Illustrator führt anlässlich der Sonder-Ausstellung "Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen" hinter die Kulissen von Film-Klassikern wie "Ben Hur" oder "Gladiator".
(ty) Gleich zwei Mal ist der britische Illustrator und Autor Graham Sumner am ersten Februar-Wochenende zu Gast im Kelten-Römer-Museum in Manching. Am kommenden Samstag, 4. Februar, hält er dort ab 18 Uhr einen kostenfreien Vortrag zum Thema "Unleash Hell – The Roman Army on Screen", übersetzt: "Entfesselte Hölle – die römische Armee auf dem Bildschirm." Am Sonntag, 5. Februar, bietet sich Besuchern ab 13 Uhr dann die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit dem Künstler bei einem "Making of" zur Manchinger Sonder-Ausstellung "Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen"; mit dabei ist auch Thomas Kurtz von "Mules of Marius".
"At my signal, unleash hell!" – "Auf mein Kommando entfesselt ihr die Hölle!" Der römische Feldherr Maximus gibt seinen Truppen noch diesen Befehl, dann schwingt er sich auf sein Ross und wirft sich zum Ruhme des Imperiums in die blutige Schlacht gegen die grausame Barbaren-Horde. Keine Frage: Die legendäre erste Szene aus Ridley Scotts Monumentalfilm "Gladiator" sorgt bei Filmfans wie Altertums-Wissenschaftlern immer noch für Gänsehaut – aus verschiedenen Gründen. In seinem Abend-Vortrag "Unleash Hell" widmet sich Graham Sumner am 4. Februar dem Genre der epischen "Sandalenfilme" und entführt das Publikum auf die Kino-Leinwand und in das Fernsehen der Zeit von 1945 bis in unsere Gegenwart.
Dabei erörtert Sumner der Ankündigung zufolge, wie die römische Armee in Blockbustern wie "Quo Vadis" (1951), "Ben Hur" (1959), "Cleopatra" (1963) oder eben "Gladiator" (2000) dargestellt wird – von den Kaisern und Feldherren bis hin zu einfachen Soldaten. Der Künstler gehe dabei auf die Kostüme, Rüstungen und Ausrüstungen ebenso ein wie auf Kampf-Taktiken, Belagerungs-Maschinen und Artillerie, die in zahlreichen Hollywood-Produktionen zu sehen sind. Die beeindruckenden Szenen hinterlassen beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck. Aber ist das, was wir auf der Leinwand sehen, auch tatsächlich richtig? Und welche historischen Quellen wurden für die modernen Darstellungen verwendet?
Zeichnung eines römischen Zenturios aus der Zeit um 9 nach Christus von Graham Sumner. (Quelle: Mules of Marius)
Anhand vieler Beispiele zeigt Sumner – so wird aus dem Kelten-Römer-Museum versprochen – auf, dass die meisten Monumentalfilme gar nicht vom antiken Rom handeln, sondern vielmehr die Zeit widerspiegeln, in der die Filme gedreht wurden. Das Publikum erfahre außerdem, welcher Schauspieler es hasste, "Röcke" zu tragen, und in welchem Film die Statisten ihre Requisiten aßen. Sumners Vortrag werde in englischem Originalton "ausgestrahlt", auf eine Synchronisation oder deutsche Untertitel werde verzichtet. Die Manchinger Sonder-Ausstellung "Im Dienste Roms" ist an diesem Samstag, 4. Februar, bis zum Beginn des Vortrags geöffnet, wie betont wird.
Am Sonntag, 5. Februar, können kleine und große Besucher dann einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Sonder-Ausstellung werfen. "Sie erweckt das römische Militär auf anschauliche, unterhaltsame und interaktive Weise erneut zum Leben", versprechen die Macher der Ausstellung. Zentrale Elemente der Sonder-Ausstellung bilden lebensgroße Zeichnungen römischer Militärs aus der Feder von Graham Sumner. Doch wie entstehen eigentlich seine Bilder? Welche Vorlagen inspirieren Sumner? Und welchen Weg beschreitet der kreative Prozess von der ersten Idee bis zur fertigen Illustration? Diese und weitere Fragen beantworte der Künstler persönlich und gebe fesselnde Einblicke in sein Schaffen. Englisch-Kenntnisse seien erforderlich, so der Hinweis.
Ein weiterer Publikums-Magnet der Ausstellung sind die beeindruckenden Modell-Landschaften. Allein das Modell einer römischen Legion umfasst mehr als 5000 handgefertigte Miniatur-Soldaten. Wie entstehen die Zinnkrieger? Was ist bei ihrer Bemalung zu beachten? Und wie werden die detailgetreuen Dioramen gefertigt? Hierzu bietet Thomas Kurtz von "Mules of Marius" am Sonntag, 5. Februar, mehrere "Making of"-Führungen zu jeder vollen und halben Stunde an. Das Programm beginnt um 13 Uhr und läuft bis zur Schließung des Museums um 17 Uhr. Es gelten die regulären Eintrittspreise der Sonder-Ausstellung. Weitere Informationen gibt es auf www.museum-manching.de