Er hatte gestern einen Zaun beschädigt und war in den Sicherheits-Bereich des Münchner Airports eingedrungen.
(ty) Nach seiner Aktion am Münchner Airport sitzt mittlerweile auch ein 37 Jahre alter Mann erst einmal hinter Gittern. Wie berichtet, hatten am gestrigen Freitag mehrere Aktivisten versucht, den Flugbetrieb zu stören. Das konnte von der Polizei nach eigenen Angaben aber verhindert werden. Laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord war gegen den 37-Jährigen Gewahrsam angeordnet worden, nachdem er den Zaun des Flughafens beschädigt hatte und in den Sicherheits-Bereich eingedrungen war. "Der Gewahrsam wurde gestern Abend richterlich bestätigt und die Person in eine Justizvollzugsanstalt gebracht", hieß es heute Vormittag. Ebenfalls seit gestern in Gewahrsam sitzt, wie berichtet, eine 20 Jahre alte Frau.
Der Reihe nach: Am gestrigen Morgen hatte die Polizei am Münchner Flughafen zwei Personen gestellt, die mehr als 90 aufsteigende Luftballons bei sich hatten. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord meldete, wurden der 23-Jährige aus München und die 20-Jährige aus Heidelberg angehalten. Die Ballons wurden sichergestellt. Gegen die beiden jungen Leute sei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen versuchter Nötigung eingeleitet worden. Laut Polizei war der 23-Jährige auch zwei Tage zuvor bereits bei einer Aktion der Klima-Aktivisten-Gruppe "Letzte Generation" am Airport dabei: Wie berichtet, hatten sich Aktivisten mit einer klebenden Substanz selbst auf der Fahrbahn fixiert. Die 20-Jährige hatte laut Polizei gestern die Begehung weiterer Taten angekündigt – und befindet sich nun bis Sonntagabend in Gewahrsam
In Neufahrn bei Freising war am gestrigen Nachmittag ein Kleintransporter gestoppt worden, in dem sich vier Personen, Luftballons und eine Gasflasche befanden. Die Sachen seien sichergestellt worden. Gegen 14.15 Uhr waren dann gestern laut Polizei weitere zwei Personen mit Luftballons am Ostende der südlichen Start- und Landebahn des Münchner Airports gesichtet worden. Den Angaben zufolge "beschädigte eine Person den Zaun und drang in den Sicherheits-Bereich des Flughafens mit einem Luftballon ein, wurde aber umgehend von der Polizei festgenommen". Die zweite Person habe die Aktion gefilmt. Zu Störungen des Flughafen-Betriebs sei es durch die polizeilichen Sofort-Maßnahmen nicht gekommen.
Zum Hintergrund:
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