Die Arbeitslosen-Quote beträgt hier aktuell 1,7 Prozent; für die gesamte Region liegt der Wert bei 2,1 Prozent.
(ty) "Zu Beginn des zweiten Quartals zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt in guter Verfassung. Die Frühjahrsbelebung setzt sich fort, die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen geht weiter zurück und der Bestand an gemeldeten offenen Stellen übertrifft das Vor-Krisen-Niveau." So fasste heute Johannes Kolb, der Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Ingolstadt, die jüngste Entwicklung in der Region 10 durchaus positiv zusammen. Allerdings seien die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sowie die Folgen der Pandemie nach wie vor deutlich spürbar. Vor allem zeige sich dies in Arbeits-Ausfällen durch Verzögerungen in den Lieferketten.
Im April waren im Stadtgebiet Ingolstadt sowie in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt insgesamt 6065 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen – das sind 281 weniger als noch im März und 1947 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote für die Region sinkt um 0,1 Punkte und pendelt sich bei guten 2,1 Prozent ein. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 2,7 Prozent. "Erfreulich, dass auch Ältere und Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit vom positiven Trend profitieren", heißt es aus der Arbeitsagentur. Differenziere man die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen nach Rechtskreisen, seien 3492 bei den Agenturen für Arbeit gemeldet (Arbeitslosen-Versicherung) und 2573 bei den Job-Centern (Grundsicherung).
Der aktuelle Bestand an gemeldeten offenen Stellen belege den Bedarf der Betriebe nach passenden Arbeitskräften. 4361 vakante Arbeitsplätze waren den hiesigen Vermittlungs-Fachkräften in der Region 10 zum Stichtag im April gemeldet – sechs mehr als im März und 1053 mehr als vor Jahresfrist. "Auch, wenn die derzeitigen Arbeitsmarkt-Aussichten aufgrund der globalen Krisen und deren Auswirkungen mit großen Unsicherheiten behaftet sind, erweist sich der lokale Arbeitsmarkt stabil und aufnahmefähig", sagt Kolb.
"Im Vergleich zum Vorjahr melden sich weniger Menschen neu oder erneut bei uns", so Kolb weiter. Dies deute darauf hin, dass die Betriebe an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festhielten. "Der hohe Stellenbestand zeigt zudem, dass zahlreiche Unternehmen Personalbedarf haben." Jedoch profitieren laut Arbeitsagentur nicht alle Bewerberinnen und Bewerber gleichermaßen davon: Von den 4361 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Arbeitsplätze, sind 2623 für Fachkräfte ausgeschrieben. Dem gegenüber stehen 1945 qualifizierte Fachkräfte, die bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind. Somit kommen hier 74 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Stellen.
Ganz anders sieht es im Helfer-Bereich aus: Hier sind 320 arbeitslose Personen je 100 Stellen gemeldet. Und auch was die Berufsgruppen betreffe, seien die Chancen auf eine neue Stelle unterschiedlich: Während bei den Berufen in der Produktion und Fertigung sowie Gesundheit und Erziehung mehr Stellen-Angebote als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet seien, sehe das Verhältnis in der Logistik, bei den Sicherheits-Diensten, im kaufmännischen Bereich und in der Verwaltung genau umgekehrt aus.
Der Vorsitzende der Arbeitsagentur-Geschäftsführung erklärt weiter: "Die Zahlen zeigen, dass die erworbenen Qualifikationen für die Arbeitsplatzsuche und -sicherheit eine wichtige Rolle spielen." Direkt an Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende gewandt fügt er hinzu: "Die Agentur für Arbeit unterstützt eine Vielzahl an Qualifizierungen und Weiterbildungen. Als Beispiele möchte ich die Ausbildungen im Pflegebereich, zum Beispiel Krankenpfleger und Krankenpflegerin, in handwerklichen Berufen oder im kaufmännischen Bereich nennen. Zudem fördern wir auch Anpassungs-Qualifizierungen und Vorbereitungslehrgänge auf Externen-Prüfungen."
Die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn könnten teilweise oder sogar vollständig übernommen werden. Außerdem könne ein pauschalierter Arbeitgeber-Anteil am Gesamt-Sozialversicherungs-Beitrag erstattet werden. Die Weiterbildung müsse mindestens 120 Stunden umfassen und bei der Durchführung der Qualifizierung sind die Betriebe flexibel – beispielsweise hinsichtlich der Schulungszeiten: Diese könnten in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden.
"Über die näheren Förder-Voraussetzungen informieren die Ansprech-Partnerinnen und Ansprech-Partner bei der Agentur für Arbeit gerne", betont die Behörde. Arbeitsuchende könnten ihre Vermittlungs-Fachkraft direkt ansprechen oder die kostenlose Service-Nummer 08 00 4 55 55 00 nutzen. Betriebe könnten sich an ihren persönlichen Ansprech-Partner im Arbeitgeber-Service wenden. Falls dieser nicht bekannt sei, sei der Arbeitgeber-Service auch unter der kostenlosen Service-Nummer 08 00 4 55 55 20 erreichbar.
Johannes Kolb sagt abschließend: "Melden Sie sich gerne bei uns, damit wir Sie dabei unterstützen können, sich auf die künftigen Herausforderungen eines sich verändernden Arbeitsmarktes bestmöglich einzustellen. Dies gilt für Bewerberinnen und Bewerber, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Betriebe gleichermaßen."
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im April um 45 Personen verringert und liegt damit aktuell bei 2498 (Vorjahr: 3187). Die aktuelle Arbeitslosen-Quote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht und liegt damit weiterhin bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent). 1397 gemeldete Stellen sind auf der Schanz unbesetzt, das sind 44 weniger als noch im März.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im April weiter gesunken. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen hat sich um 63 auf 1324 verringert. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies ein deutliches Abschmelzen um 528. Die Arbeitslosen-Quote sank um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent). Das Arbeitsplatz- Angebot umfasst aktuell 1113 offenen Stellen – das sind 18 mehr als im Vormonat. Im April vergangenen Jahres waren zum Vergleich 894 offene Stellen gemeldet.
Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen weiter zurückgegangen. 1132 Landkreis-Bürgerinnen und -Bürger – das sind 68 weniger als im Februar – waren hier zuletzt auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahres-Vergleich sind es 251 weniger. Die Arbeitslosen-Quote sinkt um 0,1 Punkte auf 2,0 Prozent. Im April vergangenen Jahres lag sie noch bei 2,4 Prozent. 796 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 13 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 594 Arbeitsplätze unbesetzt.
Im Landkreis Eichstätt ging die Arbeitslosigkeit ebenfalls im April weiter zurück. Zum Stichtag waren 1111 Personen auf Arbeitssuche, das sind 105 weniger als im Vormonat (Vorjahr: 1590). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 479 Arbeitslose. Die Arbeitslosen-Quote beträgt Ende April sehr gute 1,4 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent, Vorjahr: 2,1 Prozent). 1055 Arbeitsstellen – 19 mehr als im März – sind den Vermittlungs-Fachkräften derzeit als vakant gemeldet.