Neben den beiden langjährigen Mitgliedern Michael Matthes und Moritz Lange wurde auch Kreisbrandrat Armin Wiesbeck geehrt.
(ty) Nach mehr als zweijähriger, corona-bedingter Zwangspause hat beim Pfaffenhofener Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) wieder eine Jahrestagung stattgefunden. Höhepunkte der Zusammenkunft waren die Ehrungen von Kreisbrandrat Armin Wiesbeck sowie den langjährigen THW-Akteuren Moritz Lange und Michael Matthes. Über 80 Gäste aus Politik, den Kommunen sowie den Blaulicht-Organisationen aus der Region waren gekommen. Bei der Begrüßung betonte Michael Matthes, Vorsitzender des örtlichen Helfer-Vereins, dass es ein großartiges Gefühl sei, sich nach so langer Zeit wieder zu sehen, sich ohne große Worte zu verstehen und aufeinander aufbauen zu können. Er bedankte sich für den verstärkten Rückhalt von Politik, Kommunen, Bürgermeistern, Landratsamt und Partner-Organisationen wie Polizei und Feuerwehren.
"Seit 2019 hat sich viel angestaut", so der hiesige THW-Ortsbeauftragte Alexander Müller. Neu angeschaffte Gerätschaften und Fahrzeuge wurden im Ortsverband integriert – und für diesen Abend auf dem Hof in Szene gesetzt. Darunter zwei neue Mannschafts-Transportwagen (MTW) für den Zugtrupp sowie den Trupp "unbemannte Luftfahrt-Systeme" (UL), zwei neue Lkw für die Fachgruppe "Wasserschaden / Pumpen" (WP), eine neue Drohne und eine spezielle Hochleistungs-Pumpe. Müller unterstrich die Unterstützung von Landkreis und Kreisbrandinspektion bei der Beschaffung des neuen Fluggeräts sowie die Hilfe der Pfaffenhofener Sparkasse, die – wie berichtet – bei der Finanzierung einer Schachtpumpe dem Förderverein des Ortsverbandes kräftig unter die Arme gegriffen hatte.
Müller verlieh dem Wunsch Ausdruck, dass die neuen Gerätschaften für eine möglichst lange Nutzung erhalten bleiben. Da die Liegenschaft des THW am Martin-Binder-Ring in Pfaffenhofen für einen Teil der Ausstattung nicht ausreichend Platz biete, müsse nun schnell und konsequent zwischen den einzelnen Verantwortlichen zusammengearbeitet werden. Verschiedene mögliche Szenarien stünden im Raum, um eine neue Liegenschaft zu verwirklichen. Für den Höhepunkt des Abends kam der THW-Landesbeauftragte Fritz-Helge Voß auf die Bühne. Er bekräftige die herausragende Leistung der Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbands von Pfaffenhofen und dankte für das geschlossene Engagement.
Armin Wiesbeck, langjähriger Kreisbrandrat, erhielt für die enorm gewachsene und organisations-übergreifende Zusammenarbeit das Ehrenzeichen des THW-Präsidenten. Durch Wiesbecks Engagement sei die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf eine neue Ebene gelenkt worden, die bundesweit beispiellos sei. Mit Integration des THW in die Alarmierungs-Planung der Leitstelle seien seine Worte gleich zu Beginn seines Amtseintritts im Jahre 2011 in die Tat umgesetzt. Es folgte ein intensiver Austausch zwischen den Organisationen – unter anderem in Form von gemeinsamen Übungen und Ausbildungen.
Die Bewältigung von großen Herausforderungen – etwa das Hochwasser 2013 oder die Raffiniere-Explosion 2018 bei Vohburg – wird selbst in Fachkreisen als herausragend und lobenswert bewertet. Im Jahr 2020 hatte Wiesbeck einen weiteren Meilenstein für die Kooperation des Ortsverbands in der örtlichen Gefahrenabwehr gesetzt. Der Abschnitt Süd der "Unterstützungs-Gruppe örtliche Einsatzleitung" wurde am Standort des THW in Pfaffenhofen errichtet und wird seitdem von THW-Fachberater Andreas Englbrecht geführt. Auch hier hat sich die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW bewährt. "All dies verdient uneingeschränkte Anerkennung und Dank", so Voß in seiner Laudatio.
Ein Ehrenzeichen des THW-Präsidenten wurde auch Michael Matthes für sein überragendes Engagement überreicht. In einer Laudatio per Videofilm von THW-Präsident Gerd Friedsam wurde auf die Meilensteine in seiner THW-Laufbahn eingegangen. Seit 2004 ist Matthes im Ortsverband aktiv, hat sich seither in vorbildlichster Weise in die Leitung und Weiterentwicklung des Ortverbands eingebracht. "Der Technische Zug profitiert noch immer von Standards, die Herr Matthes als Truppführer, Gruppenführer und später dann als Zugtruppführer gesetzt hat", so Friedsam.
Matthes ist auch als THW-Mann im Ausland aktiv, er war in seiner Laufbahn unter anderem in Polen, Bosnien-Herzegowina und auf den Philippinen im Einsatz. Aktuell ist Matthes als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und im bayerischen Media-Team Bayern tätig. Durch seine Bilder und Filme verhilft er dem THW zu zusätzlicher Bekanntheit. "Er hat ein Talent, wie kein anderer, Einsatz-Szenen in Fotos und Filmen realistisch darzustellen", lobte der THW-Präsident. "Er ist stets ein positiver Botschafter für das THW. Ich bedanke mich für die hervorragende Arbeit und das andauernde Engagement, die einen unbeschreiblichen Zugewinn für das THW bedeuten."
Das THW-Ehrenzeichen in Bronze erhielt Zugführer Moritz Lange. Er zähle mit seinem umfassenden Wissen rund um die technische Hilfe, seiner langjährigen Erfahrung im Bereich des Katastrophen-Schutzes und seinem überdurchschnittlichen Engagement zu den tragenden Säulen im Ortsverband Pfaffenhofen, so Voss in seiner Laudatio. Als Zugführer führe Lange seit 2013 gewissenhaft und verantwortungsvoll die Helferinnen und Helfer des Technischen Zuges und stehe dem Ortsverband mit einem breiten Spektrum an Fachwissen zur Verfügung, das er in seiner mittlerweile 20-jährigen THW-Tätigkeit erworben hat. Als Fachberater und Mitglied der "Unterstützungs-Gruppe örtliche Einsatzleitung" werde Lange auch für das Landratsamt bei Katastrophen und bei koordinierungsbedürftigen Ereignissen tätig und präge deutlich das Erscheinungsbild der Bundesanstalt THW.
Der Aufbau des Drohnen-Teams, das sich bereits mehrfach erfolgreich im Einsatz etabliert habe, seu federführend unter Langes Verantwortung erfolgt. Des Weiteren habe er maßgeblich die Einrichtung der speziellen Pumpen-Auslands-Einheit "HCP" im Ortsverband betreut und die Strukturen gefestigt. Zudem leite er als Mitglied des Vorstands-Gremiums des "Fördervereins Katastrophen-Schutz e.V." die Geschicke des örtlichen Helfervereins. Als Prüfungs-Leiter führe Lange bereits seit Jahren die überregionalen Grundausbildungs-Prüfungen durch. "Für sein unermüdliches und herausragendes Engagement verdient er Dank und Anerkennung", so Voß.