Der seit elf Spielen auswärts ungeschlagene FC Ingolstadt muss morgen in Aalen ran. Dem Sieger ist der Klassenerhalt praktisch sicher – doch zuletzt gelang den Schanzern vor sieben Jahren ein Dreier beim VfR
(ty) Die Vorzeichen der Partie sind spannend, wenn die Fußballer des FC Ingolstadt am morgigen Sonntag ab 13.30 Uhr zum Zweitliga-Spiel beim VfR Aalen auflaufen. Erstens: Der Sieger hat den Klassenerhalt so gut wie sicher. Zweitens: Für FC-Coach Ralph Hasenhüttl geht es gegen seinen ehemaligen Verein. Drittens: Den letzten Sieg in Aalen holte der FC vor sieben Jahren. Viertens: Der FC Ingolstadt ist auswärts seit elf Begegnungen ungeschlagen. Das alles sollte reichen, um die morgige Partie aus der Bedeutungslosigkeit zu holen.
„Der Gewinner des Duells wird feiern können“, weiß Hasenhüttl. In der Tat: Der FC steht mit 36 Punkten auf Rang 14, Aalen hat einen Zähler mehr auf dem Konto und steht noch einen Platz besser da. Zugute kommt beiden Teams, dass die auf dem Relegationsrang stehende Dynamo-Elf aus Dresden am Donnerstag mit 0:2 in Aue verloren hat. So hat der FC vor dem morgigen Spiel weiter fünf Zähler Vorsprung auf Dresden – bei einem Sieg in wären es gar acht. Und bei nur noch neun zu vergebenen Punkten in dieser Zweitliga-Saison wäre das angesichts des schwachen Torverhältnisses der Dresdner (minus zwölf) praktisch der Klassenerhalt für die Schanzer. Das gilt freilich erst recht für den VfR Aalen, der dann die magische 40-Punkte-Marke erreicht hätte.
Über 300 mitreisende Fans werden nach Angaben des Vereins morgen ihrem FCI die Daumen drücken. Und sie werden ihren Optimismus auch daraus beziehen, dass die Schanzer zuletzt auswärts unschlagbar waren. Elf Mal in Folge ist der FC auswärts ohne Niederlage geblieben. "Wir wissen, dass wir nicht so leicht zu bezwingen sind", sagt Hasenhüttl. Überhaupt ist es dieser Stärke auf fremden Plätzen zu verdanken, dass die Ingolstädter derart eindrucksvoll aus dem Tabellenkeller geklettert sind. Denn von den 36 Punkten, die die Schanzer bis dato aufzuweisen haben, holten sie gerade mal 14 im Audi-Sportpark – von Heimstärke kann also wahrlich keine Rede sein. Doch mit bärenstarken Auswärts-Auftritten machen die Schanzer vieles wett.
Während die laufende Auswärts-Serie also für einen Sieg der Ingolstädter spricht, lässt ein Blick in die Historie indes eher das Gegenteil befürchten. Denn in den vergangenen Jahren war Aalen kein gutes Pflaster für den FCI. Der letzte Dreier gelang den Schanzern dort am 20. April 2007 – also exakt sieben Jahre vor der morgigen Partie.
Doch FC-Coach Hasenhüttl gibt sich „optimistisch, dass wir uns für eine einmal mehr gute Leistung wieder belohnen“. Das sei zuletzt etwas zu kurz gekommen. Wie schwierig es aber wird, in der Aalener Scholz-Arena zu punkten, das weiß wohl keiner besser als der Österreicher selbst. Von Januar 2011 bis zum Sommer vergangenen Jahres war Hasenhüttl Cheftrainer beim VfR, feierte dort 2012 den Aufstieg in die Zweite Liga.
Nostalgie darf morgen aber keine Rolle spielen. "Was das Emotionale angeht, so war ich vor dem Hinspiel sicherlich aufgeregter als im Vorfeld dieser Begegnung“, sagt auch Hasenhüttl. Eine „wunderbare Zeit“ habe er beim VfR gehabt, das stellt er klar. Morgen aber geht es einzig darum, möglichst drei Punkte mit nach Ingolstadt zu bringen. "Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt und wollen diesen umsetzen.“
Neben den Langzeitverletzten fehlt beim FC auch Verteidiger Konstantin Engel (Grippe) weiterhin, Ersatz-Keeper André Weis musste aussetzen. Allerdings steht Alfredo Morales seit Donnerstag wieder im Training. Im Hinspiel behielten die Schanzer mit 2:0 die Oberhand. Für Hasenhüttl war das eines der besten Heimspiele „mit den Treffern zum richtigen Zeitpunkt". Und dass es auswärts in dieser Saison ja noch viel, viel besser klappt, wurde hinlänglich besprochen.