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Laut Gewerkschaft NGG zieht sich das "quer durch alle Branchen". Prämie von bis zu 3000 Euro könne auch in Etappen gezahlt werden.  

(ty) Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es nach aktuellen Angaben der Arbeitsagentur insgesamt 14 500 Unternehmen. Rund 3200 davon haben mindestens eine Person beschäftigt. "Ein Großteil davon drückt sich davor, ihre Beschäftigten in der Krise zu unterstützen", kritisiert die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG). "Extra-Geld gegen die Löcher, die die Inflation ins Portemonnaie reißt? – Fehlanzeige. In einigen Branchen können sich Beschäftigte tarifgebundener Betriebe zwar bereits über Netto-Zahlungen freuen, aber im Kreis Pfaffenhofen machen dennoch viele Chefs einen großen Bogen um die Inflations-Ausgleichs-Prämie." Oder anders gesagt, so die Überschrift einer NGG-Mitteilung: "Viele der 3200
Unternehmen drücken sich vor Inflationsprämie."

Das ziehe sich "quer durch alle Branchen – von Metzgereien über Hotels bis zu Lebensmittel-Betrieben", erklärt Rainer Reißfelder, der als NGG-Geschäftsführer für die Oberpfalz auch das nördliche Oberbayern mitbetreut. Dabei sei die Prämie ein Instrument, das die Bundesregierung extra geschaffen habe, um die Härte der Krise abzufedern. Für alle Beschäftigten im Kreis Pfaffenhofen, die bislang leer ausgegangen seien, werde es höchste Zeit, einen Inflations-Ausgleich zu bekommen. Es gehe schließlich darum, den "Schwund bei der Kaufkraft wenigstens ein Stück weit aufzufangen". Immerhin habe die Inflation auch im Januar mit einer Teuerungsrate von 8,7 Prozent gegenüber dem Vergleichs-Monat im Vorjahr für eine spürbare Belastung der privaten Haushalts-Kassen geführt.

"Die Auswirkungen der Inflation sind verheerend", mahnt Reißfelder. "Monat für Monat steckt weniger Power in der Lohntüte." Die NGG fordert Unternehmen im Kreis Pfaffenhofen auf, sich "nicht vor der Inflations-Ausgleichs-Prämie zu drücken": Die Prämie von bis zu 3000 Euro sollte ihrer Ansicht nach genutzt werden. "Sie kann auch in Etappen ausgezahlt werden", erläutert Reißfelder. "Dieser Verantwortung sollten sich die Arbeitgeber stellen." Es gehe dabei immerhin um effektive Einmal-Zahlungen, für die keine Steuern und Abgaben fällig würden – also keine Lohnsteuer, keine Abzüge für die Renten-,  Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosen-Versicherung. Wichtig sei, unterstreicht Reißfelder, dass es sich bei der Inflations-Ausgleichs-Prämie nicht um einen Ersatzlohn handele.

"Für den fairen Lohn setzen sich die Gewerkschaften in Tarifrunden ein", stellt er klar. Die Prämie sei eine Art finanzielles "Inflations-Pflaster" – nicht mehr, aber auch nicht weniger. "Langfristig helfen nur fortlaufende Lohn-Erhöhungen, die sich an den Preisentwicklungen orientieren", findet Reißfelder. Der NGG-Gewerkschafter kündigte Lohnforderungen von "Zehn plus X" Prozent an. Azubis müssten mindestens 200 Euro mehr pro Monat bekommen. Dafür werde sich die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" in den kommenden Wochen am Tariftisch einsetzen, versichert Reißfelder und gibt zugleich einen kleinen Ausblick:

"In der Back- und Süßwaren-Industrie stehen Lohnverhandlungen bevor. Ebenso in der Milch-, Obst- und Gemüse-Industrie. Auch für die Beschäftigten in Brauereien wird es um ein kräftiges Lohn-Update gehen", sagt Reißfelder. Von Lorenz und der Backstube Wünsche bis Goldsteig und Bayernland – die NGG habe "große Namen auf der Lebensmittel-Konzern-Liste" und stelle sich auf "ein Frühjahr mit zähem Ringen am Tariftisch" ein. Beschäftigten, die Unterstützung bei der Inflations-Ausgleichs-Prämie benötigzen oder mehr zu den bevorstehenden Tarifrunden erfahren wollten, können sich an die NGG wenden; telefonisch unter (09 41) 79 37 91-0 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


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