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Beim ersten IHK-Forum seit Beginn der Pandemie stand die Energie-Krise im Mittelpunkt. Franz Schabmüller wurde zum neuen Sprecher gewählt.

(ty) Wie können die Energie-Versorgung der Wirtschaft gesichert und die davongaloppierenden Energiepreise zumindest im Ansatz wieder eingefangen werden? Antworten auf diese für die Unternehmen existenziellen Fragen standen laut heutiger Mitteilung der IHK für München und Oberbayern im Mittelpunkt des ersten IHK-Forums für die Region Ingolstadt seit Beginn der Corona-Pandemie, das bereits am vergangenen Mittwoch stattfand. "Schneller, agiler, mutiger und effizienter – so müssen wir endlich handeln." Mit dieser deutlichen Aufforderung an die Politik habe Peter Kammerer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, den Auftakt zu dem Treffen der regionalen Wirtschaft gegeben.

Das IHK-Forum für die Region Ingolstadt ist das jährliche Treffen der Mitglieder der IHK-Regional-Ausschüsse Ingolstadt, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen. In diesem Jahr fand es im IN-Campus statt. Vor dem Treffen hatten die Teilnehmer auch Gelegenheit, das Areal zu erkunden. Sie besichtigten die Energie-Zentrale, den Info-Container und die Ausgleichsflächen im Norden und Osten des ehemaligen Bayernoil-Geländes. 

Zu Beginn der Veranstaltung wählten die Unternehmerinnen und Unternehmer dann Franz Schabmüller, den Vorsitzenden des IHK-Regional-Ausschusses Ingolstadt, zu ihrem neuen Sprecher. Er löst in dieser Funktion Fritz Peters, Ehrenvorsitzender des IHK-Regional-Ausschusses Ingolstadt, ab.

Kammerer skizzierte laut IHK die schwierige energiepolitische Situation und die tiefe Energie-Versorgungs-Krise, in der die Betriebe quer durch alle Branchen stecken. Das Kernproblem, so Kammerer, sei das so genannte Merit-Order-Prinzip, das den Energie-Beschaffungs-Markt bestimme. Es sorge dafür, dass der hohe Gaspreis den Strompreis bestimme. Die Stromkosten seien deshalb für Unternehmen und Verbraucher immens – und wie sich die Preise weiterentwickeln, sei äußerst unsicher.

Die hohen Preise bedingten, dass die Betriebe im internationalen Wettbewerb nicht mehr bestehen könnten. Die Gefahr, dass Bayern als Industrie-Standort verliere, sei real. "Um die Energiemärkte zu normalisieren, brauchen wir jetzt so viel Angebot wie möglich", fordert Kammerer. Energie- und Stromsteuern müssen seinen Worten zufolge zusätzlich gesenkt, das Merit-Order-Prinzip überprüft werden. "Zusätzlich braucht die Wirtschaft ein Belastungs-Moratorium", so der IHK-Funktionär. Er nennt "beispielsweise eine Pause-Taste bei der Umsetzung des Lieferketten-Sorgfalts-Pflichten-Gesetzes".

Wie die Unternehmen versuchen, die vielfältigen Probleme und Herausforderungen der Energiekrise zu meistern, darüber berichteten im Podiums-Talk dann Matthias Bolle (Geschäftsführer der Stadtwerke Ingolstadt), Stefan Dick (Geschäftsführer der Südstärke-GmbH aus Schrobenhausen), Tobias Mayinger (Vorstands-Vorsitzender der Ingolstädter Prolignis-AG) sowie Ralf Seid (Geschäftsführer der Gunvor-Raffinerie Ingolstadt). "Mit ihren Beiträgen gaben sie Impulse für den anschließenden Austausch mit den Gästen des Forums", fasste die IHK heute in einer Presse-Mitteilung zusammen.

Da energiepolitische Entscheidungen nahezu vollständig auf Bundes- und Landesebene getroffen werden, sei der Spielraum, um Unternehmen vor Ort zu unterstützen, auf kommunaler Ebene begrenzt, kommentierte der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger. Man sei sich der schwierigen Lage, in der die Betriebe ausharrten, sehr bewusst. Für seine Verwaltung sicherte Anetsberger deshalb zu, bei anstehenden Genehmigungs-Verfahren für Unternehmen wie zum Beispiel dem Wechsel auf andere Energieträger so effizient wie möglich zu unterstützen.


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