Leon Eckert (Grüne), hiesiger Abgeordneter, kurvt wieder als Pedalritter durch die Region. Was nimmt er mit nach Berlin? Wir trafen ihn heute zum Gespräch in Hohenwart.
(zel) Der hiesige Bundestags-Abgeordnete Leon Eckert (Grüne) nutzt die politische Sommer-Pause auch, um über mehrere Wochen hinweg für jeweils einige Tage durch die Region zu radeln. Er will mit den Leuten ins Gespräch kommen, Einrichtungen und Institutionen besuchen und erfahren, wo der Schuh drückt. Sein Wahlkreis umfasst die gesamten Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie Teile des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen. Aber auch im Landkreis Eichstätt, den er für seine Fraktion mitbetreut, war er schon als Pedalritter unterwegs. Aktuell radelt der 28-Jährige durch den Kreis Pfaffenhofen. Wir trafen ihn am heutigen Freitag in Hohenwart zum Gespräch.
Der Bundestags-Abgeordnete wieder als "Bundesradler" – es ist nicht seine erste Tour dieser Art durch Bayern. Gestartet hat er seine diesjährige Drahtesel-Aktion in der vergangenen Woche im Landkreis Eichstätt, nächste Woche geht es durch den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, anschließend durch seinen Heimat-Landkreis Freising. Eckert wohnt in Eching, sitzt dort seit dem Jahr 2014 im Gemeinderat und ist seit 2020 auch Dritter Bürgermeister. Diese Woche reist er als Pedaleur durch den Kreis Pfaffenhofen und führt zahlreiche Gespräche. Beim Treffen mit Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler) sei es unter anderem um die Unterbringung von Flüchtlingen, den Bürokratie-Abbau und die Stärkung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) gegangen, berichtet der Abgeordnete.
Beim THW in Pfaffenhofen nahm Eckert an einer Übung teil.
Bei der Caritas in Pfaffenhofen habe man zum Beispiel über Asyl-Beratung und das so genannte Anker-Zentrum auf dem Gelände der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne bei Manching-Oberstimm gesprochen. Bei einem Treffen mit der Pfaffenhofener Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) und dem Vize-Bürgermeister der Kreisstadt, Roland Dörfler (Grüne), seien unter anderem Möglichkeiten zur Beschleunigung von Windrad-Planungen thematisiert worden. Beim Technischen Hilfswerk (THW) in Pfaffenhofen packte Eckert direkt mit an und nahm an einer Übung teil. Gesprochen worden sei hier über eine neue, größere THW-Liegenschaft – das derzeitige Areal entspreche nicht mehr den heutzutage üblichen Dimensionen.
Am heutigen Freitag war Eckert in Hohenwart bei Regens-Wagner zu Besuch, hier ging es seinen Worten zufolge unter anderem um Inklusion sowie um den Fachkräfte-Mangel. Mit Jürgen Haindl (Freie Wähler), dem Rathaus-Chef von Hohenwart, sei über die Energiewende im Allgemeinen und über Wasserstoff-Technologien im Speziellen geredet worden. Am morgigen Samstag ist der Abgeordnete – wie bereits berichtet – ab 9.30 Uhr und bis etwa 12 Uhr auf dem Wochenmarkt in Pfaffenhofen für die Bürger anzutreffen. Wer mit ihm ins Gespräch kommen wolle, könne einfach vorbeikommen, betont er. Eine Anmeldung sei nicht notwendig. Außerdem besichtigt Eckert morgen den ehemaligen Fernmelde-Bunker in Pfaffenhofen. Und er besucht das Volksfest in Wolnzach.
Eckert gehört seit 2021 dem Bundestag an.
Immer mit dabei hat der Grünen-Politiker ein kleines Notizbuch. In diesem hält er sozusagen die Themen und Anregungen fest, die er mit nach Berlin nehmen will. Ein Beispiel: Im Entwurf für den Bundes-Haushalt des kommenden Jahres sei momentan eine Kürzung des Budgets für den Bundes-Freiwilligen-Dienst vorgesehen. "Das darf so nicht passieren", sagt Eckert. Man brauche es doch gerade, dass junge Leute sich im sozialen Bereich engagieren. "Das ist ein Programm, mit dem der Horizont der jungen Menschen erweitert wird." Ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Weiteres Thema: "Wir werden uns nochmal mit der Bundeswehr auseinandersetzen", kündigt er an – und zwar bezüglich der Reduzierung von Sperrflächen in Sachen Windkraft-Anlagen. Das sei dringend erforderlich angesichts der Energiewende und auf dem Weg zur Energie-Unabhängigkeit.
Außerdem will der Grünen-Abgeordnete die Regularien für den Omnibus-Führerschein angehen – die Hintergründe dafür lauten: Bürokratie-Abbau und Kampf gegen Fachkräfte-Mangel. Und noch ein anderes Führerschein-Thema hat Eckert auf seiner Agenda: Er macht sich dafür stark, dass mit dem Führerschein der Klasse B künftig Fahrzeuge bis 4,5 Tonnen (aktuell 3,5 Tonnen) gesteuert werden dürfen. Das würde – Stichwort: Einsatz-Fahrzeuge – seiner Meinung nach auch das Ehrenamt entlasten. Er will jedenfalls erreichen, das diese Änderung in das EU-Führerschein-Verfahren eingebracht wird.