Die im Zuge der EADS-Umstrukurierung entstandene Division "Airbus Defense and Space", in die auch Cassidian eingegliedert wurde, hat in Katar ein nationales Schutzschildsystem installiert
(ty) Die im Zuge der groß angelegten EADS-Konzernumstrukturierung entstandene Division „Airbus Defence and Space“ hat den Aufbau des Nationalen Schutzschildsystems NSS (National Security Shield) für das Innenministerium und die Streitkräfte Katars abgeschlossen. Das vom katarischen Grenz- und Küstenschutz betriebene System deckt nach Unternehmensangaben die gesamten Küstengewässer und Landesgrenzen ab. Das einzigartige, vollständig integrierte System für alle Einsatzkräfte sei die weltweit modernste Grenzschutzlösung, teilt die Division „Airbus Defense and Space“ mit, in die bekanntlich auch Cassidian mit seinem weltgrößten Standort in Manching eingegliedert worden ist.
„Airbus Defence and Space“ ist eine Division des Airbus-Konzerns, die aus der Zusammenlegung der Geschäftsaktivitäten von Cassidian, Astrium und Airbus Military entstanden ist. Die neue Division ist das führende Verteidigungs- und Raumfahrtunternehmen Europas, das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt und unter den zehn größten Verteidigungsunternehmen weltweit. „Airbus Defense and Space“ erzielt nach eigenen Angaben mit etwa 40 000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro.
Das in Katar installierte NSS-System umfasst den Angaben zufolge Wachtürme und Überwachungsfahrzeuge, die mit unterschiedlichen, über das gesamte Gebiet verteilten Sensoren wie Radaren, Kameras und Funkpeilgeräten ausgestattet sind. Katars 600 Kilometer lange Grenzen, die sich über Land-, Küsten- und Seegebiete erstrecken, seien nun komplett abgedeckt. Das System diene insbesondere der Bekämpfung von Bedrohungen durch Schleusernetze, terroristische Vereinigungen, Piraterie, Schmuggel und illegalen Fischfang.
Das NSS-System kann von allen katarischen Verteidigungs- und Sicherheitsstellen wie Küstenwache, Grenzschutz, Marine, Luftwaffe und Heer sowie von Regierungsstellen genutzt werden, wie es heißt. Sämtliche Sensordaten und Bilder seien allen nationalen Einsatzstandorten zugänglich. Küstenwache, Grenzschutz-Einsatzzentrale (Border Guard Headquarters) und die Streitkräfte übergreifende Einsatzzentrale (Joint Headquarters) seien in Betrieb; die Marine- Einsatzzentrale ist betriebsbereit.
„In den nächsten zwei Jahren soll das NSS um weitere Funktionen ergänzt werden“, teilt „Airbus Defense and Space“ mit. „Dazu zählen ein Simulationssystem für die Ausbildung, ein Dokumentationsmanagementsystem, ein Webportal für externe Stellen und ein verbessertes Nutzermanagement.“ Der Aufbau einer zweiten Streitkräfte übergreifenden Einsatzzentrale stehe kurz vor dem Abschluss; nach der Integration werde sie in der Lage sein, jederzeit sämtliche Aufgaben zu übernehmen. Luftwaffe, Heereshauptquartier und die nationale Krisenzentrale würden in den kommenden Monaten an das System angeschlossen. Zudem werden laut einer Pressemitteilung des Unternehmens Offshore-Türme und -Plattformen installiert und mit dem NSS ausgestattet, um die ausschließliche Wirtschaftszone des Landes abzudecken und Katars wichtigste Ressourcen – die Öl- und Gasproduktion – zu schützen.