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Rats-Gremium beschloss einhellig die umfangreiche Fortschreibung des Konzept, das viele Maßnahmen in verschiedenen Strategie-Feldern vorsieht.

(ty) Der Stadtrat von Pfaffenhofen hat in seiner jüngsten Sitzung grundlegende Entscheidungen für die Intensivierung des Klimaschutzes getroffen. Einhellig segnete das Gremium dabei auch das städtische "Klimaschutz-Konzept 2.0" ab. Es beinhaltet einen umfangreichen Katalog von 39 Maßnahmen aus sieben Strategie-Feldern, die maßgeblich dazu beitragen sollen, dass die Kreisstadt bis zum Jahr 2035 ihren Treibhausgas-Ausstoß auf null verringert und somit dann rechnerisch "klimaneutral" ist. In einer eigenen Klausur hatten die Räte bereits im vergangenen Jahr mehrere Sofort-Maßnahmen erarbeitet, die ebenfalls einstimmig beschlossen wurden. Die CSU trug das alles grundsätzlich mit – sie sprach sich aber schon mal klar gegen die anvisierte Ausdehnung der Parkraum-Bewirtschaftung auf Gebiete mit Parkdruck inklusive Bahnhof aus, über die noch gesondert abgestimmt werden soll. 

Etliche Maßnahmen, die sich auch im "Klimaschutz-Konzept 2.0" widerspiegeln, sollen umgehend angegangen werden: Ausbau von Strom aus Photovoltaik und Windkraft; Erstellung eines Sanierungs-Fahrplans und Ausbau der Beratung für die energetische Sanierung von Gebäuden in einem "Kompetenz-Zentrum Energie"; Ausbau der Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr; Ausbau des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit; nachhaltige Verwaltung. Der Stadtrat will sich künftig einmal im Jahr zu einer "Klimaschutz-Klausur" treffen, bei der die Fortschritte beurteilt und an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Für das laufende Haushaltsjahr ist ein Budget in Höhe von 400 000 Euro für Klimaschutz-Maßnahmen eingeplant; in den Folgejahren von 800 000 Euro.

Bürgermeister Thomas Herker (SPD), Front-Mann der bunten Stadtrats-Koalition von SPD, Freien Wählern, Grünen, ÖDP und GfG, sieht im Klimawandel die größte Herausforderung, vor der die Welt steht: "Wir sind vielleicht nur ein kleines Flämmchen, das seinen Beitrag zur Erd-Erwärmung leistet. Trotzdem müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen und unseren Ausstoß an Treibhaus-Gasen auf null zurückfahren." Er betont: "Wir können dazu nicht auf übergeordnete Vorgaben vom Bund oder vom Freistaat warten. Wir müssen Druck nach oben ausüben und zeigen, es geht." 

Andreas Herschmann (SPD), städtischer Referent für Nachhaltigkeit, Energie und Klimaschutz, bezeichnete die Entscheidung für das Klimaschutz-Konzept in der jüngsten Sitzung als "historischen Beschluss". Klimaschutz müsse am Ende lokal umgesetzt werden, befand er. Mit einer enkel-tauglichen Politik könne man es schaffen, künftigen Generationen ein lebenswertes Pfaffenhofen zu hinterlassen.

Um die Brisanz des Themas vor allem für die junge Generation zu unterstreichen, waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Pfaffenhofener Jugend-Parlaments in die Stadtrat-Sitzung gekommen. Die Redner begrüßten die Erstellung des "Klimaschutz-Konzepts 2.0" und wiesen sinngemäß auf die Bedeutung des Klimaschutzes als Querschnitts-Aufgabe hin. Vor allem klimafreundliche Strom-Erzeugung und Mobilität ist den Jugend-Vertretern ein Anliegen. Auf Anregung des Jugend-Parlaments hatte der Stadtrat bekanntlich bereits im November 2019 den "Klima-Notstand" ausgerufen.

Das nun angestoßene Klimaschutz-Konzept 2.0 war mit dem "Institut für Energie- und Umwelt-Forschung Heidelberg gGmbH" (ifeu) entwickelt worden. An der Entstehung waren neben der Stadtverwaltung auch lokale Interessen-Gruppen und Fachleute beteiligt. Es beinhaltet eine Analyse des Ist-Zustands in Pfaffenhofen und zeigt darauf aufbauend konkrete Handlungs-Möglichkeiten, um den Ausstoß von Treibhaus-Gasen zu reduzieren – inklusive der jeweiligen Auswirkungen und der entstehenden Kosten. Dabei wurden 39 Maßnahmen aus sieben Strategie-Feldern entwickelt.

Vertreter aller Stadtrats-Fraktionen lobten das Konzept. Es sei "gut strukturiert und transparent", betonte Christian Moser für die CSU-Fraktion. Manfred "Mensch" Mayer (GfG) unterstrich die Dringlichkeit und befand, dass in Sachen Klimaschutz und Biodiversität "die Hütte brennt". Am Ende votierten die Stadtrats-Mitglieder über alle Fraktionen hinweg und einhellig für das "Klimaschutz-Konzept 2.0" sowie für die Umsetzung der Ergebnisse aus der zweitätigen Stadtrats-Klausur vom Oktober vergangenen Jahres.

Das "Klimaschutz-Konzept 2.0" ist als Fortschreibung des städtischen Klimaschutz-Konzepts zu sehen, das die Kreisstadt bereits seit 2013 umsetzt. Es bildet eine der beiden Säulen im "Klimaplan 2030". Dieser beinhaltet auch das Klimawandel-Anpassungs-Konzept, das Maßnahmen enthält, um die Auswirkungen des bereits jetzt nicht mehr zu bremsenden Klimawandels abzumildern. Über manches Detail – wie etwa die Frage nach der Ausdehnung der Parkraum-Bewirtschaftung auf Gebiete mit Parkdruck inklusive Bahnhof – soll im Zuge der Umsetzung des "Klimaschutz-Konzepts 2.0" noch separat diskutiert und abgestimmt werden.

Es sei ein "Wahnsinn", die zu bestrafen, die eh mit dem Zug zur Arbeit fahren, erklärt CSU-Sprecher Moser mit Blick auf die mögliche Erhebung von Parkgebühren im Bahnhofs-Bereich. Er regte in der Sitzung an, in dieser Einzelfrage erst einmal einen Prüf-Auftrag zu beschließen, aber nicht gleich die Umsetzung. Zugleich betonte er, dass seine Fraktion sowohl die Grundidee als auch viele Einzel-Maßnahmen des Klimaschutz-Konzepts unterstütze. So konnten die zentralen Beschlüsse einstimmig gefasst werden.

Die Jugend-Parlamentarier Nils Zacher (links) und Pascal Altendorf sprachen bei der jüngsten Stadtrat-Sitzung zum Thema Klimaschutz. (Foto: Stadt Pfaffenhofen)


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