Bayerischer Gesundheits-Minister und Experten der Landes-Arbeits-Gemeinschaft Impfen plädieren für umfassenden Impf-Schutz.
(ty) Corona-Impfungen seien auch bei der zu erwartenden Herbstwelle eine der wichtigsten Präventions-Maßnahmen, um gut geschützt gegen schwere Verläufe von Corona-Virus-Erkrankungen zu sein. Darauf hat der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek am heutigen Dienstag hingewiesen. Bei der Sondersitzung der bayerischen Landes-Arbeits-Gemeinschaft Impfen (LAGI) am gestrigen Nachmittag in München "waren sich unsere Expertinnen und Experten einig", so der Minister. "Den besten Schutz vor einem schweren Verlauf einer Sars-CoV-2-Infektion bietet die Impfung. Insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen sollten sich impfen lassen."
Nach einer bundesrechtlichen Neuregelung brauche jeder Erwachsene ab dem 1. Oktober drei Impfungen beziehungsweise zwei Impfungen und eine Genesung, um einen vollständigen Impfschutz zu haben. Holetschek appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: "Nehmen Sie die Angebote zur Auffrischungs-Impfung wahr!" Für Risiko-Gruppen empfehle die "Ständige Impf-Kommission" (Stiko) eine zweite Auffrischungs-Impfung, da sie das Risiko eines schweren Krankheits-Verlaufs deutlich reduziere. Man bereite aktuell die Kampagne "Na sicher!" für die Covid19-Impfung vor, die sich auch an Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen richte. "Sie startet Ende August und bewirbt später auch die Grippe-Impfung", so Holetschek.
Der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL), Professor Christian Weidner, ergänzte: "Um Risiko-Personen bestmöglich zu schützen und bei einer möglichen Infektionswelle im Herbst eine zusätzliche Belastung des Gesundheits-Systems zu verhindern, wird neben der Impfung gegen Sars-CoV-2 gerade älteren Personen und Risiko-Personen auch die jährliche Impfung gegen Grippe und – falls noch nicht erfolgt – die Impfung gegen Pneumokokken dringend empfohlen." Für eine bessere Übersicht aller empfohlenen Impfungen im Senioren-Alter werde demnächst ein neu erarbeiteter LAGI-Flyer kostenlos angeboten.
Professor Christian Bogdan von der "Ständigen Impf-Kommission" beim Robert-Koch-Institut (RKI), betonte: "Studien zeigen, dass drei Impfungen beziehungsweise eine Kombination aus Impfung und Infektion einen längerfristigen Immunschutz gegen Sars-CoV-2 bieten. Die vorhandenen Impfstoffe sind auch bei den aktuell zirkulierenden Omikron-Varianten gegenüber schweren Verläufen gut wirksam. Jetzt ist der Zeitpunkt, den Impfschutz vervollständigen zu lassen. Insbesondere, wenn die letzte Impfung beziehungsweise Infektion schon mehr als sechs Monate zurückliegt, sollte nicht auf einen potenziellen speziellen Omikron-Impfstoff gewartet werden."
Auch Wolfgang Ritter vom bayerischen Hausärzte-Verband appelliert an die Bevölkerung: "Nutzen Sie die Impf-Angebote vor Ort, in allen bayerischen Hausarzt-Praxen wird individuell beraten und geimpft." Auch in Alten- und Pflegeheimen fänden kontinuierlich Impfungen durch unsere Hausärztinnen und Hausärzte statt", betonte Ritter.
Klar ist laut Holetschek: "Schon jetzt steigen die Zahlen leider wieder an." Umso wichtiger sei es, die Menschen vom Wert der Prävention zu überzeugen. "Prävention heißt: Impfung", so der bayerische Gesundheits-Minister. Jeder könne so das Risiko eines krankenhaus-pflichtigen Covid19-Verlaufs mindern. "Ich empfehle, den eigenen Impf-Status mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu besprechen – Impf-Möglichkeiten gibt es im Freistaat ausreichend, auch durch die mobilen Teams der Impf-Zentren."
Die bayerische Landes-Arbeits-Gemeinschaft Impfen (LAGI) wurde im November 2006 gegründet. Sie vereint Vertreter von Ärzte-Verbänden, Apothekern, Körperschaften, dem öffentlichen Gesundheits-Dienst, Hebammen, gesetzlichen wie privaten Krankenkassen und Wissenschaft einschließlich aller bayerischen Mitglieder der "Ständigen Impf-Kommission" (Stiko).
"Die industrie-unabhängige LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung auf der Basis der Freiwilligkeit und informierten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern", fasst das bayerische Gesundheits-Ministerium zusammen. Weitere Infos dazu gibt es unter diesem Link.