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Die diesjährige Lutz-Stipendiatin Anahit Bagradjans ist in Pfaffenhofen angekommen. Auftritte sind für 3. November und 3. Dezember geplant.

(ty) Anahit Bagradjans, die neue Joseph-Maria-Lutz-Stipendiatin der Stadt Pfaffenhofen, hat am heutigen Freitag ihre neue "Schreibstube" bezogen: den Flaschlturm an der Stadtmauer. Das Begrüßungs-Komitee bestand aus Kultur-Referent Reinhard Haiplik (ÖDP), dem Jury-Vorsitzenden Steffen Kopetzky und Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Sie hießen die jungen Autorin in der Kreisstadt willkommen. Bagradjans wird nun die Herbstmonate in dem historischen Bauwerk verbringen und dort auch – nach dem Vorbild von Joseph-Maria Lutz – einen "Zwischenfall", einen Text über Pfaffenhofen, verfassen. Öffentlich vorgestellt werden soll dieser laut heutiger Mitteilung der Stadtverwaltung vermutlich am 3. Dezember. 

Herker überreichte der Autorin einige Willkommens-Geschenke und wünschte ihr eine gute Zeit in der Stadt: "Wir hoffen, dass Sie sich hier in Pfaffenhofen wohlfühlen und im Flaschlturm Ruhe und Inspiration finden werden", so der Bürgermeister. "Wir sind gespannt, welchen Zwischenfall Sie uns präsentieren."

Bagradjans hatte die Fachjury nach Angaben der Stadtverwaltung mit ihrem Text "Von oben gesehen sind alle Toten haarlos" überzeugt und sich damit gegen rund 70 Mitbewerberinnen und Mitbewerber um das Stipendium durchgesetzt. Ihr Vermögen, in einem kurzen Text sehr komplexe Ereignisse zu schildern, prädestiniere sie besonders für die Aufgabe, einen "Zwischenfall" für Pfaffenhofen zu verfassen, befand die Jury. 

Bereits am 3. November können sich laut Ankündigung alle Interessierten von der Schreibkunst der jungen Frau überzeugen: Gemeinsam mit ihrem Partner, dem Filme-Macher Leon Wienhold, gestalte Anahit Bagradjans einen Abend im Rahmen der Pfaffenhofener "Lesebühne" – und zwar in Form einer szenischen Lesung. Lesen Sie dazu auch: "Pfaffenhofener Lesebühne" bietet neun abwechslungsreiche Veranstaltungen

Bagradjans, die im Jahr 1995 in Krasnodar in der Russischen Föderation geboren wurde, hat in Wien und Florenz studiert, unter anderem Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst und "Critical Studies" an der Akademie der bildenden Künste. Im vergangenen Jahr ist sie mit dem Hauptpreis der Exil-Literaturpreise der Stadt Wien ausgezeichnet worden.

Die in Berlin lebende Autorin ist mit ihrem Partner, Leon Wienhold, nach Pfaffenhofen gekommen. Sie empfinde die Stadt als "gemütlich" und die Menschen als sehr freundlich und aufgeschlossen. "Die Innenstadt erinnert mich an Goslar mit den ganzen Fachwerkhäusern", erzählt die Stipendiatin. Den Freistaat Bayern kennt sie nach eigenem Bekunden auch schon ein bisschen, da ihr Bruder einige Jahre in München gelebt habe. Trotzdem sei es nicht immer ganz einfach, den Dialekt zu verstehen, räumt sie ein. 

Kultur-Referent Reinhard Haiplik (links) und Jury-Vorsitzender Steffen Kopetzky (rechts) mit der Lutz-Stipendiatin Anahit Bagradjans und ihrem Partner Leon Wienhold.


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