Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Historiker Bahar spricht in Pfaffenhofen
(ty) Vor 90 Jahren begann mit der Errichtung der NS-Diktatur die schrecklichste Periode in der deutschen Geschichte, die schließlich im Zweiten Weltkrieg mit seinen Millionen Toten mündete. Wie konnte es dazu kommen? Darüber spricht am kommenden Samstag, 25. Februar, in Pfaffenhofen der Historiker und Politikwissenschaftler Alexander Bahar (Foto oben). Die Veranstaltung, die vom hiesigen Verein "Freundschaft mit Valjevo" organisiert wird, findet im "Zentrum für Familien- und Berufsförderung" an der Rotkreuzstraße 2 statt und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Zum Hintergrund der Veranstaltung erklären die Organisatoren: Bei den Reichstags-Wahlen im November 1932 hatte die NSDAP deutlich an Stimmen verloren. Sie schien ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Trotzdem wurde Adolf Hitler nach einer Übergangsphase am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler einer Koalitions-Regierung ernannt. Wenige Wochen später, in der Nacht vom 27./28. Februar brannte der Reichstag.
In derselben Nacht noch erfolgte anhand längst vorbereiteter Listen die Verhaftung von mehr als 10 000 Funktionären und Mitgliedern der KPD, SPD und bürgerlicher Parteien. Zu den Verhafteten zählten auch Schriftsteller wie Egon Erwin Kisch, Erich Mühsam und Carl von Ossietzky. Noch am gleichen Tag wurde die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat" erlassen, mit der die wichtigsten Grundrechte der Weimarer Verfassung wie die das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit und das Vereins-und Versammlungsrecht außer Kraft gesetzt wurden.
Wer stand hinter der NSDAP? Wer hatte sie finanziert und ihr 1933 den Weg zur Macht gebahnt? Der Reichtstagsbrand diente als Vorwand für Terror und die Errichtung der NS-Diktatur. Wer hatte ihn angezündet? Mit diesen Fragen wird sich Bahar laut Ankündigung bei seinem Vortrag auseinandersetzen. Er ist Verfasser des Buches "Der Reichtstagsbrand. Geschichte einer Provokation." Im Jahre 2001 hatte Bahar gemeinsam mit seinem Mitautor Wilfried Kugel zum ersten Mal die Orginal-Akten zum Reichstagsbrand, die in Moskau und in der DDR lagen, auswerten können.
Stiftung nimmt hohen Kredit auf
(ty) Der Stadtrat von Pfaffenhofen hat in seiner jüngsten Sitzung den diesjährigen Haushalt der von der Stadt verwalteten Heilig-Geist- und Gritsch'schen Fundations-Stiftung einstimmig verabschiedet. Aus dem Stiftungs-Vermögen erwirtschaftete Überschüsse werden wiederum für die Stiftungs-Zwecke eingesetzt. Allerdings steht derzeit auch die größte Einzel-Investition der Stiftung bevor: Die Vorbereitungen für den Abriss des Altbaus von "St. Franziskus" an der Spitalstraße haben bereits begonnen; für den dann entstehenden Neubau wird eine Kredit-Aufnahme von insgesamt 12,8 Millionen Euro erforderlich – davon 2,6 Millionen Euro in diesem Jahr.
In den kommenden Jahren wird die Stiftung auch in die Wohnanlage "St. Josef" sowie in die Erschließung eines Baugebiets investieren. Die "Hl. Geist- u. Gritsch'sche Fundations-Stiftung Pfaffenhofen a. d. Ilm" entstand anno 1923 aus dem Zusammenschluss der "Hl. Geist-Spital-Stiftung", gegründet 1380 vom Münchener Bürger Georg Schrenckh, und der 1736 von Franz und Clara Gritsch gegründeten "Gritsch'schen Fundations-Anstalt". Sie engagiert sich insbesondere für die Altenhilfe. Zum Vermögen der Stiftung gehören Wohnhäuser, Grundstücke und Waldflächen.
97,6-Millionen-Euro-Etat verabschiedet
(ty) Wie berichtet, hat der Stadtrat von Pfaffenhofen in seiner jüngsten Sitzung den städtischen Etat für heuer sowie die Finanzplanung bis 2026 in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich verabschiedet. Die Stadtverwaltung hat jetzt ein Video mit Bürgermeister Thomas Herker (SPD) zum diesem Thema veröffentlicht (siehe unten). Das Gesamt-Volumen des Kreisstadt-Haushalts erhöht sich auf 97,6 Millionen Euro (Vorjahr: 86,7 Millionen); davon entfallen auf den Verwaltungs-Etat 76,2 Millionen Euro und auf den Vermögens-Etat 21,4 Millionen Euro. Der Schuldenstand – zum Jahreswechsel waren es 8,7 Millionen Euro – soll sich bis zum Jahr 2026 auf 6,1 Millionen Euro verringern. Kredit-Aufnahmen sind vorerst nicht geplant; die Rücklagen werden sich dadurch bis zum Jahr 2026 auf rund 1,7 Millionen Euro reduzieren.
