Er verursachte in Karlskron eine Kollision, raste davon und verunglückte. Aus dem Krankenhaus in Schrobenhausen türmte er, lief blutverschmiert auf den Schienen. Drei Polizisten wurden bei der Festnahme verletzt.
(ty) Ein 34-Jähriger hat heute die Beamten von der Schrobenhausener Polizeiinspektion gehörig auf Trab gehalten. Zuerst verursachte er am Steuer eines Pkw in Karlskron einen Crash und machte sich einfach aus dem Staub. Auf der Flucht gefährdete er offenbar eine Radlerin, verlor wenig später die Kontrolle über seinen Wagen, krachte in einen Zaun und überschlug sich. Sein Führerschein wurde einkassiert. Wegen seiner Verletzungen wurde der Mann ins Krankenhaus nach Schrobenhausen gebracht. Von dort flüchtete er am Nachmittag – und sorgte erneut für Aufregung, weil er blutverschmiert, barfuß und verwirrt auf den Bahngleisen unterwegs gewesen sein soll. Letztlich wurde er ausfindig gemacht, überwältigt und in die Psychiatrie gebracht. Drei Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz verletzt. Nachfolgend die Details.
Zu dem Verkehrsunfall, der sich am heutigen Morgen, wenige Minuten nach 8 Uhr, in Karlskron ereignet hat, teilte die Schrobenhausener Polizeiinspektion folgendes mit. Ein 46-Jähriger aus der hiesigen Gemeinde war mit seinem Pkw zunächst auf der Hauptstraße in Richtung Reichertshofen unterwegs und wollte dann nach links auf die Kirchstraße abbiegen. Im Moment des Abbiege-Vorgangs wurde er von dem 34 Jahre alte Mann mit einem Auto überholt und es kam zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Der 34-jährige Überholer entfernte sich, ohne angehalten zu haben, mit hoher Geschwindigkeit von der Unfallstelle. Der 46-Jährige fuhr ihm zwar hinterher, konnte ihn allerdings nicht einholen.
Eine 32-jährige Radlerin, ebenfalls aus Karlskron, musste laut Polizei auf der Kirchstraße dem Flüchtenden ausweichen. Kurz darauf habe der 34-Jährige die Kontrolle über sein Auto verloren. Der Pkw sei in einen Zaun geprallt und habe sich überschlagen. Der Fahrer habe dabei leichte Verletzungen erlitten. Er sei per Rettungswagen ins Krankenhaus nach Schrobenhausen gebracht worden. An dem Auto sei ein Totalschaden entstanden, der auf 20 000 Euro beziffert wurde. Bei der polizeilichen Unfall-Aufnahme habe sich herausgestellt, dass der Crash-Fahrer keinen Wohnsitz in Deutschland hat. Von der zuständigen Staatsanwaltschaft sei die Sicherstellung des Führerscheins angeordnet worden. Außerdem habe der Mann eine finanzielle Sicherheits-Leistung im vierstelligen Euro-Bereich bezahlen müssen.
Gegen 15 Uhr sind dann bei der Polizei-Dienststelle in Schrobenhausen mehrere Mitteilungen eingegangen, in denen gemeldet wurde, dass in Schrobenhausen eine männliche, blutverschmierte und verwirrte Person auf den Bahngleisen in der Nähe der Neuburger Straße unterwegs sei. Kurz darauf wurde den Gesetzeshütern mitgeteilt, dass der Mann, der nach dem eingangs genannten Unfall ins Schrobenhausener Krankenhaus gebracht worden war, aus der Klinik geflüchtet sei. Laut Polizei wurden die Bahngleise gesperrt. Streifenbeamte von der örtlichen Polizei-Dienststelle machten den 34-Jährigen, der barfuß unterwegs war, dann in der Regensburger Straße ausfindig.
Beim Versuch, den 34-Jährigen zu dessen Schutz in Gewahrsam zu nehmen, leistete dieser nach Angaben der Polizei erheblichen Widerstand. "Nur durch den Einsatz mehrerer weiterer Streifenwagen-Besatzungen konnte der Mann überwältigt werden", berichtete ein Polizei-Sprecher. Der gefasste 34-Jährige sei – "aufgrund einer psychischen Ausnahme-Situation" – nach der Erstversorgung seiner Verletzungen in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt worden. Bei dem Einsatz seien eine 20 Jahre alte Beamtin sowie zwei Beamte im Alter von 28 und 35 Jahren, alle von der Schrobenhausener Polizeiinspektion, jeweils leicht verletzt worden.