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Landesamt für Statistik geht von Anstieg um 11,3 Prozent bis zum Jahr 2040 aus. Für Bayern wird mit einem Plus von 3,9 Prozent gerechnet. 

(ty) Die Bevölkerung im Freistaat befindet sich bis ins Jahr 2040 auf Wachstumskurs und wird gleichzeitig älter. Diese beiden wesentlichen Ergebnisse hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der neuen regionalisierten Bevölkerungs-Vorausberechnung des Landesamts für Statistik bekanntgegeben. "Bayerns Bevölkerung wird in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich um fast vier Prozent auf rund 13,66 Millionen Menschen wachsen. Das bedeutet einen Zuwachs von rund 518 000 Menschen", erklärte der Minister. Für die Einwohnerzahl im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm wird ein sattes Plus von 11,3 Prozent erwartet.

 

Auch die Altersstruktur verändere sich in Bayern deutlich, so Herrmann: "Das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Freistaat steigt in den kommenden zwei Jahrzehnten auf 45,5 Jahre." Die Altersgruppe über 65 werde auf 3,49 Millionen Menschen anwachsen, was einem Zuwachs von mehr als 28 Prozent entspricht. "Damit würden im Jahr 2040 dann auf 100 potenziell Erwerbsfähige etwa 46 Personen im Rentenalter kommen. Bei einem Renten-Eintrittsalter von 67 Jahren sind es hingegen 40 Personen." Laut Herrmann wird insbesondere der ländliche Raum von der Alterung betroffen sein. "Für eine vorausschauende Politik ist die Frage nach der künftigen Altersentwicklung der Gesellschaft mit von grundlegender Bedeutung, nicht zuletzt um einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen."

Wenngleich die Zuwanderung aus dem Ausland 2020 corona-bedingt deutlich niedriger ausgefallen war, hat das Virus langfristig voraussichtlich keine Auswirkungen auf die bisherigen Trends der Bevölkerungs-Entwicklung. "Bayern ist weiterhin so attraktiv, dass erheblich mehr Menschen nach Bayern kommen als aus Bayern wegziehen", so Herrmann. Diese "Wanderungs-Gewinne" erzielt der Freistaat gegenüber den anderen Bundesländern wie auch gegenüber dem Ausland. Besonders auffällig ist nach den Worten des Ministers, dass alle bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte an den zu erwartenden Wanderungs-Gewinnen partizipieren können. Dass es trotzdem bis zum Jahr 2040 in manchen Regionen zu leichten Bevölkerungs-Rückgängen kommen werde, liege daran, dass die Geburten nicht ausreichen werden, um die Zahl der Todesfälle auszugleichen.

Der größte Zuwachs der bayerischen Bevölkerung ist nach den Berechnungen der Statistiker für Oberbayern zu erwarten. Dort werde die Bevölkerung bis ins Jahr 2040 um knapp sieben Prozent zunehmen, dicht gefolgt von Schwaben mit einem Plus von 6,2 Prozent. Vor allem die Metropolregion München wird bei konstanten Trends auch in Zukunft unverändert wachsen. So wird die Landeshauptstadt im Jahr 2040 etwa 1,61 Millionen Einwohner haben – das wären 122 000 mehr. Die stärksten Zuwächse werden in den nahegelegenen Landkreisen Pfaffenhofen (+11,3 Prozent), Dachau (+10,5 Prozent) und Ebersberg (+10,3 Prozent) erwartet.

Ein deutliches Bevölkerungsplus erwarte man auch für Niederbayern (plus 5,3 Prozent). Dieser Zuwachs wird vor allem von dem Landkreis Landshut (+11,8 Prozent) und der Stadt Landshut (+10,2 Prozent) getragen, aber auch nahe gelegene Landkreise wie zum Beispiel Kelheim (+8,5 Prozent) und Dingolfing-Landau (+7,4 Prozent) können ein deutliches Plus verzeichnen. Für die drei Landkreise Freyung-Grafenau (-0,8 Prozent), Regen (-1,3 Prozent) und Deggendorf (-1,7 Prozent) nahe der tschechischen Grenze wird eine insgesamt noch stabile Bevölkerungs-Entwicklung erwartet. 

Mittelfranken (plus 2,3 Prozent) und die Oberpfalz (plus 2,1 Prozent) werden einen leichten Zuwachs verzeichnen können. Mit leichten Bevölkerungs-Rückgängen sei hingegen in Oberfranken (minus 3,5 Prozent) und Unterfranken (minus 1,5 Prozent) zu rechnen, so Herrmann.

 

Mit Blick auf die zu erwartende Altersstruktur und die Bevölkerungs-Entwicklung betonte der bayerische Innenminister die Bedeutung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. "Wir müssen die Ballungsräume entlasten und die ländlichen Räume gerade für junge Menschen durch gute Arbeitsplätze, eine verlässliche Infrastruktur und beste digitale Anbindung noch attraktiver machen", proklamierte er. "Damit beeinflussen wir die Entwicklung und die Altersstruktur dort positiv." 

"Die regionalisierte Bevölkerungs-Vorausberechnung veranschaulicht die möglichen Folgen des demographischen Wandels für unseren Freistaat", so der Präsident des bayerischen Landesamts für Statistik, Thomas Gößl. "Wir aktualisieren sie auf Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise im jährlichen Turnus. Damit bieten wir eine differenzierte, qualitativ hochwertige Arbeitsgrundlage für Staat, Kommunen und Wirtschaft gleichermaßen." 


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