Sonst wird der Verbrauch geschätzt. Pfaffenhofener Stadtwerke verschicken derzeit Ablese-Karten. Auch Online-Meldung der Daten möglich.
(ty) Seit Mitte dieses Monats verschicken die Stadtwerke von Pfaffenhofen als Wasser- und Energie-Lieferant sowie die "Stromversorgung Pfaffenhofen" als verantwortlicher Betreiber des Stromnetzes in der Kreisstadt wieder Zähler-Ablese-Karten an die Bürger beziehungsweise Haushalte. Die Rückmeldung per 31. Dezember solle bis zum 5. Januar 2022 erfolgen, heißt es dazu. Und: "Gehen keine Daten ein, muss der Verbrauch geschätzt werden." Doch welcher Zähler soll eigentlich dieser Tage warum abgelesen werden und wer will eigentlich welche Daten wofür wissen? Das erklärt Anke Reuter-Zehelein, die Sprecherin der Pfaffenhofener Stadtwerke.
"Der Netzbetreiber ist, wie der Name schon sagt, für den Betrieb der Stromnetze in einem bestimmten Gebiet verantwortlich", so die Sprecherin des Kommunal-Unternehmens. "Er sorgt dafür, dass die Netze instandgehalten, bei Bedarf saniert oder neue Netze gebaut werden." In Pfaffenhofen ist der Stromnetz-Betreiber seit 2017 mehrheitlich die "Stromversorgung Pfaffenhofen". Eine Ausschreibung der Stadt hatte bekanntlich seinerzeit die Weichen dafür gestellt, das Netz wieder in die Hand der Bürger zurückzuführen, also zu rekommunalisieren.
"Der Netzbetreiber schafft die Grundvoraussetzung dafür, dass die Energie zum Verbraucher kommen kann", so Reuter-Zehelein. Die eigentliche Energie kommt dann von einem Energie-Versorger oder Energie-Lieferanten. Mit dem Energie-Lieferanten werde deshalb der individuelle Strom- beziehungsweise Gas-Vertrag abgeschlossen. Auch die Vereinbarung über monatliche Abschlags-Zahlungen und die Jahres-Endabrechnung komme vom Energie-Lieferanten.
"Mit dem Netzbetreiber schließt der Endverbraucher keinen direkten Vertrag ab", unterstreicht Reuter-Zehelein. Er stelle die Infrastruktur für den Energie-Lieferanten, die dieser nutze. Dafür zahle der Energie-Lieferant an den Netzbetreiber so genannte Nutzungs-Entgelte für das jeweilige Netz. "Das ist die Gebühr, die der Energie-Versorger für die Benutzung des Netzes zahlen muss, um über diesen Weg Strom und Gas zum Verbraucher zu schicken." Diese Netz-Nutzungs-Entgelte seien im Gas- und Strompreis bei den klassischen Endkunden bereits enthalten.
Wenngleich es keine direkte Beziehung zwischen dem Netzbetreiber und dem Stromkunden gebe, verschicke in Pfaffenhofen die "Stromversorgung Pfaffenhofen" als Netz-Betreiber Ablesekarten an die gut 15 000 Kunden im eigenen Stromnetz. "Denn diese Abfrage der Zählerdaten vom Netz-Betreiber ist die Berechnungs-Grundlage für das vom Energie-Lieferanten abzuführende Netz-Nutzungs-Entgelt", erklärt die Stadtwerke-Sprecherin. Der Netzbetreiber – in Pfaffenhofen eben die "Stromversorgung Pfaffenhofen" – gebe die gemeldeten Zählerstände an alle im Netzgebiet aktiven Lieferanten weiter.
Zählerstände, die nicht bis zum 5. Januar des kommenden Jahres eingegangen sind, werden laut Reuter-Zehelein entsprechend des Vorjahres-Verbrauchs geschätzt. "Wer also auf Nummer sicher gehen will, dass seine Abrechnung dem tatsächlichen Verbrauch entspricht, muss die Ablese-Karte per 31. Dezember ausfüllen und einreichen", sagt sie. Die "Stromversorgung Pfaffenhofen" bietet hierfür auch ein Online-Zählerportal an, das unter der Internet-Adresse www.stromversorgung-pfaffenhofen.de/zaehlerstand zu erreichen ist.
"Im Grunde ist es eigentlich ganz einfach", fasst Anke Reuter-Zehelein zusammen: "Der Gesetzgeber will, dass es eine Trennung zwischen Netz und Vertrieb gibt, damit die Unabhängigkeit des Netz-Betreibers sichergestellt ist."
Im Dezember verschicken die Pfaffenhofener Stadtwerke aber auch die Ablese-Karten für Gas und Wasser an die Bürger. Kunden, die außerhalb des Netzgebiets der "Stromversorgung Pfaffenhofen" wohnen, erhalten ihre Ablese-Karte für Strom zusätzlich von den Stadtwerken. Innerhalb des Versorgungs-Gebiets der "Stromversorgung Pfaffenhofen" muss die Meldung an den Netz-Betreiber erfolgen und wird an die Stadtwerke als Strom-Lieferant weitergeleitet.
Gut zu wissen: Alle Zählerstände, die an die Stadtwerke gemeldet werden sollen, können auch online über das Kundenportal der www.stadtwerke-pfaffenhofen.de/kundenportal eingegeben werden. "Die Registrierung für das Kunden-Portal dauert nur wenige Minuten und kann jederzeit erfolgen", sagt Reuter-Zehelein und erläutert außerdem: "Neben der Eingabe der aktuellen Zählerstände können über das Portal auch Abschlags-Zahlungen angepasst, Bankverbindungen geändert und vorangegangene Rechnungen eingesehen werden."
Um die Meldung der Zählerstände so sicher wie möglich zu gestalten, sollten die Ablese-Karten entweder per Post geschickt oder in den Briefkasten des Kunden-Centers an der Münchener Straße 5 in Pfaffenhofen eingeworfen werden. Bürger, die Ökostrom, Gas oder Wasser von den Stadtwerken beziehen, können dieses auch über das Kunden-Portal der Stadtwerke unter www.stadtwerke-pfaffenhofen.de/kundenportal online eingeben. "Aufatmen können alle, die bereits einen digitalen Wasserzähler im Keller haben", so Reuter-Zehelein: "Hier funktioniert die Meldung des aktuellen Zählerstands automatisch und muss nicht mehr manuell erfolgen."
Die Pfaffenhofener Stadtwerke weisen angesichts der Corona-Situation darauf hin, dass von persönlichen Besuchen im Kunden-Center abgesehen werden sollte. Bei Rückfragen seien die Mitarbeiter des Kunden-Centers telefonisch unter der Nummer (0 84 41) 40 52 – 40 00 zu den Geschäftszeiten oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Mitarbeiter des Netz-Betreibers "Stromversorgung Pfaffenhofen" erreicht man telefonisch unter (0 84 41) 40 52 -10 00 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.