Von Vohburg über Geisenfeld nach Pfaffenhofen dauerte es 3,5 Stunden. Gefordert werden ein Perspektiv-Wechsel und eine wirkliche Alternative zum Auto.
(ty) Im Zuge einer "ÖPNV-Tour" haben Mitglieder der Jungen Union (JU) den öffentlichen Personen-Nahverkehr im Kreis Pfaffenhofen getestet. Nach eigenem Bekunden machte sich die Gruppe vom nördlichen Landkreis aus auf den Weg in die Kreisstadt – und zwar unter ausschließlicher Nutzung von ÖPNV-Verbindungen. "Die angedachte Route von 33 Kilometern von Vohburg über Geisenfeld nach Pfaffenhofen ist normalerweise mit dem Auto in gut 35 Minuten zurückzulegen", so die Nachwuchs-Politiker. "Am Ende dauerte der Selbstversuch an einem ganz normalen Wochentag jedoch 3,5 Stunden." Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt.
Das Ergebnis dieser kleinen Tour zeigt nach Dafürhalten des hiesigen JU-Kreisverbands "deutlich, wie schlecht es um die aktuelle Nahverkehrs-Anbindung im Landkreis Pfaffenhofen steht". Alexander Kneidl aus Geisenfeld, der hiesige Kreisvorsitzende der Jungen Union, kommt in einer Presse-Mitteilung zu dem ernüchternden Fazit: "In unserem Landkreis ist das Auto nach wie vor alternativlos." Das beginne schon damit, "dass zwischen Vohburg und Geisenfeld keine direkte Verbindung besteht – was bedeutet, dass der Weg über den Ingolstädter ZOB genommen werden muss".
Außerdem verweist der JU-Kreisverband darauf, "dass es nur eine drei Mal am Tag stattfindende Verbindung vom Norden des Landkreises nach Pfaffenhofen gibt". Bei dem von der Jungen Union gemachten ÖPNV-Test sei der Bus auf dieser Verbindung, abgesehen von den JU-Leuten, "komplett leer" gewesen. "Allem voran stehen jedoch die aktuellen Kosten zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Mittelpunkt der Kritik", so der JU-Kreisverband weiter: "Mit mehr als 15 Euro ist für Reisende eine einfache Fahrt von Vohburg nach Pfaffenhofen in keiner Weise annehmbar, um dies als eine praktikable Alternative zum Auto darzustellen."
Der Pfaffenhofener JU-Kreisvorsitzende Kneidl fasst unmissverständlich zusammen: "Die Menschen im Landkreis brauchen ein echt gemeintes Angebot in Sachen ÖPNV, keine überaltete, aus dem letzten Jahrhundert stammende Busverbindung." Der hiesige JU-Kreisverband fordert deshalb in seiner aktuellen Presse-Mitteilung "einen klaren Perspektiv-Wechsel in Sachen ÖPNV im Landkreis Pfaffenhofen, in dem mit neuen Ansätzen eine wirkliche Alternative zum Auto angeboten wird".