Gestern wurde in Wolnzach, Pfaffenhofen, Reichertshofen, Vohburg, Münchsmünster und Manching marschiert, bereits am Vortag in Geisenfeld und Baar-Ebenhausen. Erneute Gegen-Veranstaltung in der Kreisstadt.
(ty) Die Zahl der Gemeinden im Kreis Pfaffenhofen, in denen es so genannte Corona-Spaziergänge gibt, steigt. Gab es solche Aktionen zuletzt jeweils montagabends in Wolnzach, Pfaffenhofen, Reichertshofen und Vohburg, erfolgten sie gestern außerdem in Münchsmünster und in Manching. Bereits am Sonntagabend hatte es, wie berichtet, erstmals Corona-Spaziergänge in Geisenfeld und Baar-Ebenhausen gegeben. Bei diesen "Spaziergängen" wollen die Teilnehmer bekanntlich unter anderem ihre Besorgnis bezüglich der derzeitigen Impf-Kampagne zum Ausdruck bringen beziehungsweise ihre Ablehnung von Corona-Einschränkungen deutlich machen. Wie in der Vergangenheit, waren auch die jüngsten Corona-Spaziergänge im Kreis nicht, wie laut Landratsamt eigentlich erforderlich, angemeldet. Sie verliefen aber aus polizeilicher Sicht friedlich. In Pfaffenhofen gab es erneut eine angemeldete "Gegen-Veranstaltung", die ebenfalls störungsfrei verlief. Wir fassen zusammen.
Allein im Zuständigkeits-Bereich der Polizei-Dienststelle von Geisenfeld gab es am gestrigen Abend insgesamt vier Corona-Spaziergänge: in Wolnzach, Vohburg und Reichertshofen mit jeweils im Wesentlichen identischem Verlauf im Vergleich zu den Vorwochen sowie erstmals auch in Münchsmünster. "In allen Fällen gab sich kein Versammlungs-Leiter zu erkennen, eine Anmeldung lag nicht vor", fasst ein Polizei-Sprecher zusammen. "Als Kundgebungs-Mittel fanden teilweise Kerzen Verwendung." Alle vier Versammlungen seien von Einsatzkräften der Polizeiinspektion von Geisenfeld betreut worden. "Wohl durch das nasskalte Wetter bedingt, kamen weniger Teilnehmer und die Veranstaltungen lösten sich relativ schnell auf", so ein Fazit der Gesetzeshüter.
Der Aufzug in Wolnzach war auch dieses Mal wieder der teilnehmerstärkste im Landkreis Pfaffenhofen. Er startete nach Angaben der Polizei kurz nach 19 Uhr vom Rathaus aus, die Aufstellungsfläche erstreckte sich bis hin zum Marienplatz. Der Corona-Spaziergang führte die Teilnehmer laut Schilderung der Polizei über den bereits bekannten Weg; die ersten Teilnehmer trafen dann gegen 19.30 Uhr wieder im Bereich des Rathauses ein. Die Teilnehmerzahl habe diesmal zirka 580 betragen und sich damit auf dem Niveau der Vorwoche bewegt. "Es kam zu keinen Störungen", meldete die Polizei. An einigen Punkten seien von den polizeilichen Einsatzkräfte wieder Verkehrs-Maßnahmen durchgeführt worden. Vor allem im Bereich der Preysingstraße sei es kurzzeitig zu Verkehrs-Behinderungen gekommen – aber lediglich für wenige Minuten.
In Vohburg fanden sich die Teilnehmer laut Polizei-Angaben wieder ab 18 Uhr am Ulrich-Steinberger-Platz ein. Um 18.15 Uhr habe hier der Aufzug begonnen. "Er verlief in etwa identisch zur Vorwoche", fasste die Polizei zusammen. Hier seien dieses Mal insgesamt 32 Teilnehmer gezählt worden. "Um 18.55 Uhr löste sich die Kundgebung auf. Störungen gab es keine", melden die Gesetzeshüter.
Auch in Reichertshofen fanden sich nach Angaben der Polizei ab 18 Uhr die Kundgebungs-Teilnehmer vor dem Rathaus ein, der Aufzug startete bereits kurz darauf. Hier seien gestern Abend 26 Teilnehmer gezählt worden. Um 18.40 Uhr habe sich die Kundgebung in der Ortsmitte wieder aufgelöst. Auch hier sei es zu "keinerlei Störungen" gekommen.
Zu den bereits am Sonntagabend erstmals in Geisenfeld und Baar-Ebenhausen erfolgten "Corona-Spaziergängen" lesen Sie hier eine Zusammenfassung: "Corona-Spaziergänge" erstmals auch in Geisenfeld und Baar-Ebenhausen
Zum ersten Mal gab es am gestrigen Abend einen "Corona-Spaziergang" in Münchsmünster, der ebenfalls von Beamten der Geisenfelder Polizeiinspektion betreut wurde. Hier trafen sich nach Angaben der Polizei die Teilnehmer gegen 18 Uhr am Parkplatz in der Michael-Sirl-Straße. Sie gingen anschließend über Tassilostraße, Rathausstraße, Bischof-Otto-Straße, Kaiserstraße, Tassilostraße und Schwaiger Straße über das Moosgassl zum Rathaus-Vorplatz, wo der Umzug auch endete. Danach begaben sich die Teilnehmer – die Polizei spricht von 66 Personen – auch bald wieder nach Hause. "Sie waren allesamt sehr kooperativ und entspannt", berichtete ein Polizei-Sprecher. Und: "Bis auf eine Verkehrs-Maßnahme an der Fußgänger-Ampel mussten keine polizeilichen Maßnahmen getroffen werden."
In Manching gab es am gestrigen Abend ebenfalls einen "Corona-Spaziergang". Die für diese Gemeinde zuständige Polizeiinspektion aus Ingolstadt berichtete heute von "etwa 25 Personen". Zu Zwischenfällen sei es auch hier nicht gekommen.
In Pfaffenhofen fanden am gestrigen Abend, wie bereits eine Woche zuvor, zwei Aufzüge statt. Die Corona-Spaziergänger hatten nach Angaben der örtlichen Polizeiinspektion auch diesmal ihren Marsch nicht angezeigt. Wie es heißt, nahmen 300 bis 350 Leute teil. Sie trafen sich erneut am unteren Hauptplatz und spazierten von dort aus über Münchner Straße, Schulstraße, Kellerstraße, Ingolstädter Straße, Türltorstraße, Löwenstraße und Ingolstädter Straße sowie über den oberen Hauptplatz zurück zum unteren Hauptplatz. Wie die Beamten unter Berufung auf die Aussage einer Teilnehmerin berichtet, wollten die "Corona-Spaziergänger" nicht in Kontakt mit dem angemeldeten Umzug kommen, weshalb ein anderer Weg gewählt worden sei. Laut Polizei kam es zu keinen Sicherheits-Störungen; einige Straßen-Überquerungen wurden von den Einsatzkräften verkehrsmäßig abgesichert.
Am "Haus der Begegnung" in Pfaffenhofen trafen sich gestern Abend laut Polizei zirka 80 Leute, die dem Aufruf des "Bündnis Pfaffenhofen zeigt Haltung" gefolgt waren. "Dieser Aufzug fand wieder auf der gewohnten Strecke über die Ingolstädter Straße in Richtung Volksfestplatz und über die Türltorstraße zurück zum Hauptplatz statt", meldet die Polizei. Der Verlauf sei "völlig störungsfrei" und "ordnungsgemäß" gewesen.
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