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Schabmüller: Die jüngste Konjunktur-Umfrage "zeigt, dass die Wirtschaft feststeckt und stagniert. Von einer Frühjahrs-Belebung sind wir weit entfernt".

(ty) "Auch über ein Jahr nach Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs belasten die Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Waren die Unternehmen in der industriestarken Region Ingolstadt sehr", erklärt die IHK heute unter Verweis auf die Ergebnisse der jüngsten Konjunktur-Umfrage, die im April in der Region 10 durchgeführt wurde – also in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie in Ingolstadt. "Der zunehmende Mangel an Arbeitskräften schränkt die Unternehmen zusätzlich ein", so die IHK weiter. Und: "Ein Aufschwung in der Wirtschaft ist nicht in Sicht." Der IHK-Konjunktur-Index für die Region stagniere bei 114 Punkten.

Die Unternehmen sind laut IHK angesichts der weiterhin hohen Belastungen unzufriedener mit ihrer Geschäftslage, die als eine Komponente in die Index-Berechnung eingeht, als noch zu Jahresbeginn. 32 Prozent bewerten den Angaben zufolge ihre Geschäfte als "gut" und 15 Prozent als "schlecht".

Vier von fünf der Unternehmen gaben laut IHK an, dass sie nach wie vor unter den starken Preissteigerungen bei Energie leiden. "Fast ebenso vielen bereiten die Preissteigerungen von Rohstoffen und Waren Probleme", heißt es weiter. Fehlendes Personal werde von zwei Dritteln der Betriebe als Hemmnis gemeldet.

Positiv sei hingegen, dass die Spannungen in den Lieferketten nachgelassen haben. "Nur noch 29 Prozent der Unternehmen berichten von damit verbundenen Problemen", meldet die IHK. Zu Jahresbeginn seien es noch 38 Prozent gewesen. Auch die Rohstoff-Knappheit habe mit 42 Prozent der Nennungen weiter nachgelassen. Im Januar seien es noch 51 Prozent gewesen.

Die Geschäfts-Erwartungen, die zweite Komponente der Index-Berechnung, ziehen laut IHK-Erkenntnissen dagegen an: "28 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Belebung ihrer Geschäfte, 17 Prozent mit einer Verschlechterung", heißt es dazu. "Alle anderen Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus."

Trotz der recht positiven Erwartungen nähmen die Risiken im Vergleich zum Jahresbeginn allerdings zu: 71 Prozent der Betriebe sehen nach IHK-Informationen in den Energie- und Rohstoff-Preisen ein Geschäfts-Risiko, 70 Prozent im Personal-Mangel und 64 Prozent in den Arbeitskosten. "Hierbei dürften sich auch die aktuellen Lohnsteigerungen bemerkbar machen", vermutet die IHK.

Hinsichtlich ihrer Investitionspläne würden die Unternehmen im Vergleich zu Jahresbeginn zurückhaltender: Nur 18 Prozent wollen laut IHK-Erkenntnissen mehr investieren, 21 Prozent weniger. "Gar keine Investitionen planen zehn Prozent", heißt es weiter. Zu Jahresbeginn waren das sieben Prozent. Beschäftigungs-Aufbau und -Abbau halten sich die Waage: "Zehn Prozent wollen Stellen schaffen, zehn Prozent streichen welche. 80 Prozent planen bei der Mitarbeiter-Zahl keine Änderungen."

"Die Umfrage zeigt, dass die Wirtschaft feststeckt und stagniert. Von einer Frühjahrs-Belebung sind wir weit entfernt. Umso dringlicher muss die Politik jetzt Wachstums-Hemmnisse abbauen", sagt Franz Schabmüller, Sprecher
des IHK-Forums für die Region. Wachstum sichere Arbeitsplätze und Wohlstand und sei damit Voraussetzung für einen starken und erfolgreichen Wirtschafts-Standort.

"Damit unsere Unternehmen wieder optimistisch in die Zukunft blicken, braucht es Maßnahmen-Pakete gegen den Arbeitskräfte-Mangel, aber auch gegen die noch immer viel zu hohen Energiepreise und gegen die überbordende Bürokratie", so Schabmüller. "Wir brauchen wirtschafts-politische Rahmenbedingungen, die Wachstum ermöglichen, innovations-freundlich sind und das Unternehmertum fördern." Dafür müssten die Belastungen weniger werden. "Die Politik muss alles dafür tun, die Wirtschaft in der Region zu stärken, so dass sie auch wieder mehr investiert."


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