Wichtigste Einnahmen sind heuer mit 22 Millionen Euro die Beteiligung an der Einkommensteuer, die Gewerbesteuer mit 21 Millionen Euro und die Grundsteuer mit 3,9 Millionen Euro. Die größten Ausgaben im Verwaltungs-Etat sind die Kreisumlage mit 20,7 Millionen Euro, der Stadtbus-Zuschuss mit 2,7 Millionen Euro und die Gewerbesteuer-Umlage mit 1,9 Millionen Euro. Als größte anvisierte Investitionen bis 2026 gelten Sanierungs-Maßnahmen (26,6 Millionen Euro), die Entwicklung von Baugebieten (21,7 Millionen Euro), die Ausweitung und Verbesserung der Kinder-Betreuung mit Investitionen in Kitas und Ganztags-Angebote (9,7 Millionen Euro), der Ausbau des Breitband-Netzes (2,5 Millionen Euro), Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit (4,9 Millionen Euro) sowie sozialer Wohnungsbau (3,5 Millionen Euro).
Sexuelle Handlungen beim Faschings-Treiben?
(ty) Am vergangenen Sonntag, 19. Februar, soll es in Gaimersheim im Nachgang des Faschings-Umzugs gegen 18 Uhr in der Wintergasse zu sexuellen beziehungsweise sexuell motivierten Handlungen zwischen zwei Personen gekommen sein. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet heute von diesem Fall und erklärt: "Besucher des Umzugs dürften hierzu möglicherweise Beobachtungen gemacht haben." Die Beamten von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt haben die Ermittlungen zu den Umständen des Geschehens übernommen. Sachdienliche Hinweise hierzu werden unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 entgegengenommen. "Wichtig für die Ermittlungen wären insbesondere Beobachtungen, die in der Wintergasse oder der näheren Umgebung gemacht wurden und die im Zusammenhang mit dem oben geschilderten Vorfall stehen könnten", heißt es von der Polizei. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Razzien in der Prepper-Szene
(ty) Die bayerische "Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus" (ZET) und Ermittler des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) haben heute in den frühen Morgenstunden insgesamt sechs Objekte im Freistaat durchsucht. Die bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelte ZET führe seit dem vergangenen Jahr ein Ermittlungs-Verfahren gegen insgesamt sechs Beschuldigte, die der so genannten Prepper-Szene mit Reichsbürger-Hintergrund zugerechnet werden, erklärt das LKA.
Die Beschuldigten stehen den Angaben des LKA zufolge im Tatverdacht, ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, wodurch es anderen Gruppen ermöglicht werden sollte, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen. Das bei der ZET anhängige Ermittlungs-Verfahren werde wegen des Tatvorwurfs der Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gemäß Paragraf 129a des Strafgesetzbuchs geführt.
Aufgrund des Tatvorwurfes seien am heutigen Mittwoch insgesamt sechs Wohnungen und Nebengebäude von drei Beschuldigten und einem Zeugen in der Oberpfalz und in Oberbayern durchsucht worden um weitere Beweismittel aufzufinden. "Die sichergestellten Beweismittel werden jetzt ausgewertet", so das LKA. Weitere Angaben könnten daher derzeit nicht gemacht werden. Auf Nachfrage wurden auch keine näheren Angaben zum Ort der Durchsuchungen gemacht. Insgesamt seien 70 Einsatzkräfte von LKA, Kriminalpolizei-Inspektionen und der Bereitschafts-Polizei an dem Einsatz beteiligt gewesen.
Traditionelles Geldbeutel-Waschen
(ty) Nach einem schon im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Münchner Brauch ist Oberbürgermeister Dieter Reiter heute am Aschermittwoch zum traditionellen Geldbeutel-Waschen auf dem Marienplatz angetreten. Vor zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern sowue unterstützt vom Hacker-Pschorr-Durstlöschzug tauchte Reiter das Stadtsäckel nach zwei Jahren Corona-Pause wieder in das Wasser des Fischbrunnens. "Auf diese Weise hatte das Dienstpersonal schon vor Jahrhunderten seine Herrschaft darauf aufmerksam gemacht, dass nach dem närrischen Faschingstreiben die Börsen leer waren und wieder aufgefüllt werden müssten", wird aus dem Rathaus zum Hintergrund erklärt.
