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Der Stadtrat befasst sich morgen mit zahlreichen Verbesserungsvorschlägen zu Fahrplänen, Streckenführung und Haltestellen – außerdem geht es um ein deutlich verbilligtes Ticket für Fahrten ab 9 Uhr

Von Tobias Zell

Am Sonntag haben die Pfaffenhofener einen neuen Stadtrat gewählt. Allerdings muss zunächst noch einmal der „alte“ ran. Der kommt am Donnerstag ab 17 Uhr zusammen und befasst sich dabei unter anderem mit dem Stadtbus-Verkehr. Konkret geht es um Änderungen bei Fahrplänen, Streckenführungen, der Tarifgestaltung und bei den Haltestellen. So sollen zum Beispiel mit der Einführung eines deutlich vergünstigten 9-Uhr-Tickets neue Fahrgäste gewonnen werden – das gilt ab neun Uhr und bis zum Ende des Tages und soll als Monats- oder Jahreskarte angeboten werden.

Im Herbst vergangenen wurden an die Haushalte rund 12 500 Fragebogen zum Thema Stadtbus verteilt, von denen dann aber gerade einmal 299 (2,4 Prozent) zurückgeschickt wurden. Abgefragt wurde unter anderem die Zufriedenheit mit dem Angebot, der Tarifgestaltung und der Fahrplan-Verständlichkeit. Insgesamt wurden die genannten Bereiche mit 2,9 (bei einer Skala von 1 bis 6) bewertet.

Mit den Ergebnissen der Umfrage hat man sich inzwischen eingehend befasst. So wurden nicht nur die Beschwerden thematisiert, die an den Busunternehmer und die Busfahrer gerichtet waren, sondern in Zusammenarbeit mit der Firma wurde auch festgelegt, dass bei Verspätung des Zugs aus München die Stadtbusse bei der letzten Fahrt bis zu 15 Minuten warten müssen. Das geht aus der Information der Stadtverwaltung hervor, die im Vorfeld der Stadtratsitzung bereits öffentlich gemacht werden.

Von vielen Umfrage-Teilnehmern sei der Einsatz von leiseren Stadtbussen mit geringeren Emissionswerten gewünscht worden, heißt es weiter. Diese Forderungen werden mit dem Einsatz der sechs neuen Stadtbusse, die der Abgasnorm Euro VI entsprechen, voll erfüllt, wie die Verwaltung mitteilt.

Im Zuge der Umfrage wurden viele Verbesserungsvorschläge und Änderungswünsche eingereicht, die nach Angaben aus dem Rathaus wertvolle Anhaltspunkte für eine weitere Optimierung des Stadtbusverkehrs liefern. Folgende Punkte wurden bereits ausführlich in der Sitzung des Arbeitskreises für Parkgebühren und Stadtbus am 14. Januar besprochen, den Verwaltungsvorschlägen wurde dabei einhellig zugestimmt. Die Umsetzung der nachfolgenden Punkte soll ab Juli erfolgen. Diese Punkten werden nun morgen im Stadtrat noch einmal diskutiert und zur Abstimmung gestellt. Hier eine Übersicht über die von der Verwaltung vorgeschlagenen Änderungen:

1. Verbesserte Anbindung der Ilmtalklinik und Änderung der Streckenführung von Linie 7

Von vielen Fahrgästen wurde eine verbesserte Anbindung der Ilmtalklinik – insbesondere eine Verkürzung der Wartezeiten beim Umstieg in andere Linienbusse – gewünscht. „Durch die bestehenden Umlaufpläne, in deren Rahmen von einem Bus bis zu vier Linien befahren werden, war es sehr schwierig, hier Lösungen zu finden“, teilt die Stadtvewaltung mit. In Zusammenarbeit mit der Busfirma Stanglmeier konnten dennoch Vorschläge erarbeitet werden, die eine bessere Anbindung zur und von der Ilmtalklinik beinhalten.

Durch vier zusätzliche tägliche Fahrten der Linie 7 sowie Verschiebungen der An- und Ab- fahrtszeiten der Linien 1 bis 6 am Bahnhof, könnten bei der Hinfahrt 19 und bei der Rückfahrt 31 zusätzliche Umsteigemöglichkeiten ohne längere Wartezeiten angeboten werden. Die feststehenden Taktzeiten würden mit dieser Umstellung allerdings unterbrochen. Erforderlich sei zudem eine Änderung der Linienführung der Linie 7. Bisher führte die Strecke vom Bahnhof über die Dr.-Bergmeister-Straße und Balthasar-Kraft-Straße zur Ilmtalklinik und wieder zurück. Die neue Streckenführung soll vom Bahnhof direkt zur Klinik und wieder zurück führen. Die bisherigen Haltestellen Dr.-Bergmeister-Straße und Balthasar-Kraft-Straße – täglich höchstens ein Einsteiger – würden aufgelöst.

