Das wurde nach der heutigen Betriebs-Versammlung mitgeteilt. Die Zahl der Beschäftigten soll sich dadurch heuer von 5500 auf 5850 erhöhen.
(ty) Der Luft- und Raumfahrt-Konzern Airbus will in diesem Jahr in Deutschland insgesamt 3500 Leute einstellen, davon 600 am Standort in Manching. Das teilt der Betriebsrat nach der Betriebs-Versammlung von "Airbus Defence and Space" in Manching am heutigen Montag mit. Das Gremium beruft sich dabei auf Aussagen der Personal-Leitung des Unternehmens. Wie Philipp Büttner von der Büro-Leitung des Gesamt-Betriebsrats am Abend gegenüber unserer Redaktion erklärte, seien derzeit am Standort in Manching rund 5500 Personen beschäftigt. Bis zum Ende des Jahres werde mit einem Anstieg auf etwa 5850 gerechnet.
Im Bereich der Kampfjets steht laut aktueller Presse-Mitteilung des Betriebsrats die "Quadriga", so heißt die vierte Tranche des Eurofighters, bereits in der Fertigung. Der Betriebsrats-Vorsitzende von Airbus in Manching, Thomas Pretzl, verweist demnach deutlich auf die Dringlichkeit, die nächste und damit fünfte Tranche – den Eurofighter "LTE" – unter Vertrag zu bringen. Die Entwicklung, der Bau und die Wartung seien die technologische und wirtschaftliche Brücke zum Zukunfts-Projekt FCAS, so Pretzl. Die Abkürzung FCAS steht für "Future Combat Air System". LTE bedeutet hier: "Long Term Evolution".
"Im März beginnt die Planung des Bundeshaushaltes für das kommende Jahr und somit wird zeitnah die Entscheidung zur Finanzierung kommender Rüstungs-Projekte fallen, so auch für die Eurofighter-Tranche 5", so Pretzl weiter. Seinen Worten zufolge ist es allerdings kein Selbstläufer, dass der Auftrag kommt. Er fordert an die Adresse der Konzern-Verantwortlichen: "Unser Geschäftsführer Dr. Michael Schöllhorn darf diese Bundesregierung, die Bundesregierung der Zeitenwende, die Bundesregierung der 100 Milliarden Euro, ihre Amtsperiode nicht beenden lassen, ohne dass die Tranche 5 unter Dach und Fach ist."
Neben den Erfolgen zur Sicherung und zum Start der Zukunfts-Projekte "Eurodrone" sowie FCAS 2022 und 2023 geht Pretzl auf die Beschaffung der US-amerikanischen F-35 ein, die einen Teil der Tornado-Kampfjets ersetzen soll. Um die Arbeitsplätze zu erhalten, spricht sich der Betriebsrats-Vorsitzende aktiv für die Flugzeug-Wartung der F-35 in Manching aus. Zusätzlich solle das Engineering-Team die Connectivity, also die Kommunikation zwischen Eurofighter und F-35, in Manching entwickeln. Der Betriebsrat fordert die Unternehmens-Führung dazu auf, die Aufträge für "Airbus Defence und Space" zu gewinnen. "Scheitern ist keine Option", so Pretzl.
Stefan Römelt, Standort-Leiter von Airbus in Manching, sowie Johannes Kleidorfer, Personal-Leiter von Airbus in Manching, gingen der Betriebsrats-Mitteilung zufolge heute auf die aus dem Personal-Aufbau resultierenden Herausforderungen der Standort-Entwicklung und Mitarbeiter-Gewinnung ein. Neben Büro- und Forschungs-Gebäuden werden demnach auch Hallen, unter anderem für das Transport-Flugzeug A400M, ausgebaut. Damit einhergehen sollen Investitionen in die Verpflegungs- und Kinder-Betreuungs-Angebote. Römelt: "Manching ist und bleibt ein Standort, der für Auszubildende, Studierende und alle, die zu uns kommen wollen, neben der Nähe zum Produkt auch Lebensqualität bietet. Es ist der beste Platz zum Arbeiten."
Aus Sicht der IG-Metall ist bei "Airbus Defence und Space" in Manching ein positiver Start ins neue Jahr gelungen. Nach Dafürhalten von Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG-Metall Ingolstadt, ist der Ende des vergangenen Jahres abgeschlossene Tarif-Vertrag ein wichtiger Meilenstein. So gebe es in dem Vertrags-Zeitraum von 24 Monaten neben zwei Entgelt-Erhöhungen von 5,2 Prozent im Juni dieses Jahres und 3,3 Prozent im kommenden Jahr auch eine Inflations-Ausgleichs-Prämie, die bei Airbus bereits im Januar ausbezahlt worden sei.