Jonas Fischl legte Abschluss-Prüfung als Jahrgangs-Bester ab. Jury zeigte sich insbesondere vom Engagement der Firmen-Leitung und der Mitarbeiter beeindruckt.
(ty) Die Firma "Edeka Knoll" aus Reichertshausen hat den diesjährigen Inklusions-Preis des Landkreises Pfaffenhofen erhalten. Die Auszeichnung mit dem Titel "Wirtschaft macht Inklusion" würdigt Unternehmen, die sich in besonderer Weise um betriebliche Inklusion verdient gemacht haben. Überreicht wurde sie am gestrigen Donnerstag im Rahmen des Unternehmer-Forums in Vohburg, das vom Kommunal-Unternehmen für Struktur-Entwicklung im Kreis Pfaffenhofen (KUS) in Kooperation mit der IHK für München und Oberbayern, dem Wirtschafts-Beirat des Landkreises sowie der Stadt Vohburg ausgerichtet worden war. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro stellte die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte zur Verfügung.
"Der Inklusions-Preis soll ein Signal setzen und das Thema Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben in die Breite tragen und voranbringen", erklärte Alice Köstler-Hösl, Chefin der Volkshochschule des Landkreises Pfaffenhofen (VHS), in ihrer Rede. Der Preisträger durch eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft und sozialen Einrichtungen ausgewählt worden. Dabei hätten insbesondere das Engagement der Unternehmens-Leitung und der Mitarbeiter überzeugt.
Mitarbeiter Jonas Fischl sei im Markt bereits durch ein Praktikum bekannt gewesen. Deshalb habe sich das Unternehmen trotz Unsicherheiten auf den Versuch eines Ausbildungs-Verhältnisses eingelassen. Niemand konnte mit Gewissheit sagen, ob es funktioniert. "Doch es hat sich für alle Seiten gelohnt", berichtete Köstler-Hösl. "Jonas absolvierte zunächst die Ausbildung zum Verkäufer im Einzelhandel und schloss anschließend das dritte Ausbildungsjahr mit der Abschluss-Prüfung zum Einzelhandels-Kaufmann als Jahrgangs-Bester ab."
Geschäftsleiter Alexander Knoll beschreibt seinen Mitarbeiter als freundlich, zuverlässig, wissbegierig und kommunikativ. Die Bereitschaft des Teams, Jonas Fischl zu integrieren und zu unterstützen sowie die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und Jonas' Persönlichkeit hätten im Zusammenspiel mit einigen organisatorischen Anpassungen maßgeblich zum Erfolg beigetragen.
Der Jury sei bekannt, dass sich viele weitere Unternehmen im Landkreis für die Inklusion behinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen, so Köstler-Hösl. Mit der Auszeichnung wolle man sich stellvertretend auch bei all diesen Unternehmen bedanken. "Arbeitgeber sollen ermutigt werden, das Fachkräfte-Potenzial von Menschen mit Behinderung zu erkennen. Die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung sollten zu einem selbstverständlichen Teil der Unternehmenskultur werden. Nur im Zusammenwirken vieler kann Inklusion gelingen."
Mit einem Denkanstoß endete die Rede von Köstler-Hösl: "Die häufigste Ursache einer Schwerbehinderung ist eine im Laufe des Lebens erworbene Krankheit. Davon kann jeder von uns betroffen werden. Wie wertvoll ist dann ein inklusiver Arbeitsplatz."
Im Jahre 2017 war die WKV-Kunststoff-Verarbeitung-GmbH aus Hohenwart mit dem Inklusions-Preis des Landkreises Pfaffenhofen ausgezeichnet worden, im Jahr 2019 hatte ihn die "Alfred Amenda & Sohn Transport GmbH" aus Hohenwart erhalten. Interessierte Betriebe erhalten weitere Informationen zum Preis und zur Bewerbung direkt beim Pfaffenhofener Landratsamt unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 - 4 44.
VHS-Chefin Alice Köstler-Hösl.
Die erste inklusive Job- und Berufsmesse der Region 10 findet nach Angaben des KUS am 15. März kommenden Jahres in Ingolstadt statt. Parallel dazu seien Unternehmen, die inklusive Ausbildungsplätze anböten, in einer Sonder-Ausgabe des "Ausbildungs-Kompasses" zu finden. Weitere Informationen hierzu erteilt das KUS telefonisch unter der Rufnummer (0 84 41) 4 00 74 40 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.