Morgen ist Weltdiabetestag: Expertin Anette Rupprecht von der Ilmtalklinik-GmbH gibt Tipps für eine gesunde Ernährung bei Typ-II-Diabetes.
(ty) Fast zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der Pfaffenhofener Ilmtalklinik-GmbH an der "Zucker-Krankheit" – und noch einmal sieben Millionen haben Diabetes, ohne es zu wissen. Häufig bedeute das für die Betroffenen, lebenslang Tabletten einzunehmen oder Insulin spritzen zu müssen. Allerdings lasse sich gerade Typ-II-Diabetes sehr gut durch eine gesunde Lebensweise beeinflussen. Anette Rupprecht, Diabetes-Beraterin an den Ilmtalkliniken in Pfaffenhofen und Mainburg, hat anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November ein paar Tipps für gesunde Ernährung bei Typ-II-Diabetes.
"Eure Nahrung sei Eure Medizin und Eure Medizin Eure Nahrung." Dieses Zitat von Hippokrates bringt es nach Ansicht von Rupprecht auf den Punkt. "Gute Ernährung kann gesund machen, insbesondere bei Diabetes", sagt sie. Die Faustregel sei: drei Mal täglich Gemüse beziehungsweise Salat und zwei Mal täglich Obst. Bei Getreide-Produkten solle man immer Vollkorn bevorzugen. Diabetes gehe oft einher mit einer Fett-Stoffwechsel-Störung. "Hier sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren hilfreich, die in fettem Meeresfisch wie Makrele, Hering oder Lachs vorkommen." Eiweiß sollten Diabetiker nach den Worten der Expertin begrenzt zu sich nehmen, insbesondere in Form von Fleisch: "Hülsenfrüchte, wie Linsen und Erbsen liefern besseres Eiweiß."
Insgesamt sollten Diabetiker laut Rupprecht auf eine fettarme Ernährung achten sowie immer hochwertige, kaltgepresste Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren bevorzugen. Regelmäßige "intensive Hafertage" könnten den Blutzucker-Spiegel reduzieren, die Wirkung des körpereigenen Insulins verbessern und zu einer Verringerung der zusätzlichen Insulin-Zufuhr führen. Diabetes-Beraterin Rupprecht empfiehlt, insgesamt auf eine gute Qualität der Lebensmittel zu achten. Neben einer gesunden Ernährung sei auch körperliche Bewegung wichtig. "Regelmäßige, am besten tägliche Spaziergänge, Ausdauersport oder Gymnastik halten fit und gesund", sagt sie – "nicht nur Diabetiker."
Rupprecht warnt vor industriell gefertigter Nahrung. "Ich habe das Gefühl, dass die Menschen immer mehr den Bezug zu natürlichen Nahrungsmitteln verlieren. Dabei macht industriell gefertigte Nahrung krank." In den meisten Fertig-Gerichten und in den Soft-Drinks sei Fruktose-Glukose-Sirup als billiger Ersatz für Haushaltszucker enthalten. Dies sei ein chemisch erzeugtes Produkt aus Getreide, das Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fett-Stoffwechsel-Störungen stark fördere und bis 2017 in der Europäischen Union (EU) verboten gewesen sei. Industriell verarbeitete Lebensmittel enthielten auch meistens gesättigte Fette und wenig gesunde Nahrungs-Bestandteile.
"Kein Dosenfutter und kein Trockenfutter", empfiehlt die Expertin und appelliert in diesem Zusammenhang: "Kocht wieder selbst!" Das große Fazit von Anette Rupprecht lautet: "Regionale und saisonale Produkte bevorzugen. Generell auf gute Qualität achten. Möglichst vollwertige Produkte kaufen. Industriell verarbeitete Produkte vermeiden." Und: Viel Gemüse, mäßig Obst essen. Rupprecht ist sich sicher: "Deine Nahrung kann die beste Medizin sein – oder ein langsames Gift."