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67-Jähriger hatte über zwei Promille, als es an der Baustelle beim alten Rathaus krachte. Auf ihn kommt ein umfangreiches Strafverfahren zu.

(ty) Ein stockbesoffener Pkw-Lenker hat am gestrigen Nachmittag in Hohenwart einen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem zwei Fußgängerinnen verletzt worden sind, und sich erst einmal eiskalt aus dem Staub gemacht. Laut Polizei waren die Frauen im Alter von 65 und 67 Jahren im Bereich der Baustelle am alten Rathaus vom Hyundai des 67-Jährigen erfasst worden; beide mussten in eine Klinik gebracht werden. Auch das Baugerüst wurde von dem Auto gerammt und war dadurch einsturzgefährdet; die Feuerwehr musste zu Sicherungs-Maßnahmen anrücken. Auf den Rausch-Fahrer kommt jetzt ein umfangreiches Strafverfahren zu; sein Pkw wurde sichergestellt.

Das Unglück geschah gegen 14.15 Uhr auf der Pfaffenhofener Straße, direkt in der Ortsmitte von Hohenwart. Nach Angaben der Polizei steuerte der 67 Jahre alte Mann, der im Gemeinde-Bereich von Hohenwart wohnt, seinen Hyundai an die Baustelle beim historischen Rathaus heran. Wie es heißt, wäre er angesichts der dort auf seiner Seite verengten Fahrbahn gegenüber dem Gegenverkehr wartepflichtig gewesen. Ihm entgegengekommen sei nämlich zu diesem Zeitpunkt ein 48 Jahre alter Mercedes-Lenker aus Hohenwart-Freinhausen. Der 67-Jährige schätzte aber laut Polizei die Situation anscheinend völlig falsch ein – und damit nahm das Unheil seinen Lauf.

Nach Angaben der Polizei rammte der 67-Jährige mit seinem Pkw das aus seiner Sicht rechts stehende Gerüst der Baustelle – offenbar, um einen Frontal-Zusammenstoß mit dem entgegenkommenden Mercedes zu verhindern. Tragischerweise seien indes die zwei Frauen im Alter von 67 und 65 Jahren auf dem baulich getrennten Fußgänger-Bereich auf Höhe des alten Rathauses unterwegs gewesen. Diese Passantinnen, auch aus dem Gemeinde-Bereich von Hohenwart, seien "beide von dem Pkw ebenfalls getroffen" worden, heißt es im Bericht der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Pfaffenhofen.

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Die 67 Jahre alte Frau sei dadurch sogar über die Motorhaube des Autos geschleudert worden. Die 65-jährige Fußgängerin sei von dem Wagen an den Beinen touchiert worden. Der Hyundai-Lenker habe sich trotzdem zunächst unbeirrt von der Unfallstelle entfernt und sei in Richtung Pfaffenhofen davongefahren. Er sei weder seinen Pflichten als Unfall-Verursacher nachgekommen, noch habe er sich um die beiden verletzten Frauen gekümmert. Die zwei Verunglückten wurden nach der Erstversorgung vor Ort schließlich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Schrobenhausen gebracht. Dort seien sie stationär aufgenommen worden.

Laut Polizei hatte ein unbeteiligter Zeuge das Geschehen beobachtet. Geistesgegenwärtig sei dieser 53-jährige Einheimische dem flüchtenden 67-Jährigen solange hinterhergefahren, bis dieser wieder in den Ortsbereich von Hohenwart zurückgekehrt sei und seinen Pkw am Parkplatz bei der Firma Fahn am Fluss-Ufer abgestellt habe. Dort sei der Hyundai-Fahrer schließlich von den angerückten Streifenbeamten einer Kontrolle unterzogen worden. Ein noch vor Ort durchgeführter Atem-Test habe bei dem Unfall-Fahrer einen Alkohol-Wert von mehr als zwei Promille ergeben. Der Mann musste deshalb eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Sein Pkw sei sichergestellt worden. 

Der Sachschaden, der an dem unter Denkmalschutz stehenden Rathaus-Gebäude, an dem Baustellen-Gerüst sowie an dem Auto des Crash-Verursachers entstanden ist, dürfte nach ersten Einschätzungen der Polizei insgesamt "weit über 50 000 Euro" betragen. "Das Baugerüst wurde aufgrund Einsturz-Gefahr durch die Feuerwehr Hohenwart abgestützt, was natürlich weitere Kosten verursacht hat", so ein Polizei-Sprecher. Auf den 67-Jährigen kämen nun mehrere Strafanzeigen zu – unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, wegen fahrlässiger Körperverletzung und wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Ihm droht damit auch für Deutschland ein Entzug der Fahrerlaubnis.


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