"Wir wissen zwar nicht, ob das Geldbeutel-Waschen wirklich hilft, aber sicher ist: Es schadet auch nicht", erklärt der Oberbürgermeister der bayerischen Landeshauptstadt. "Deshalb will ich nichts unversucht lassen, das Münchner Stadtsäckel wieder zu füllen. Denn unserer Stadt stehen weiter große Investitionen bevor. Wir benötigen Milliarden, um den Wohnungsbau voranzubringen, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern sowie Schulen und Kulturbauten neu zu bauen oder zu sanieren." Neben Bürgermeisterin Verena Dietl und Stadtkämmerer Christoph Frey nahmen am traditionellen Geldbeutel-Waschen auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Stadtrat teil. (Foto: Michael Nagy / Presseamt München)
Bauer-AG gibt Details zu Kapital-Erhöhung bekannt
(ty) Die Bauer-AG aus Schrobenhausen hat heute den neuen Zeitplan und die Bedingungen der von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November beschlossenen Kapital-Erhöhung gegen Bareinlagen bekannt gegeben. Hintergrund sei, dass von Seiten der Bundesanstalt für Finanz-Dienstleistungs-Aufsicht (BaFin) der Nachtrag Nummer 3 zum Wertpapier-Prospekt genehmigt worden sei. Die insgesamt 17 394 520 neuen Aktien werden nach Unternehmens-Angaben den Aktionären nun im Zeitraum von 1. März bis 15. März in dem bereits von der Hauptversammlung der Gesellschaft festgelegten Bezugs-Verhältnis von 3:2 zum Bezug angeboten. Das heiße: Drei alte Aktien berechtigen zum Bezug von zwei neuen Aktien. Der bereits festgelegte Bezugspreis von 6,00 Euro je neuer Aktie bleibe unverändert.
Darüber hinaus sei von der Gesellschaft ein Bezugsrechts-Handel eingerichtet worden. Die Bezugsrechte seien gemäß den gesetzlichen Regelungen, die für auf den Inhaber lautende Stückaktien gelten, frei übertragbar. Die Bezugsrechte – einschließlich Bruchteilen von Bezugsrechten – bezüglich der neuen Aktien würden von 1. März bis einschließlich 10. März am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Der Preis der Bezugsrechte werde fortlaufend während der üblichen Handelszeiten ermittelt. Aktionäre, die ihre Bezugsrechte nicht ausüben, sondern verkaufen wollten, müssten ihrer Depotbank rechtzeitig vor Ablauf des Bezugsrechts-Handels eine entsprechende Anweisung erteilen.
Die SD-Thesaurus-GmbH aus München habe sich der Gesellschaft gegenüber verpflichtet, alle nicht von anderen Aktionären der Gesellschaft bezogene neue Aktien zum Bezugspreis bis zu einem maximalen Gesamtbetrag in Höhe von 70 Millionen Euro zu erwerben. Im Gegenzug für die vorstehende Verpflichtung habe sich die Gesellschaft gegenüber der SD-Thesaurus-GmbH verpflichtet, deren entsprechendes Zeichnungs- und Erwerbs-Angebot anzunehmen und ihr die entsprechende Zahl von neuen Aktien zuzuteilen, jedoch nur sofern und soweit nach Ausübung der den Aktionären der Gesellschaft zustehenden Bezugsrechte noch neue Aktien zur Verfügung stünden.
Darüber hinaus könnten etwaige nicht der SD-Thesaurus-GmbH zugeteilte und aufgrund des Bezugs-Angebots nicht bezogene neue Aktien von Investoren erworben werden. Ein Mehrerwerbs-Angebot an die Aktionäre sei nicht vorgesehen, da die Bauer-AG aufgrund der Rahmenbedingungen nur eine sehr geringe Zuteilungs-Quote für die Aktionäre erwarte. Die neuen Aktien sollen zum Handel im regulierten Markt an der Frankfurter Börse sowie zum Teilbereich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolge-Pflichten an der Frankfurter Börse zugelassen werden. Die Einbeziehung der neuen Aktien in die bestehende Notierung an der Frankfurter Börse sowie deren Lieferung an Investoren erfolge voraussichtlich am 30. März, frühestens jedoch am ersten Börsenhandelstag in Frankfurt/Main nach deren Börsen-Zulassung.