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Das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium der Stadt ist nun offiziell vergeben: Der 29-jährige Schriftsteller wird von Mitte Mai bis Mitte Juli in Pfaffenhofen leben und arbeiten

(ty) Am 21. März endete die Bewerbungsfrist für das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium – ein Aufenthaltsstipendium im Bereich Literatur, welches heuer erstmalig von der Stadt Pfaffenhofen vergeben wird. Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellern während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen. Knapp 70 Bewerbungen waren bei der Kulturabteilung der Stadtverwaltung eingegangen, darunter Einsendungen aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich und Portugal. „So vielfältig wie die Bewerber sind auch deren literarische Projekte – es wurden Arbeitsproben aus den Bereichen Lyrik, Prosa, Drama sowie Kinder- und Jugendliteratur eingereicht“, heißt es aus dem Rathaus.

Über die Vergabe des Stipendiums hat jetzt eine dreiköpfige Fachjury, bestehend aus dem Pfaffenhofener Schriftsteller und Kulturreferenten Steffen Kopetzky, der Kultur-Journalistin Barbara Fröhlich und dem Literaturkritiker Thomas Kraft, entschieden. „Obwohl die Auswahl aus den zahlreichen, vielversprechenden Einsendungen nicht leicht viel, einigte sich die Jury letzten Endes auf den überzeugenden Entwurf des 29 Jahre alten gebürtigen Hallensers Matthias Jügler“, wie jetzt von der Stadtverwaltung mitgeteilt wird.

Jügler, der seine Freude über die glückliche Nachricht nur schwer verbergen konnte, studierte Germanistik, Skandinavistik und Kunstgeschichte. Sein Debütroman „Raubfischen“ soll im September dieses Jahres beim Verlag Blumenbar erscheinen.

Der Flaschlturm.

Im Zeitraum von Mitte Mai bis Juli dieses Jahres wird der erst 2013 kernsanierte Flaschlturm, ein historischer Stadtturm Pfaffenhofens, Wohnort des jungen Talents werden. Bis kurz vor der Kernsanierung aus Mitteln der Städteförderung diente das ehrwürdige Bauwerk als Sitz des Joseph-Maria-Lutz Museums, welches sich heute in der Dichterstube der nahegelegenen Lutz-Schule befindet.

Neben der Arbeit an seinem eigenen Roman wird Matthias Jügler auch an einem literarischen Entwurf einer Außenansicht auf das Leben in Pfaffenhofen arbeiten. Am Abschluss des Aufenthalts soll eine im Rahmen des Kultursommers stattfindende Lesung des Stipendiaten stehen.

In den Monaten, in denen der Flaschlturm, nicht vom Stipendiaten bewohnt wird, soll er, wie bereits berichtet, künftig als Unterkunft für Gäste dienen. Konkret soll das so aussehen, dass die Betreiber des Moosburger Hofs in Pfaffenhofen sich um den Betrieb kümmern und der Stadt dafür pro Übernachtung einen gewissen Betrag bezahlen. So ist das Risiko für den Betreiber überschaubar – denn es könnte ja auch sein, dass sich nur wenige Gäste für eine Unterbringung in dieser ungewöhnlichen Location interessieren. Die Stadt habe, so hieß es, im Gegenzug die Möglichkeit, Übernachtungen zum verbilligten Preis zu buchen – wenn sie zum Beispiel Gäste dort einquartieren will. Dieses Modell soll nun zwei Jahre lang laufen – dann will man sehen, wie es sich rechnet bzw. wie der Flaschlturm als Hotel-Ableger angenommen wird, um gegebenenfalls nachzujustieren oder sich etwas Neues zu überlegen.

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