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"Energie ist und bleibt hierzulande zu teuer", findet Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses für den Kreis Pfaffenhofen.

(ty) Angesichts der hohen Strompreise hat Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen, auf die Gefahr hingewiesen, dass Deutschland als Wirtschafts-Standort im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen gerät. "Energie ist und bleibt hierzulande zu teuer. Die Nachteile für die Betriebe sind immens", so der Unternehmer aus Wolnzach. "Deshalb müssen wir alle Kräfte mobilisieren, damit uns die Energiewende schneller gelingt", fordert er und betont: "Jede einzelne Investition und Anlage leistet einen wichtigen Beitrag."

"Die hohen Einkaufspreise für Energie im vergangenen Jahr werden sich noch länger auf die Energiekosten in diesem Jahr auswirken", erklärt Norbert Ammann, Energie-Experte von der IHK für München und Oberbayern. "Umso wichtiger sind für die Betriebe die aktuellen Strom- und Gaspreis-Bremsen sowie die seit Anfang März verfügbaren bayerischen Energie-Härtefall-Hilfen." Ammann habe bei der jüngsten Sitzung des IHK-Regional-Ausschusses darüber informiert, unter welchen Voraussetzungen Unternehmen anspruchs-berechtigt seien, und auf Fallstricke hingewiesen.

Die besagte Sitzung des IHK-Regional-Ausschusses fand, wie die IHK erst heute mitgeteilt hat, bereits vor einer Woche statt: Am vergangenen Dienstag bei "Mewa" in Manching. Eine Prognose zur Preisentwicklung habe der Experte nicht gewagt, heißt es weiter. Mit dem nächsten Winter werde die Nachfrage nach Gas wieder steigen. Das wirke sich zwangsläufig auf den Gaspreis und den an ihn gekoppelten Strompreis aus. Im vergangenen Jahr wurden laut IHK noch immer rund zehn Prozent des deutschen Stroms aus Erdgas hergestellt, zur Hochlast-Zeit häufig bis zu 30 Prozent und mehr.

"Energie war in Deutschland schon immer zu teuer, auch aufgrund hoher staatlicher Abgaben, die die Verbraucher auf den Energiepreis draufzahlen müssen", so Ammann. Mit dem Ukraine-Krieg seien die Preise zusätzlich explodiert. "Die jetzt verabschiedeten Bremsen und Hilfen sind äußerst komplex", erklärt Ammann. Und: "Sie können das Problem nicht langfristig lösen."

Die Preisdeckel der Bundesregierung sind seiner Ansicht nach zwar richtig, aber viel zu hoch angesetzt, sodass weiterhin keine wettbewerbsfähigen Preise entstehen. Für die Zukunft müsse die Politik, so Ammann weiter, die Weichen so stellen, dass eine kostengünstige, bedarfsgerechte und sichere Energie-Versorgung von den Anbietern wieder selbst und ohne staatliche Eingriffe gewährleistet werden könne.

Einen Einblick, wie die Stadtwerke von Pfaffenhofen künftig die Energie-Versorgung absichern werden, habe Sebastian Wittmann als Gastredner gegeben. Er ist Geschäftsführer der "Stromversorgung Pfaffenhofen GmbH & Co. KG". Er versichert: "Auch wenn der Strombedarf kontinuierlich wächst, ist die Energie-Versorgung gesichert." Habe der hiesige Verbrauch im Jahr 2018 noch bei 110 Gigawattstunden gelegen, so erwarten die Stadtwerke von Pfaffenhofen bis zum Jahre 2035 einen Zuwachs auf 230 Gigawattstunden. 

Wichtige Gründe dafür werden in der zunehmenden Verbreitung der E-Mobilität und im Einsatz von Wärmepumpen gesehen. Beides seien wiederum Technologien, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Um die Versorgungs-Sicherheit langfristig zu gewährleisten, setzen die Stadtwerke den Angaben zufolge auf einen Energieträger-Mix sowie auf den Ausbau vor allem bei Photovoltaik und Windkraft.

Als Langzeit-Speicher sei eine "Power-to-Gas"-Anlage geplant. Das erfordert nach den Worten von Wittmann aber noch einiges an Anstrengungen. So sei von den zehn geplanten Windrädern erst eines in Betrieb; drei seien in Planung. Bei den Photovoltaik-Flächen seien es nach derzeitigen Hochrechnungen noch 48 Hektar, die zusätzlich notwendig seien. "Hinter die Energiewende müssen sich alle stellen: Die Gesellschaft, die Unternehmen, jeder einzelne muss den Willen dazu haben, die regionale Energiewende voranzutreiben, um das ambitionierte Ziel zu erreichen", unterstreicht Wittmann. "Nur gemeinsam kann Pfaffenhofen bis 2035 klimaneutral werden."

Steffen Kalus (rechts), Werkleiter von "Mewa" am Standort in Manching, gab den Mitgliedern des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen auch Einblicke in die Arbeit seines Unternehmens. Foto: IHK


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