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CSU-Antrag im Stadtrat abgelehnt. Die Mehrheit des Gremiums folgte der Empfehlung der Verwaltung und den Einlassungen des zuständigen Wasserwirtschaftsamts.

(zel) Im Gemeinde-Bereich von Pfaffenhofen wird es auch weiterhin keinen Badeweiher geben. Ein Antrag der CSU auf Schaffung einer solchen Freizeit-Attraktion wurde in der jüngsten Sitzung des Stadtrats abgelehnt. Die Mehrheit des Gremiums folgte damit der Empfehlung der Stadtverwaltung. Die hatte auf fehlende Flächen-Verfügbarkeit sowie weitere Hindernisse und Probleme bei der Umsetzung hingewiesen und sich dabei auch auf eine Stellungnahme des zuständigen Wasserwirtschaftsamts berufen. Freilich hätte man die Idee trotzdem weiterverfolgen und nach Lösungen suchen können. Doch die meisten Stadträte wollen offensichtlich von diesem Thema erst einmal nichts mehr wissen.

Wäre es nach der CSU gegangen, dann hätte die Stadtverwaltung – so der Antrag – den Auftrag erhalten, einen Standort für einen Badeweiher im Stadtgebiet, vorzugsweise nahe der Ilm, zu suchen sowie dann dort auch einen Badeweiher zu realisieren. Am besten mit finanzieller Unterstützung aus dem EU-Förder-Programm "Leader". Badespaß und Freizeit-Baden erfreuen sich aus Sicht der Christsozialen nämlich einer immer größeren Beliebtheit.

In Pfaffenhofen sei dies zwar sowohl im Hallen- als auch im Freibad möglich. Viele Bürger wünschten sich allerdings eine naturnahe Alternative. So treibe es viele Bade-Begeisterte zum Beispiel ins Feilenmoos, nach Kranzberg oder zum Karlsfelder See, weil sie lieber in natürlichen Gewässern schwimmen wollen und im Stadtgebiet von Pfaffenhofen hierzu keine Möglichkeit bestehe. Zu den städtischen Entwicklungszielen zählt laut CSU aber insbesondere eine naturnahe Naherholung. "Dies würde durch einen Badeweiher in hervorragender Weise erfüllt, zumal dieser noch nachhaltiger wäre, als der Betrieb von Warmbädern", finden die Christsozialen.

Die Stadtverwaltung erläuterte dazu in der Sitzung, dass im Klimawandel-Anpassungs-Konzept das Thema "stadtnaher Badesee" bereits als potenzielles Pilot-Projekt für "Mehr grüne und blaue Strukturen im Stadtgebiet" verortet und in diesem Zuge bereits im Jahre 2020 ein erstes Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt (WWA) geführt worden sei. "Bereits damals hat sich die Umsetzbarkeit dieses Projekts aus mehreren Gründen als äußerst schwierig dargestellt", heißt es aus dem Rathaus. Anlässlich des CSU-Antrags habe man nun eine schriftliche Stellungnahme beim WWA eingeholt 

Und demnach, so wurde weiter ausführt, wird die Anlage eines Badeweihers vom WWA aus mehreren Gründen kritisch gesehen. Da sei zum einen die Lage im Überschwemmungs-Gebiet. Die Ilm-Aue werde teilweise auch schon bei häufig auftretenden Hochwasser-Ereignissen überschwemmt, was die Wasser-Qualität des Badeweihers nicht nur kurzfristig negativ beeinträchtigen könne. Aufgrund der Lage im Überschwemmungs-Gebiet sei zudem darauf zu achten, dass keine Gelände- oder sonstige Veränderungen stattfänden, die den Hochwasser-Abfluss nachteilig beeinflussen könnten. Auch eine entsprechende Infrastruktur – wie Toiletten und Kiosk – werde sehr kritisch gesehen.

Ferner wurde auf den Hochwasser-Schutz verwiesen. Im Zuge der Planungen zum "Hochwasser-Schutz Pfaffenhofen und Affalterbach" wäre demnach abzustimmen, dass der Badeweiher nicht mit dem erforderlichen Retentionsraum-Ausgleich kollidiere. Bezüglich des Grundwasser-Schutzes wurde dargelegt: Aufgrund der Boden-Beschaffenheit sei davon auszugehen, dass die Wasser-Qualität schnell kippen könnte. Zudem sei im Bereich des Wasserschutz-Gebiets Affalterbach-Steingrund die Anlage eines Badeweihers nicht möglich.

Wie von Seiten der Stadtverwaltung unter Verweis auf eine telefonische Abstimmung mit dem WWA dargelegt wurde, gelten die genannten Punkte auch für das Gerolsbachtal. Dieses ist aus Sicht der Verwaltung aber auch gar nicht geeignet für die Anlage eines Badeweihers. Verwiesen wurde diesbezüglich auf die Nähe zur Wohnbebauung und die daraus möglicherweise resultierenden Lärm- und Nachbarschafts-Konflikte sowie auf das Problem der Erschließung und die nicht ausreichend großen Flächen im Naturraum.

