Die Schlagersängerin Claudia Jung setzt sich für eine konfliktarme Rückkehr der Tiere in den heimischen Wäldern ein und sieht die Staats- und Bundesregierung in der Pflicht
(ty) Die Schlagersängerin Claudia Jung (50) aus Gerolsbach, ehemalige Landtagsabgeordnete und wiedergewähltes Mitglied des Pfaffenhofener Kreistags, setzt sich für die konfliktarme Rückkehr der Wölfe in den heimischen Wäldern ein. Sie nimmt dabei auch die bayerische Staatsregierung und die Bundesregierung in die Pflicht.
Einst vom Menschen geschätzt und verehrt, wurden dem Wolf sogar Märchen gewidmet, schreibt Jung auf ihrer Facebook-Seite. „Doch die zunehmende Besiedlung und die damit verbundenen Ausweitung der Agrarflächen mit Weidewirtschaft ließen den Wolf zum gefürchteten und gehassten Feind werden, der in unserer Welt keinen Platz mehr hatte.“ Im Sommer 1882 wurde bei einer Treibjagd im Oberpfälzer Fichtelgebirge der letzte Wolf im Freistaat erlegt. „Damit war in unseren Wäldern ein für das Ökosystem wichtiges Mitglied ausgerottet.“
Claudia Jung.
Mehr und mehr werde aber erkannt, so Jung, dass der Wolf ein Ureinwohner unserer Wälder sei. „Schon 1996 haben sich Wölfe, die aus Polen über die Elbe kamen, in Ostdeutschland niedergelassen. Ein großer Erfolg für den Artenschutz, wie ich finde.“ Dank der Schaffung und Einhaltung vieler Richtlinien wie dem Washingtoner Artenschutzabkommen, dem Bundesnaturschutzgesetz und er Bundesartenschutzverordnung, erholen sich die Bestände des Wolfes langsam wieder, berichtet Jung. „Zurzeit leben in sieben Bundesländern dauerhaft Wölfe.“
Jetzt gilt es nach Ansicht von Claudia Jung, Informationen über die Lebensweise und den Lebensraum der Wölfe zu sammeln und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Noch streifen durch Bayern nur einsame Wölfe. Ich fordere daher die bayerische Staatsregierung auf, im Interesse des Artenschutzes ein gutes und nachhaltiges Wolfsmanagements umzusetzen.“ Aber auch die Bundesregierung müsse „ihrer internationalen Verantwortung nachkommen und dafür Sorge tragen, dass der Schutz des Wolfes und seines Lebensraumes nicht an den eigenen Landesgrenzen endet“, fordert die ehemalige Abgeordnete.
„Nur mit Transparenz lässt sich eine konfliktarme Rückkehr des Wolfes ermöglichen und den nach wie vor bestehenden Vorbehalten, besonders bei Nutztierhaltern und Jägern, begegnen“, unterstreicht Jung. Sie hofft auf breite Unterstützung und Interesse an den Bestrebungen, den Lebensraum des Wolfs „auch hier bei uns wieder auszubauen“. Denn, so Jung abschließend: „Wir haben kein Recht, Tiere zu verbannen oder gar auszurotten.“