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Kooperations-Projekt von VHS und KAB beleuchtet das Leben und Wirken des im Jahre 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichteten Theologen. 

(ty) Die Volkshochschule des Landkreis Pfaffenhofen (VHS) lädt in Kooperation mit der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) zu einer Ausstellung über das Leben und Wirken von Dietrich Bonhoeffer sowie zu einer Bildungsfahrt in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und die alte Synagoge in Floß ein. Bonhoeffer (1906-1945) war evangelischer Theologe; er wurde am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Die Ausstellung im Foyer des Landratsamts, die noch bis 22. September zu den üblichen Öffnungszeiten der Behörde besichtigt werden kann, wurde kürzlich im Kreise der Kooperations-Partner eröffnet. Die Bildungsfahrt findet am 23. September statt; Anmeldungen sind noch bis 16. September möglich.

Landrat Albert Gürtner (FW) bedankte sich bei der KAB für die Initiative, die Kooperation mit der VHS zu suchen. Örtliche Initiatoren seien Bernd Duschner und Christine Rist, unterstützt vom KAB-Bildungswerk Augsburg. Gürtner verwies auf die Bedeutung der historisch politischen Erwachsenen-Bildung in Zeiten von Umbrüchen und Krisen. Aufgabe der Volkshochschule sei es, durch Information die Urteilskraft des einzelnen zu stärken sowie Orientierung zu geben. "Es gilt, auch das Geschichts-Bewusstsein lebendig zu halten und die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen", so Gürtner. Die Ausstellung fördere die historisch kritische Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus. 

"Unsere Demokratie braucht Menschen, die wissen, wie Demokratie funktioniert, und die von ihrem Wert überzeugt sind", so der Landrat weiter. Er hoffe auf zahlreiche interessierte Besucher der Ausstellung. Pfarrer George Spanos von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Pfaffenhofen stellte sein Grußwort unter ein Zitat von Bonhoeffer: "Nur, wer für Juden schreit, darf gregorianisch singen." Er zeichnete Bonhoeffer als einen politisch engagierten Christen, der sein Leben in die Nachfolge Jesu gestellt habe. Bonhoeffer mahne zum genauen Hinschauen, und dazu, Unrecht und Ungleichheit anzusprechen sowie die eigene Komfortzone zu verlassen und als Christ Verantwortung zu übernehmen. Diese Ausstellung trage zur Erinnerungs-Kultur bei.

Bernd Duschner berichtete von persönlichen Bezügen zu Flossenbürg. Auf die nun in Pfaffenhofen gezeigte Ausstellung sei er durch Recherchen im Zusammenhang mit der Programm-Planung der KAB gekommen. Sie ist in Zusammenhang mit der Produktion des musikalischen Theaterstücks "Bonhoeffer – der mit dem Lied" zu Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers von Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach entstanden. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internet-Seite https://dermitdemlied.de. Der Titel nimmt Bezug auf ein Gedicht, das Bonhoeffer zu Weihnachten 1944 an seine Verlobte schickte. Auch als Lied vertont, hat der Text "Von guten Mächten wunderbar geborgen" einen hohen Bekanntheitsgrad.

Christine Rist richtete den Blick auf die Spiritualität Bonhoeffers – mit einem Zitat aus einem Brief an seine Braut: "Es ist als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt." Rist stimmte zum Abschluss das Lied "Von guten Mächten wunderbar geborgen" an.

Anmeldungen zu der eingangs genannten Bildungsfahrt, die fachlich vom Geschäftsführer der evangelischen Aktions-Gemeinschaft für Arbeitnehmer-Fragen (AfA), Diakon Klaus Hubert, betreut wird, sind laut heutiger Mitteilung noch bis zum kommenden Samstag, 16. September, durch Einzahlung von 25 Euro auf das Konto der KAB, IBAN: DE78 7215 1650 0000 0910 33, möglich.


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