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Aktuelle Zahlen des Landesamts für Statistik: Insbesondere der Anstieg der Nahrungsmittel-Preise um 16,0 Prozent sei für die Verbraucher deutlich spürbar.

(ty) Die Verbraucher-Preise im Freistaat sind im Vergleich zum August des vergangenen Jahres um 8,4 Prozent gestiegen. Das wurde heute aus dem bayerischen Landesamt für Statistik gemeldet. Ein historischer Wert, denn: Seit Anfang der 1970er-Jahre sei in Bayern kein höherer Wert mehr gemessen worden. Auf dem Höhepunkt der Ölkrise im Dezember 1973 hatte das statistische Landesamt eine Teuerungsrate von 8,2 Prozent ermittelt. Im Juli dieses Jahres hatte sich die Inflationsrate noch auf 8,0 Prozent belaufen. Nachfolgend weitere Details zur jüngsten Preis-Entwicklung.

Mit Blick auf den Energiemarkt lassen sich nach Angaben der Experten einige Preistreiber identifizieren: "So liegt die Teuerungsrate für Heizöl bei 123,8 Prozent und die Gaspreise nehmen um 95,0 Prozent zu", sagt der fachlich für die Berechnung des Verbraucherpreis-Index verantwortliche Abteilungs-Leiter Markus König vom bayerischen Landesamt für Statistik. Selbst ohne die Preistreiber aus dem Energie-Bereich liege die Inflationsrate im August dieses Jahres aber noch bei deutlichen 5,0 Prozent. Insbesondere der Anstieg der Nahrungsmittel-Preise um 16,0 Prozent sei für die Verbraucher deutlich spürbar.

Wie die Expertinnen und Experten des bayerischen Landesamts für Statistik heute weiter mitteilten, stiegen die Verbraucher-Preise im August im Vergleich zum Juli um 0,4 Prozent. Binnen Monatsfrist erhöhte sich der Heizöl-Preis um 3,4 Prozent, während Kraftstoffe um 2,8 Prozent günstiger als im Vormonat zu beziehen sind. Die Nahrungsmittel-Preise stiegen insgesamt um 1,3 Prozent, wobei die Teuerungsrate für Gemüse bei 1,8 Prozent und für Obst bei 1,6 Prozent liegt.

Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreis-Index für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahres-Monat, liege in diesem August bei 8,4 Prozent. Der Gesamt-Index ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, belaufe sich im August auf 3,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreis-Index im August um 0,4 Prozent.

Mit weiterhin stark steigenden Preisen sehen sich die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese zogen laut Landesamt für Statistik im Vergleich zum Vorjahres-Monat um 16,0 Prozent deutlich an. Besonders starke Preistreiber seien Molkerei-Produkte und Eier (+28,1 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+19,1 Prozent) sowie Brot und Getreide-Erzeugnisse (+16,0 Prozent). Bei Gemüse (+7,3 Prozent) sowie Obst (+2,8 Prozent) verlaufe die Entwicklung etwas moderater. Die Preise der aktuell stark nachgefragten Speisefette und Speiseöle stiegen mit 42,7 Prozent im Vorjahres-Vergleich hingegen stark.

Binnen Monatsfrist stiegen die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 1,3 Prozent. Für Gemüse mussten die Verbraucher im Vergleich zum Vormonat 1,8 Prozent und für Obst 1,6 Prozent mehr bezahlen. Speisefette und Speiseöle verteuern sich im Vergleich zum Juli um 2,3 Prozent.

Die Inflationsrate wird weiterhin in erster Linie von den Energie-Preisen getrieben. Vor allem Heizöl (+123,8 Prozent) und Gas (+95,0 Prozent) trugen zu diesem Anstieg bei, berichten die Fachleute. Kraftstoffe seien mit 20,4 Prozent und Strom mit 12,5 Prozent ebenfalls deutlich teurer als im Vorjahres-Monat. Nach den Berechnungen des bayerischen Landesamts für Statistik stiegen die Preise für Gas im Vergleich zum Juli um 9,0 Prozent und für Heizöl um 3,4 Prozent. Demgegenüber seien Strom um 7,6 Prozent und Kraftstoffe um 2,8 Prozent günstiger als im Vormonat.

Für den Posten "Verkehr" müssen Verbraucher nach den Erkenntnissen des Landesamts momentan insgesamt 5,2 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahres-Monat. Allerdings sei die Personen-Beförderung im Schienen-Verkehr um 15,1 Prozent günstiger als im Vorjahr. Die Expertinnen und Experten des bayerischen Landesamts für Statistik sehen in dieser Entwicklung die Auswirkung des so genannten Neun-Euro-Tickets.

Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft laut Landesamt für Statistik im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahres-Monat erhöhten sie sich im August um 2,5 Prozent, wie heute gemeldet wurde.


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