatten. "Es stellte sich heraus, dass das angebliche Inkasso-Unternehmen nicht existiert und eine ausländische Gruppierung bereits deutschlandweit mit dieser Masche in betrügerischer Absicht agiert", erklärte heute ein Polizei-Sprecher. Erst kürzlich hatten, wie berichtet, mehrere Personen im Gemeinde-Bereich von Rohrbach jeweils betrügerische Schreiben von einer ebenfalls nicht existierenden "Köln-Inkasso-AG" bekommen. Lesen Sie dazu: Mehrere gefälschte Inkasso-Schreiben in Rohrbach aufgetaucht
Seit gestern gehen auch bei der Polizeiinspektion in Pfaffenhofen gehäuft Mitteilungen von Bürgern aus verschiedenen Gemeinden ein, die nicht nachvollziehbare Inkasso-Schreiben erhalten haben. "Bei den derzeitigen Fällen handelt es sich um Schreiben, in denen Forderungen aus angeblichen Gewinnspiel oder Lotto-Teilnahmen angemahnt werden", so ein Sprecher. "Es werden jeweils Beträge zwischen 200 und 300 Euro eingefordert beziehungsweise gebeten, diese auf ein ausländisches Konto zu überweisen." Nach derzeitigem Stand müsse davon ausgegangen werden, dass sämtliche Schreiben beziehungsweise Forderungen einen betrügerischen Hintergrund haben. Bisher seien bei der Pfaffenhofener Dienststelle sieben Fälle bekannt, "bei denen es sich um den gleichen Absender, der den Inhalten der Schreiben zufolge im Kölner Raum sitzen könnte, handelt". Keiner der bisher bekannten Empfänger sei auf den Schwindel hereingefallen. Wer ebenfalls ein solches Schreiben erhalten habe, möge sich unter (0 84 41) 80 95 -0 bei der Polizei in Pfaffenhofen zu melden.
Auch im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion aus Neuburg an der Donau häufen sich laut heutiger Mitteilung aktuell Fälle, in denen die Täter mit einer perfiden Betrugs-Masche vorgehen: Die potenziellen Opfer erhalten den Angaben zufolge unfrankierte Schreiben von verschiedenen angeblichen Inkasso-Firmen. "Die Schreiben beinhalten eine Geldforderung in Höhe eines dreistelligen Euro-Betrags für eine angebliche telefonische Gewinnspiel-Teilnahme. Auch sind den Schreiben der falschen Inkasso-Büros vorausgefüllte Überweisungsträger zum Ausschneiden beigefügt. Auf diesen sind die IBAN von wechselnden, ausnahmslos ausländischen Bankkonten ebenfalls bereits aufgedruckt."
"Nach den bisherigen Ermittlungen agiert die hinter den Betrügereien steckende Tätergruppe deutschlandweit", so ein Sprecher der Neuburger Polizeiinspektion. Die Namen der Inkasso-Firmen sowie die Gewinnspiel-Firmen seien in den Schreiben frei erfunden. Und: "Die Geldforderungen entbehren in den beschriebenen Fällen in der Regel jeglicher Grundlage." Bürgern, die ebenfalls solche Schreiben erhalten haben oder als Geschädigte sogar Überweisungen getätigt haben, werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden. Ebenso bittet die Neuburger Polizei-Dienststelle um Hinweise von etwaigen Zeugen, die Angaben zu den offenbar privaten Zustellern dieser falschen Inkasso-Briefe beziehungsweise zu deren Fahrzeugen machen können.