400 Tage vor dem Beginn des Ulrichs-Jubiläums 2023/24 in der Diözese Augsburg wurden heute das Leitwort und das Logo vorgestellt.
(pba) Genau 400 Tage vor dem Beginn des Ulrichs-Jubiläums 2023/24 hat der Augsburger Bischof Bertram Meier das Leitwort des diözesanen Festjahrs vorgestellt. "Mit dem Ohr des Herzens" – so lautet das Motto, das die Menschen im gesamten Bistum Augsburg , zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, anlässlich des 1100. Weihejahres und 1050. Todestages des Heiligen Ulrich zu einem neuen geistlichen Aufbruch inspirieren soll. Gleichzeitig wurde das Logo zum Ulrichs-Jubiläum vorgestellt, das aus einem textilen Werk der Künstlerin Lilian Moreno Sánchez heraus entwickelt worden war.
Das Leitwort "Mit dem Ohr des Herzens" ist der Ulrichs-Vita entnommen, die Dompropst Gerhard von Augsburg schon kurz nach dem Tod von Bischof Ulrich im Jahre 973 verfasst hatte. Sie zeigt Bischof Ulrich, heute Bistums-Patron der Diözese Augsburg, als mitfühlenden, zuhörenden und Trost spendenden Oberhirten. Doch das Jubiläumsjahr, das am 3. Juli 2023 beginnen wird, soll nicht nur zurückblicken. "Das Motto ist wegweisend für uns alle", so Bischof Meier. "Hören wir wirklich mit dem Herzen, hören wir dem anderen zu mit dem festen Wunsch, ihn zu verstehen? Wie können wir auch als Kirche hörbar bleiben – oder wieder werden?"
Das Ulrichs-Jubiläum 2023/24, so der Bischof weiter, soll "nach Corona ein Neustart für die Menschen im Bistum und damit für die Kirche von Augsburg" werden. "Wir können uns wieder treffen, einander begegnen, und sichtbar machen: Die Kirche ist noch da, und sie ist wichtig – auch heute."
Die aus Chile stammende Künstlerin Lilian Moreno Sánchez stellte das Kunstwerk vor, das sie im Auftrag des Bistums als Grundlage für das Logo geschaffen hatte: "Mein Entwurf für das Logobild des Ulrichs-Jubiläums möchte den Heiligen Ulrich als Helfer in der Not zeigen, der die Menschen insbesondere in den aktuellen Krisen und in ihren existenziellen Nöten begleitet." Der Sankt-Ulrich-Verlag, Medien-Unternehmen der Diözese Augsburg, hat das textile Kunstwerk von Moreno Sánchez weiterentwickelt zu einem digitalem Logo, in dem sich die beiden verwendeten Textilien stilisiert wiederfinden.
Moreno Sánchez hatte sich für ihr Kunstwerk von der Ulrichs-Kasel aus der Basilika St. Ulrich und Afra inspirieren lassen. So wurde die Grundidee geboren, ein liturgisches Gewand mit modernen Textilien zu verbinden: "Die verwendeten Stoffe stammen von der Bettwäsche einer Corona-Patientin und von einem gebrauchten Altartuch aus der Basilika St. Ulrich und St. Afra. Auch Ulrichs Sorge galt stets einer feierlichen und würdigen Gestaltung der Liturgie, noch mehr aber den ihm anvertrauten Menschen, den Geistlichen und Laien. Beide Textilien deuten also die körperliche und geistliche Erschöpfung an."
Domkapitular Thomas Groll, gleichzeitig Bistums-Historiker, gibt einen Einblick in die Organisation des St.-Ulrich-Komitees, dessen Vorsitzender er ist: "Dem Komitee sind drei Arbeits-Gemeinschaften zugeordnet, die von ihren Zuständigkeits-Bereichen her das Anliegen des Herrn Bischofs widerspiegeln – nämlich das Jubiläumsjahr nicht nur retrospektiv, auf die historische Figur des Heiligen Ulrich fokussiert, zu begehen, sondern einen anderen Aspekt in den Mittelpunkt zu stellen, nämlich die Frage: Was hat uns das Wirken des Heiligen Ulrich heute zu sagen?"
Daher wurden laut Groll die Arbeits-Gemeinschaft "Kirche", die Arbeits-Gemeinschaft "Kultur" und die Arbeits-Gemeinschaft "Politik" gegründet, in denen sich sowohl kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie aktive und ehemalige Politiker aus Kommunal-, Landes- und Europapolitik, Ordensvertreter, Vertreter der Caritas und des Diözesanrats der Katholiken engagieren.
Daher, so Groll weiter, werde es im Rahmen des Jubiläumsjahrs auch zahlreiche Veranstaltungen auf diözesaner und überdiözesaner Ebene geben, die in die kirchliche und gesellschaftliche Breite wirken und auch Menschen ansprechen und einbeziehen sollen, die am Rande der Gesellschaft stünden.
Das Jubiläums-Programm soll laut heutiger Mitteilung der Diözese im Detail erst im Frühjahr 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Ulrichs-Jubiläum 2023/24 sollen, so wurde betont, auch die Menschen in der ganzen Diözese aktiv begleiten. Daher ruft Bischof Bertram die Gläubigen dazu auf, selbst aktiv zu werden. Sein Appell: "Setzen Sie sich mit andern zusammen, entwickeln Sie Ideen, machen Sie mit – denn der Heilige Ulrich geht auch heute jeden von uns an!"