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Gelistet sind 94 der 96 Kreise und kreisfreien Städte. Neu dazu gekommen sind die Stadt München und der Kreis Fürstenfeldbruck. Minister ruft zur Schutz-Impfung auf.

(ty) Die Zahl der Risiko-Gebiete für die Virus-Infektion Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), die von Zecken übertragen wird, ist im Freistaat Bayern erneut gestiegen. Darauf hat der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek (CSU) am heutigen Freitag in München hingewiesen. "Das Robert-Koch-Institut hat bekannt gegeben, dass nun auch die Stadt München und der Landkreis Fürstenfeldbruck zu den FSME-Risiko-Gebieten zählen", erklärte er. "Damit sind in Bayern 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte als Gebiete eingestuft, in denen bei einem Zeckenstich ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem FSME-Virus besteht – also fast der komplette Freistaat." Auch der Landkreis Pfaffenhofen und die umliegenden Landkreise gelten als FSME-Risiko-Gebiete.

Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden nach Angaben des bayerischen Gesundheits-Ministeriums immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risiko-Gebiet erklärt. In Deutschland bestehe ein erhöhtes Risiko für FSME-Infektionen neben Bayern auch in Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Holetschek rief deshalb dazu auf, sich gegen FSME impfen zu lassen: "Eine Impfung ist für alle Menschen sinnvoll, die sich in Risiko-Gebieten in der Natur – etwa beim Spaziergang im Wald oder auch im eigenen Garten – aufhalten und dadurch mit Zecken in Kontakt kommen können." Die Folgen einer Infektion könnten Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein.

"Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen, aber auch Kinder sind gefährdet", so der Minister. "Aktuell sind in Bayern nur 36,8 Prozent der Schulanfänger gegen FSME geimpft." Die Impfung gegen FSME ist nach Angaben des bayerischen Gesundheits-Ministeriums in der Regel sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impfschutz seien drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Nach drei bis fünf Jahren solle die Impfung bei fortbestehendem Infektion-Rrisiko durch eine einzelne Impf-Dosis aufgefrischt werden. Für das vergangene Jahr seien dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) bayernweit insgesamt 260 FSME-Fälle gemeldet worden. Im Jahr zuvor seien es 187 Fälle gewesen.

"Neben FSME kann durch einen Zeckenstich auch die Infektions-Krankheit Lyme-Borreliose übertragen werden", erklärt Holetschek. Bei ihr könne es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nerven-Entzündungen kommen. "Gegen Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden. Umso wichtiger ist, dass die Infektion frühzeitig erkannt wird", so der Minister. Bei Hinweisen auf eine Infektion sollte seinen Worten zufolge rasch ein Arzt aufgesucht werden. Gut erkennbar sei die Lyme-Borreliose an der so genannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Dem LGL zufolge wurden im vergangenen Jahr 3637 Borreliose-Fälle übermittelt – im Vorjahr waren es 3980 Fälle.

Weitere offizielle Infos gibt es beim bayerischen Gesundheits-Ministerium unter diesem Link und beim LGL unter diesem Link.


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