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"Von 2018 bis 2021 war ein klarer Abwärts-Trend zu erkennen, der sich nun in einen deutlichen Anstieg umwandelte", so Sozialamts-Chef Emmer.

(ty) Die Netto-Belastung bei der Sozialhilfe hat für den Landkreis Pfaffenhofen als örtlicher Träger im vergangenen Jahr 462 400 Euro betragen. "Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 293 000 Euro oder gut 173 Prozent", teilte Sozialamts-Leiter Siegfried Emmer bei der Vorstellung seines Berichts für das Jahr 2022 jetzt mit. Seinen Worten zufolge schwanken die Netto-Ausgaben je nach Kostenhöhe, Erstattung und Unterhalts-Verpflichtungen grundsätzlich. "Von 2018 bis 2021 war ein klarer Abwärts-Trend zu erkennen, der sich nun in einen deutlichen Anstieg umwandelte", so Emmer.

Die laufenden Leistungen in der Hilfe zum Lebensunterhalt seien zuletzt von rund 199 000 Euro im Jahr auf 169 000 Euro im Jahr 2021 zurückgegangen, was im Einklang mit weiter gesunkenen Fallzahlen gestanden habe. "Zum Jahresende 2022 bilanzierten wir Gesamtausgaben in Höhe von rund 365 000 Euro, zumal die Fallzahl um 41 Personen beziehungsweise Bedarfsgemeinschaften auf 69 gestiegen ist", erklärt Emmer.

Die Belastung pro Einwohner sei bei den beim Landkreis Pfaffenhofen verbleibenden Sozialhilfe-Aufwendungen somit auch angestiegen – und zwar von 1,30 Euro im Jahr 2021 auf 3,50 Euro je Einwohner im vergangenen Jahr. Zum weiteren Vergleich: Für das Jahr 2020 standen 1,55 Euro zu Buche, für das Jahr 2019 waren es 2,15 Euro und für das Jahr 2018 waren es 3,21 Euro.

Die gesamten Landkreis-Ausgaben für die Grundsicherung für Arbeitssuchende (Kosten der Unterkunft) lagen nach Angaben von Emmer im vergangenen Jahr bei fast 4,87 Millionen. Euro. Das bedeute gegenüber dem Vorjahr mit 4,32 Millionen Euro einen Anstieg um 12,7 Prozent. Im Jahr 2020 hatten sich die Ausgaben diesbezüglich auf 3,79 Millionen Euro belaufen. "Diese Ausgaben überstiegen somit die Höhe von 4,64 Millionen Euro, die noch im November 2022 für den Sozial-Ausschuss kalkuliert wurde", erklärt Emmer, "und stellen dadurch einen neuen Höchststand dar."

Zumindest eine positive Auswirkung auf den Landkreis-Haushalt sei, dass für das vergangene Jahr eine Bundes-Beteiligungs-Quote von immerhin noch 67,4 Prozent gegolten habe – gegenüber 70 Prozent im Jahr 2021. Somit blieben nach den Worten von Emmer in der Endabrechnung beim Landkreis für das vergangene Jahr knapp 1,59 Millionen Euro als endgültige Ausgaben.

Wie der Leiter des Sozialamts weiter berichtet, sind die Kosten für die Grundsicherung im Alter und für Erwerbsunfähige (jeweils Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft) im vergangenen Jahr gegenüber 2021 weiter angestiegen. Sie summierten sich im abgelaufenen Jahr auf rund 3,3 Millionen Euro; im Jahr zuvor waren es 2,78 Millionen Euro. "Das bedeutet nach 2021 mit knapp zehn Prozent gegenüber 2020 nun eine weitere Steigerung um 18,7 Prozent in 2022 gegenüber dem Vorjahr", rechnet Emmer vor.

Die Mehrung lasse sich dabei mit den gestiegenen Fallzahlen erklären. Diese haben sich laut Emmer von 400 zum Ende des Jahres 2020 über 409 zum Ende des Jahres 2021 auf nunmehr 481 zum Ende des vergangenen Jahres erhöht. Neben den angehobenen Regelsätzen habe im vergangenen Jahr aber auch eine weitere Corona-Sonder-Zahlung im Juli mit 200 Euro pro Person die Summe der Leistungen erhöht.

Eine große Rolle spielen nach Angaben von Emmer unverändert auch die Unterkunfts-Kosten inklusive der steigenden Nebenkosten sowie die laufenden und einmaligen Bedarfe der Leistungs-Bezieher.

Bei letzteren Leistungen handelt es sich nach Angaben aus dem Pfaffenhofener Landratsamt im Übrigen um eine so genannte Bundes-Auftrags-Verwaltung. Das heißt: Der Bund übernehme die Kosten für Grundsicherung im Alter sowie bei Erwerbsunfähigkeit vollständig. Der bereits genannte Betrag in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro für das vergangene Jahr belaste somit nicht den Etat des Landkreises.


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