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23-Jährige aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen starb am Samstag bei Unfall im Kreis Aichach-Friedberg. Männer (28 und 29) aus dem Kreis Freising stellten sich gestern der Polizei, seit heute sitzen sie hinter Gittern.

(ty) Nach einem Verkehrsunfall im Gemeinde-Bereich von Schiltberg (Kreis Aichach-Friedberg), bei dem in der Nacht zum vergangenen Samstag eine 23-Jährige aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ums Leben gekommen ist, sitzen nun zwei Brüder im Alter von 28 und 29 Jahren hinter Gittern. Die beiden Männer aus dem Kreis Freising, die bereits im Visier der Ermittler standen, stellten sich gestern in Baden-Württemberg selbst der Polizei. Heute wurden Haftbefehle gegen sie erlassen. Die junge Frau war auf der Kreisstraße AIC2 von einem Auto erfasst und so schwer verletzt worden, dass sie starb. Der Unfall-Verursacher war geflüchtet. Dem 29-Jährigen, der den Pkw gesteuert haben soll, werden fahrlässige Tötung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort zur Last gelegt; auch dem 28-Jährigen wird unerlaubtes Entfernen vom Unfallort vorgeworfen. 

Am vergangenen Samstagmorgen, 16. April, hatten Zeugen gegen 0.50 Uhr zwischen Allenberg und Höfarten auf dem Geh- und Radweg neben der Kreisstraße AIC2 die junge Frau leblos aufgefunden. "Ein sofort hinzugezogener Notarzt konnte das Leben der schwerst verletzten Frau nicht mehr retten", teilte die Polizeiinspektion aus Aichach noch am selben Tag mit und erklärte weiter: "Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stammende 23-Jährige als Fußgängerin im Bereich der Auffindestelle unterwegs war und von einem bislang unbekannten Pkw angefahren und tödlich verletzt wurde."

Der verantwortliche Fahrer habe sich im Anschluss unerlaubt von der Unfallstelle entfernt, ohne seinen gesetzlichen Pflichten nachgekommen zu sein. Die Polizei leitete nach eigenem Bekunden noch in dieser Nacht umfangreiche Fahndungs-Maßnahmen ein, an denen auch ein Polizei-Hubschrauber beteiligt war. Die Bemühungen führten zunächst aber nicht zur Ermittlung des Fahrers und auch nicht zur Ermittlung des Fahrzeugs. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft aus Augsburg war ein Gutachter zur Klärung des Unfall-Hergangs hinzugezogen worden. Etwaige Zeugen waren darum gebeten worden, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

"Seitens der Polizeiinspektion Aichach wurde zur beweissicheren Ermittlung des verantwortlichen Fahrzeugführers eine vierköpfige Arbeitsgruppe gebildet, die von Fachkräften der Kriminalpolizei unterstützt wurde", teilte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord heute mit. Weiter wurde erklärt: "Nach umfangreichen polizeilichen Ermittlungen in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Augsburg konnten die Tatverdächtigen identifiziert und im Laufe des 20. April die Beweislage soweit verdichtet werden, dass die Festnahme noch für den gleichen Tag vorbereitet wurde." Hilfreich für die Ermittlungen sei gewesen, "dass das Tatfahrzeug in relativ engem zeitlichem Zusammenhang aufgefunden wurde und dadurch entsprechende Spuren gesichert werden konnten".

Noch während der Vorbereitung der Festnahme, so legte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord in einer heute Veröffentlichten Presse-Mitteilung dar, stellten sich am gestrigen Mittwoch in den frühen Nachmittag-Stunden die beiden tatverdächtigen Brüder im Alter von 28 und 29 Jahren aus dem Landkreis Freising bei einer Polizei-Dienststelle in Baden-Württemberg. Die beiden waren den Angaben zufolge dann noch am späten gestrigen Abend von Polizeibeamten aus Augsburg dort abgeholt sowie schließlich in den Polizei-Arrest im Dienst-Gebäude des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord gebracht worden. Heute wurden weitere Details zum mutmaßlichen Unfall-Hergang bekanntgegeben.

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge seien die Brüder zur Unfallzeit mit einem 1er-BMW auf der Kreisstraße – von Allenberg kommend – in Richtung Schiltberg unterwegs gewesen. Hier sei es auf Höhe von Höfarten zu einem Zusammenstoß "mit der sich wohl mitten auf der Straße befindlichen 23-jährigen Fußgängerin" gekommen. Die Obduktion habe ergeben, dass die Frau "aufgrund der Wucht des Aufpralls sofort tot gewesen sein muss". Die Fahrgeschwindigkeit und die Erkennbarkeit der Frau auf der Straße seien ebenso noch Gegenstand der – bis dato nicht abgeschlossenen –gutachterlichen Untersuchung, wie wie weiteren Umstände des im Raum stehenden Unfall-Geschehens.  

Im weiteren Verlauf sollen Fahrer und Beifahrer laut Mitteilung des Polizeipräsidiums ausgestiegen sein. Sie sollen nach dem Unfall-Opfer geschaut haben. Nachdem sie die Frau tot vorgefunden haben sollen, sollen sie dann aber weitergefahren sein. Die beiden Brüder wurden den Angaben zufolge am heutigen Donnerstag dem Ermittlungs-Richter beim Amtsgericht in Augsburg vorgeführt. Er habe die von der Staatsanwaltschaft Augsburg beantragten Haftbefehle eröffnet. "Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen", so das Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, können derzeit – auch nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft – keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Der gegen den 29-Jährigen als mutmaßlichen Fahrer wegen fahrlässiger Tötung sowie Fahrerflucht beantragte Haftbefehl sei erlassen und in Vollzug gesetzt worden. Der Mann sei anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden und sitze nun in Untersuchungshaft. Der gegen den 28-Jährigen als mutmaßlicher Beifahrer wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort beantragte Haftbefehl sei ebenfalls antragsgemäß erlassen und in Vollzug gesetzt worden. Auch der 28-Jährige sei daher in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden und sitze nun in Untersuchungshaft.


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