2. Änderung der Streckenführung der Linie 4 (Pfaffenhofen – Heißmanning)

Nachdem es bei dieser Linie nach Angaben der Verwaltung immer wieder zu Verspätungen kommt, sollte der Bus künftig nicht wie bisher über Weiherer Straße-Joseph-Fraunhofer-Straße, Altenstadt und Ingolstädter Straße, sondern vom Kreisel direkt über die Ingolstädter Straße nach Heißmanning fahren. Diese Regelung wird bereits seit Langem ab 15.30 Uhr praktiziert, während dieser Zeit konnte der Fahrplan auch eingehalten werden. Dazu heißt es von der Verwaltung: „Mit Änderung der Linienführung könnte auch dem vielfachen Wunsch auf Einrichtung einer zusätzlichen Haltestelle an der Einmündung zum Freibad/Eisstadion entsprochen werden.“

3. Einführung einer 9-Uhr-Karte

Die Stadtbusse sind morgens und abends durch den Pendlerverkehr gut besetzt, wie es in der Sitzungsvorlage für die Stadtratsitzung morgen heißt. Zwischen 9 und 16 Uhr sei die Auslastung hingegen „sehr überschaubar“. Die Idee ist jetzt: Durch die Einführung einer verbilligten 9-Uhr-Karte als Monats- und Jahresticket könnten unter Umständen mehr Fahrgäste gewonnen werden. Die Inhaber dieser 9-Uhr-Karte dürfen die Stadtbusse dann ab 9 Uhr bis jeweils zum Ende eines Tages benutzen.

Nach Auskunft der Regierung von Oberbayern besteht bereits Einverständnis mit dem dafür ausgearbeitetenTarifvorschlag. Regulär kostet eine Jahreskarte 235 Euro und eine Monatskarte 26 Euro. Senioren zahlen für die Jahreskarte 170 und für das Monatsticket 19 Euro. Die Neun-Uhr-Karte soll nun 160 Euro im Jahr bzw. 18 Euro im Monat.

4. Sitzgelegenheiten an besonders frequentierten Haltestellen

Das Buswartehäuschen am Hauptplatz wurde bereits vor längerer Zeit erstellt. Auf Wunsch der Fahrgäste wird demnächst an der Westseite eine Seitenverglasung montiert. Drei weitere Buswartehäuschen an der evangelischen Kirche (stadteinwärts), in der Kornstraße (Niederscheyern) und an der Ecke Richard-Wagner-Straße/Bistumerweg (Sulzbach) wer- den demnächst installiert. Die Aufträge sind bereits vergeben, wie die Stadtverwaltung mitteilt.

Auf Wunsch vieler Fahrgäste sollen an besonders frequentierten Haltestellen Bänke aufge- stellt werden. Da wegen der engen Platzverhältnisse dies oftmals nicht möglich sei, sollten zumindest einfache Platz sparende Sitzgelegenheiten wie Klappsitze oder Anlehnstützen aufgestellt werden.

5. Einführung eines rechnergestützten Leitsystems sowie eines Fahrgastinformationssys tems

In den neuen Stadtbussen sind bereits die Grundverkabelungen für ein rechnergestütztes Druckersystem vorgesehen. In Kooperation mit der INVG könnte das Busunternehmen Stanglmeier an das Leitsystem der INVG angeschlossen werden. In der Leitstelle sind am Display die Haltestellen, der Fahrverlauf und gegebenenfalls auch Verspätungen jederzeit ersichtlich. „Außerdem wären die Busfahrer untereinander vernetzt und es könnte gezielt bei Verspätungen reagiert werden“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Im Leistungsverzeichnis der Ausschreibung sind lediglich einfache Drucker enthalten. Die Mehrkosten für ein rechnergestütztes Druckersystem müssten von der Stadt Pfaffenhofen übernommen werden, wie es heißt. Zu überdenken wäre aus Sicht der Verwaltung auch, ob ein Fahrgastinformationssystem mit entsprechenden Anzeigetafeln an den Haltestellen Hauptplatz, Schulstraße, evangelische Kirche und Bahnhof eingeführt werden soll. „Dies wäre für die Fahrgäste ein großer Vorteil, weil die tatsächliche Ankunftszeit der Stadtbusse jederzeit ersichtlich ist.“ Erste Vorgespräche mit Vertretern der INVG wurden diesbezüglich bereits geführt. 


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