Das Thema der Flächen-Verfügbarkeit ist aus Sicht der Stadtverwaltung ein grundsätzliches Problem, da Pfaffenhofen nicht über ausreichend Flächen verfüge. Zwar erwerbe die Kreisstadt seit Jahren gezielt Flächen im Ilmtal – allerdings mit dem Ziel der Schaffung von zusammenhängenden Naturschutz-Flächen. Das Ilmtal sei bereits im Landschaftsplan (2018) als Schwerpunkt im Stadtgebiet zur Anlage von größeren, zusammenhängenden Ausgleichsflächen (Ökokonto) und für den Natur- und Artenschutz (insbesondere Wiesenbrüter) herausgearbeitet worden. Das gemeinsame Ziel mit dem Landkreis sei, die Auen-Bereiche – allen voran das Ilmtal – als wichtigstes Biotop-Verbund-System zu erhalten und zu entwickeln. Dies würde aus Sicht der Stadtverwaltung mit der Anlage einer intensiven Freizeit-Nutzung – vor allem in den Sommer- Monaten und somit in der Brutzeit – kollidieren.

Bei dem Telefonat mit dem WWA sei obendrein deutlich geworden, dass Pfaffenhofen wegen der Lage in der Holledau mit entsprechender Topographie nur bedingt zur Anlage eines Badeweihers geeignet sei. Die ebenen Flächen, die theoretisch in Frage kämen, seien aufgrund der damit einhergehenden Lage im Auen- und Überschwemmungs-Bereich nicht geeignet. Zudem sprächen die Ziele des Natur- und Artenschutzes dagegen.

Wenngleich der Antrag der Christsozialen ein "nachvollziehbar schöner" sei und ein Badeweiher auch ein potenzielles Projekt: Unterm Strich schlug die Stadtverwaltung unmissverständlich vor, die Schaffung eines Badeweihers aufgrund mangelnder Flächen-Verfügbarkeit und wegen der zu erwartenden, massiven Problemen bei der Umsetzung zunächst nicht weiter zu verfolgen.

Damit wollte sich die CSU-Fraktion um Christian Moser allerdings nicht zufrieden geben. Man nehme die Stellungnahme der Stadtverwaltung zur Kenntnis, bleibe aber bei dem Antrag. "Es wäre schade, wenn wir das jetzt abbrechen", befand Moser und betonte sinngemäß: Man müsse noch mehr herausfinden, um Nein zu dem Vorhaben sagen zu können. 

Reinhard Haiplik (ÖDP) sprach von einer Idee, die "reizvoll" sei und die man "nicht sofort abtun" sollte. Er stellte aber auch klar, dass aus seiner Sicht die Einlassungen des WWA sowohl fundiert als auch begründet sei – und dass man der Stellungnahme folgen sollte. "Ich finde es auch schade", räumte der Ökodemokrat ein. Aber man müsse den Fachleuten glauben.

Manfred "Mensch" Mayer (GfG) konnte den CSU-Antrag – gerade in dieser "Extrem-Zeit" – dagegen nicht nachvollziehen. Man müsse das im Gesamt-Zusammenhang sehen und das Augenmerk zum Beispiel eher auf die Amphibien richten, erklärte er sinngemäß auch mit Blick auf den Klimawandel und die Folgen.

Martin Rohrmann (CSU) verteidigte den Antrag seiner Fraktion und bezeichnete ihn als "legitim". Man komme damit auch dem Wunsch der Bevölkerung nach. Die WWA-Stellungnahme sei nicht ganz nachvollziehbar. Außerdem habe es früher schon mal ein Naturband in Pfaffenhofen gegeben.

Es sei immer schade, wenn schöne Dinge nicht möglich seien, erklärte Markus Käser (SPD). Er bezweifle allerdings die Motivation des Antrags. Zum einen verwies er auf die Kosten, zum anderen auf das Freibad und das neue Hallenbad. Er befürchtete gar, dass mit einem Badeweiher diesbezüglich die Stadtentwicklung konterkariert würde. Und er unterstellte der CSU, sie wolle den Bürgern den Mund wässrig machen und anderen dann die schlechte Nachricht überbringen lassen. Er fühle sich deshalb "fast ein wenig missbraucht", beklagte Käser.

Am Ende wurde der CSU-Antrag mehrheitlich abgelehnt. Nur die Christsozialen selbst und Franz Niedermayr (FDP) votierten dafür. Alle anderen hielten sich an die Empfehlung der Stadtverwaltung. Damit wird die Schaffung eines Badeweihers also bis auf weiteres nicht weiterverfolgt.


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