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Zumindest statistisch, wie die Gewerkschaft NGG vorrechnet: Macht insgesamt 1674 Tonnen per anno. Mehr Lohn in der Süßwaren-Industrie gefordert.

(ty) Die Schoko-Lust ist enorm, offenbar nicht nur zu Ostern: Insgesamt 1674 Tonnen Schokolade haben die Menschen im Landkreis Pfaffenhofen zuletzt im Jahr gegessen – zumindest rein statistisch. Denn der Schoko-Hunger lasse sich wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr – von jung bis alt. "Das macht für jeden rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche", hat die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) ausgerechnet. "Natürlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder Weihnachtsmänner aus Schokolade mit dabei", erklärt Rainer Reißfelder, der als NGG-Geschäftsführer für die Region Oberpfalz auch das nördliche Oberbayern mitbetreut. "Übrigens sei der Schoko-Hase beliebter", weiß der Gewerkschafter. "Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladen-Fabriken längst überholt."

Die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" sorge in der Süßwaren-Industrie dafür, dass die Arbeitsbedingungen stimmten, proklamiert Reißfelder. "Dazu gehört vor allem auch der Lohn. Den müssen die Arbeitgeber jetzt allerdings deutlich nachsüßen." Die Gewerkschaft fordere für die Beschäftigten in der Süßwaren-Industrie nämlich jetzt ein Lohn-Plus.

"Denn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsüber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert", so der NGG-Funktionär. Wer in der Produktion am Band stehe oder im Lager arbeite, solle künftig 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die Gewerkschaft. "Und für alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, müssen 400 Euro im Monat dazukommen."

Ziel ist nach Dafürhalten der NGG ein Lohn-Plus mit "sozialem Augenmaß". Deshalb sei es "auch wichtig, in schmalere Lohntüten mehr reinzupacken", so Reißfelder. Die Azubis in der Süßwaren-Industrie sollen seinen Worten zufolge ebenfalls davon profitieren: Für sie fordere die Gewerkschaft 200 Euro mehr Ausbildungs-Vergütung pro Monat sowie zusätzlich noch ein "Ticket-Geld": eine Fahrtkosten-Pauschale in Höhe von von 50 Euro.

Dabei gehe es längst nicht nur um die Beschäftigten in der Schokoladen-Herstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis über Salzstangen bis zu Chips: "Zu den Produkten der Süßwaren-Industrie gehören auch Kekse & Co.", erklärt Reißfelder. "Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen Umsätzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen."

Die Gewerkschaft NGG wird nach eigenem Bekunden Mitte April zum ersten Mal seit Langem wieder mit den "Genuss-Giganten" am Tariftisch sitzen und bundesweit über die Löhne in der Süßwaren-Industrie verhandeln. Vorher will Reißfelder allerdings noch mit einem Gerücht aufräumen: "Nein, Weihnachtsmänner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen", stellt er klar. "Das sind Saison-Artikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladen-Masse produziert werden."

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