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Die Teilnehmer erwartet ein 90-minütiger Ausflug in die Zeit des Kalten Krieges: 36 Räume, 1400 Quadratmeter, konstant zwölf Grad Celsius. Hier sehen Sie auch eine Bilder-Galerie.

(ty) Nach langer, corona-bedingter Pause starten ab dem kommenden Samstag, 11. September, wieder die gefragten Führungen durch den ehemaligen Fernmeldebunker in Pfaffenhofen. Das wurde von der städtischen Wirtschafts- und Service-Gesellschaft (WSP) jetzt bekanntgegeben. Aktuell sei die Teilnehmerzahl allerdings auf maximal zwölf Personen beschränkt und es gelte die so genannte 3G-Regel: Zutritt haben also nur gegen Corona geimpfte, von einer Corona-Infektion genesene und negativ auf Corona getestete Personen mit entsprechendem Nachweis. Die unterirdischen Touren dauern rund 90 Minuten. Die erforderliche Anmeldung ist online möglich auf www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de oder telefonisch unter der Rufnummer (0 84 41) 40 55 00. Am Ende dieses Beitrags sehen Sie auch eine Bilder-Galerie mit Impressionen aus dem Bunker.

 

Der Pfaffenhofener Fernmeldebunker, ein greifbares Stück Geschichte, das lange unter strengster Geheimhaltung stand und der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen blieb, wird seit einiger Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf der Bunker-Tour führt die WSP interessierte die Teilnehmer durch die vielen Räume und verwinkelten Gänge der über 1400 Quadratmeter großen Anlage. Unterwegs sieht man Filter-, Lüftungs-, Notstrom- und andere Versorgungs-Anlagen und erfährt jede Menge über die Geschichte des Bunkers als militärische Anlage sowie über die Epoche des Kalten Kriegs – und fühlt die beklemmende Situation in einem Bunker unter der Erde. Es empfiehlt sich übrigens, warme Kleidung mitzunehmen, da in dem Bunker eine Temperatur von konstant zwölf Grad herrscht.

 

"Pfaffenhofener wehrt Euch! Ihr bekommt einen Atombomben-Bunker in Eure Siedlung!" Derart reißerisch wandte sich der DDR-Sender 904 seinerzeit direkt an die Pfaffenhofener (!) Bevölkerung und warnte sie vor einer Anlage, dessen Existenz doch eigentlich streng geheim bleiben sollte. Der Osten wusste also Bescheid – im Gegensatz zu den ortsansässigen Bürgerinnen und Bürgern. Der Kalte Krieg war in Pfaffenhofen angekommen und heizte Spekulationen und wilde Gerüchte um ein Gebäude an, das bis heute im Pfaffenhofener Stadtgebiet steht – mittlerweile umgeben auch vom Inter-Kultur-Garten, den etliche rührige Leute um Manfred "Mensch" Mayer geschaffen und etabliert haben.

 

Die einst im Jahr 1966 hier in Betrieb genommene Fernmeldezentrale ist ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, als sich die Supermächte USA und UdSSR hochgerüstet gegenüberstanden, in einem Klima der Angst vor einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen. Die so genannte Grundnetzschalt- und Fernmeldestelle GSVBw66 in Pfaffenhofen war nicht weniger als ein Bestandteil eines deutschlandweit angelegten Fernmeldenetzes, durch das im Ernstfall eines Angriffes die Kommunikation in Deutschland für gewisse Zeit aufrechterhalten werden sollte. Die Anlage wurde an der Ingolstädter Straße erbaut und ist fast komplett unterirdisch angelegt. Sie erstreckt sich mit 36 Räumen auf einer Gesamtfläche von 1400 Quadratmetern. 

Nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges war auch die Notwendigkeit einer Fernmeldestelle am Standort Pfaffenhofen nicht mehr gegeben und ihr Betrieb wurde am 25. März 1997 eingestellt. Seit dem Jahr 2006 ist das gesamte Areal mit seinen unterirdischen Anlagen im Besitz der Kreisstadt. Der Bunker ist Zeitzeuge eines halben Jahrhunderts massiver weltpolitischer Veränderungen und des Kräftemessen der Supermächte. Dieses Stück Geschichte ist mittlerweile im Rahmen von Bunkerführungen öffentlich zugänglich. Das Interesse daran ist groß: Die Bunker-Touren sind fast immer ausgebucht. 

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Impressionen aus dem Bunker.


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