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Der polizeibekannte Ingolstädter wurde heute festgenommen, weil er auf einen Polizisten zugefahren sein soll. Ans Licht kam dabei auch, dass er nie einen Führerschein hatte und dass sein Auto nicht zugelassen war

(ty) Der Vorwurf ist schwer, heute klickten die Handschellen. Gegen 9 Uhr früh wurde ein 21-jähriger Ingolstädter vorläufig festgenommen, der im Tatverdacht steht, am 1. April in der Schrannenstraße auf einen Polizeibeamten zugefahren zu sein. Der Beamte konnte sich nur durch einen beherzten Sprung zur Seite retten. Im Rahmen der Vernehmung räumte der Beschuldigte den Tatvorwurf auch bereits ein und gab an, am besagten Tag der Fahrer des gesuchten Renault Twingo gewesen zu sein. Das teilte die Verkehrspolizei Ingolstadt soeben mit. Die Hintergründe zu dem Fall sind geradezu haarsträubend: Der 21-Jährige hatte offenbar nie einen Führerschein und das Auto war nicht zugelassen.

Im Zuge der Ermittlungen richtete sich der Tatverdacht den Angaben zufolge gegen den polizeibekannten Ingolstädter, der nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nun heute Vormittag festgenommen wurde. Der 21-jährige hatte nach eigener Darstellung den Renault Twingo im vergangenen Jahr in Ingolstadt rechtmäßig erworben und war zwischenzeitlich mit dem Fahrzeug im gesamten südlichen Bundesgebiet unterwegs. Allerdings illegal.

Denn eine Fahrerlaubnis hat der junge Mann nie besessen, wie die Polizei jetzt berichtet – und wegen Geldnot war das Fahrzeug auch nie ordnungsgemäß zugelassen. „Aus diesem Grund hatte der Ingolstädter auch im Juli vergangenen Jahres die am Fahrzeug angebrachten Kennzeichen im Stadtgebiet Ingolstadt gestohlen und somit eine Zulassung vorgetäuscht“, so ein Polizeisprecher.

Der Beschuldigte räumte nun ein, am besagten 1. April aus Angst vor einer Strafverfolgung die Anhaltung durch den Polizeibeamten missachtet zu haben – und eben auf diesen zugefahren zu sein. Wie bereits damals aktuell berichtet, trug sich das Ganze folgendermaßen zu: Gegen 11.15 Uhr wurde der Beamte auf den Pkw aufmerksam, der in der Schrannenstraße in nicht zugelassener Richtung fuhr. Um den Fahrer auf das Fehlverhalten anzusprechen, trat der uniformierte Beamte auf die Straße und wollte den Fahrer mittels Handzeichen zum Anhalten bewegen. Als der den Beamten bemerkte, fuhr er anfänglich mit mäßiger Geschwindigkeit auf ihn zu. Als das Fahrzeug dann noch zehn Meter von dem Gesetzeshüter entfernt war, beschleunigte der Mann am Steuer stark und fuhr direkt auf den Polizisten zu. Der Beamte konnte nur durch einen Sprung zur Seite verhindern, dass er frontal erfasst wurde. Der unbekannte Fahrer flüchtete. Eine sofort eingeleitete Fahndung im Stadtgebiet war bekanntlich ergebnislos geblieben.

Inzwischen weiß man: Den Pkw hatte der 21-Jährige nach der Tat in einem Parkhaus abgestellt, wo auch heute die entwendeten Kennzeichen sichergestellt wurden. Da der Beschuldigte geständig ist, konnte er auf Weisung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen am heutigen Nachmittag wieder entlassen werden. „Das Tatfahrzeug wird verschrottet“, so ein Sprecher der Verkehrsplizei.

Der 21-Jährige wird sich nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen eines Vergehens nach der Abgabenordnung beziehungsweise nach dem Pflichtversicherungsgesetz vor Gericht verantworten müssen.

Erstmeldung zum Thema:

Unbekannter wollte Polizisten überfahren


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