Zwei Rumänen (20 und 25) sollen immer wieder Not-Situationen vorgetäuscht haben, um sich Geld zu ergaunern.
(ty) Einem aufmerksamen Verkehrsteilnehmer ist es zu verdanken, dass am gestrigen Nachmittag an der Bundesstraße B13 im Gemeinde-Bereich von Pörnbach zwei mutmaßliche Serien-Betrüger von der Pfaffenhofener Polizei festgenommen werden konnten. Der 52-Jährige war zum einen nicht auf die perfide Masche mit einer vorgetäuschten Notlage hereingefallen und hatte zum anderen die Gesetzeshüter verständigt. Für die beiden Rumänen im Alter von 20 und 25 Jahren klickten dann die Handschellen. Die Staatsanwaltschaft stellte schließlich einen Haft-Antrag und mittlerweile sitzen die zwei Beschuldigten hinter Gittern.
Laut heutiger Mitteilung der Polizei trug es sich gestern gegen 13.50 Uhr wie folgt zu. Auf seiner Fahrt nach Ingolstadt war dem 52-Jährigen zwischen Haimpertshofen und Pörnbach auf einem Parkplatz an der B13 ein roter VW-Golf mit Münchner Ausfuhr-Kennzeichen aufgefallen. Um diesen Wagen fuhr scheinbar hilfesuchend ein Mann in einem Rollstuhl. Der 52-Jährige steuerte deshalb auf den Parkplatz und sprach den jungen Rollstuhl-Fahrer an. Der 20-jährige Rumäne erklärte ihm dann in gebrochenem Deutsch, dass im Tank des VW annähernd kein Sprit mehr für die Weiterfahrt sei und dass aufgrund einer schlimmen Krankheit in der Familie jetzt auch kein Geld für das Tanken vorhanden sei.
Da der 52-Jährige realisierte, dass er wohl betrogen werden sollte, versuchte er dem 20-Jährigen klar zu machen, dass er ihm kein Geld geben würde. Daraufhin bot der Rollstuhlfahrer an, dass er dem 52-Jährigen doch in den nächsten Ort folgen könnte und dass der 52-Jährige dann dort die Kosten fürs Tanken übernehmen sollte. Der 52-Jährige ließ sich aber nicht darauf ein und verständigte zudem die örtlich zuständige Polizeiinspektion in Pfaffenhofen. Von den daraufhin angerückten Beamten wurden kurze Zeit später sowohl der 20-jährige Rumäne sowie ein 25 Jahre alter Landsmann einer Kontrolle unterzogen. Dabei stellte sich heraus, dass gegen den Rollstuhlfahrer ein offener Haftbefehl in anderer Sache vorlag.
Da es zudem in den vergangenen Tagen in der Region weitere identische Fälle gegeben habe (Pannenhilfe für Rollstuhl-Fahrer bei Wolnzach: Ermittlungen wegen Betrugs), sei dem rumänischen Duo die Festnahme erklärt worden. Bei einer näheren Kontrolle habe sich herausgestellt, dass in dem VW-Golf genügend Sprit vorhanden war und dass der Rollstuhl-Fahrer mehrere hundert Euro im Geldbeutel hatte. Die vermeintliche Not-Situation sei daher nur vorgespielt gewesen. "In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Geisenfeld konnten weitere Fälle zusammengeführt werden", so ein Sprecher der Pfaffenhofener Polizei-Dienststelle. Die Staatsanwaltschaft aus Ingolstadt habe einen Haft-Antrag gegen die beiden Festgenommenen gestellt. Gegen sie sei mittlerweile ein Haftbefehl erlassen worden.
Wer ebenfalls von dem Duo angesprochen worden war oder zum Opfer der Masche geworden ist, soll sich bei der Polizeiinspektion in Pfaffenhofen unter der Rufnummer (0 84 41) 80 95 0 melden.
