Offenbar nahm der junge Mann eine Abkürzung über die Gleise. Nach Notoperationen gilt sein Zustand als stabil.
(ty) Ein 19-Jähriger, der am späten gestrigen Nachmittag beim S-Bahn-Haltepunkt von Pulling bei Freising offenbar eine Abkürzung genommen und die Gleise auf einem Trampelpfad überquert hat, ist von einer Regionalbahn erfasst worden. Wie die Bundespolizei-Inspektion aus München heute mitteilte, erlitt der junge Mann dadurch schwere, lebensbedrohliche Verletzungen. Er wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik nach München gebracht.
Kurz vor 18 Uhr war die Bundespolizei nach eigenem Bekunden über eine verletzte Person am Bahnsteig-Ende des Haltepunkts Pulling informiert worden. Noch bevor Streifenbeamte den Unfallort erreicht hatten, sei bekannt geworden, dass der Triebfahrzeugführer eines Regionalzugs (RB 57927, München - Regensburg) gemeldet habe, einen Schlag am Triebfahrzeug verspürt zu haben. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handelt es sich um einen 19 Jahre alten Rumänen, der am Bahnsteig-Ende über einen so genannten Trampelpfad die Gleise überqueren wollte und dabei den herannahenden Regionalzug übersah.
Der Triebfahrzeugführer musste nach dem Unglück abgelöst werden, berichtet die Polizei. "Er gab an, einen Schlag verspürt zu haben, jedoch aufgrund der Dunkelheit und des Nebels zuvor nichts im Gleisbereich erkannt zu haben", heißt es weiter. Die Gleise zwischen Freising und der Abzweigung Neufahrn waren nach Angaben der Bundespolizei am gestrigen Abend bis 19.15 Uhr für den Bahnbetrieb komplett gesperrt. Durch die rund 80-minütige Sperrung sei es zu geringen Störungen im Bahnbetrieb gekommen.
"Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr wegen des Personenunfalls aufgenommen", wurde am heutigen Vormittag mitgeteilt. Die Ermittlungen zum Verunglückten dauern an. Der Rumäne sei laut Auskunft der Ärzte vom heutigen Morgen stabil und habe nach Notoperationen in der Nacht gute Prognosen. Er gelte aber nach mehreren Brüchen sowie Kopf- und anderweitigen Verletzungen als schwer verletzt.