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LBV gibt praktische Tipps. Denn die Flattermänner in den Gärten müssen ihre Energiespeicher jetzt für die kalte Jahreszeit füllen.

(ty) Die Tage werden kälter und kürzer, der Winter naht. Die Vögel in den Gärten müssen ihre Energiespeicher jetzt für die kalte Jahreszeit füllen. Viele Menschen möchten die Flattermänner deshalb mit Futter-Angeboten unterstützen. Der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) gibt Tipps dazu, welches Futter sich für die gefiederten Freunde am besten eignet. "In naturnahen Gärten kann man Samenstände stehen und Früchte als Fallobst für die Tiere einfach liegen lassen", sagt LBV-Biologin Angelika Nelson. "Auch Vogelfutter selbst herzustellen ist leichter als gedacht und eine schöne, gemeinsame Aktivität für Groß und Klein, wenn es draußen kalt und regnerisch ist." Mit einem breiten Futter-Angebot könne jede und jeder die Vielfalt der Gartenvögel direkt vor dem eigenen Fenster erleben.

"Im Winter ist der Fett- und Energiegehalt der Nahrung besonders wichtig, weil die Vögel an den kürzeren Tagen auf schnellstem Weg genug Futter mit ausreichend Nährstoffen zu sich nehmen müssen", erklärt der LBV. Besonders beliebt seien Meisenknödel und Futterkuchen, die man ganz einfach selbst herstellen könne. Dazu werde handelsübliches Fett mit verschiedenen regionalen Samen, Nüssen und getrockneten Früchten vermischt. Zerkleinerte Hasel- oder Walnüsse, Sonnenblumenkerne und Rosinen eignen sich laut LBV dafür besonders gut. "Je mehr unterschiedliche Futtersorten in den Futterkuchen eingearbeitet werden, desto mehr verschiedene Vogelarten lassen sich später an den Futterstellen beobachten", sagt Nelson. Ausführliche Anleitungen zur Zubereitung von Futterkuchen finden sich auch unter www.lbv.de/vogelfutter.

Verschiedene Fettsorten, wie Rindertalg, Kokos- und Palmfett, eignen sich nach LBV-Angaben als Basis für Vogelfutter – jede hat Vor- und Nachteile. "Lokale Metzgereien verkaufen Rindertalg oft sehr preisgünstig, da er ohnehin bei der Fleisch-Produktion anfällt", so die Experten. Für die heimischen Vögel sei er außerdem eine Nahrungsquelle, die sie in ähnlicher Form auch in der Natur an Kadavern vorfänden. "Wer beim Vogelfutter auf tierische Zutaten verzichten möchte, kann Pflanzenfette wie Kokosfett verwenden", sagt Nelson. "Ähnlich wie bei Palmfett zerstört der Anbau dieser Nutzpflanzen allerdings oft Teile des Regenwaldes und kann für erhebliche ökologische und soziale Probleme in den Erzeugerländern sorgen." Wer auf Regionalität setzen wolle, könne auch Haferflocken in Sonnenblumen- oder Rapsöl erwärmen: Die abgekühlten, weichen Flocken versorgen Amsel und Rotkehlchen mit viel Energie.

Wenngleich die Zubereitung der Futterkuchen Spaß mache, könne das angebotene Vogelfutter einen naturnahen Garten mit ausreichend natürlichen Nahrungsquellen nicht ersetzen. "Buch- und Grünfink picken an samentragenden Stauden. Amseln stürzen sich auf Fallobst und Regenwürmer, die sie unter liegengelassenem Laub finden. Stieglitze und Zeisige bedienen sich an den Samen der wilden Karde", sagt die LBV-Expertin. "Kohl- und Blaumeise suchen im Winter in hohlen Stängeln nach Insekten, die dort in Winterstarre gefallen sind. Die Beeren des Efeus an der Hauswand sind eine beliebte Nahrungsquelle bei Amsel, Drossel und Star. Jede und jeder kann bereits jetzt heimische Sträucher, Stauden und Hecken für das nächste Jahr im Garten pflanzen."

Ebenso könnten Garten-Besitzer das natürliche Vogelfutter aus dem eigenen Garten ernten und den Vögeln im Winter erst bei eisiger Kälte und Schneelage zur Verfügung stellen. Auch viele Walnussbäume in Bayern böten wertvolle Nahrung. "Walnüsse sind für Vögel ideale Energie-Lieferanten in der kalten Jahreszeit. Dazu sollte man die Schalen in Hälften knacken, damit auch Vögel mit kleineren Schnäbeln an das weiche, fettreiche Innere der Nüsse kommen", sagt Nelson.

Zu Fragen rund um Vögel und Vogelfütterung sowie zu allen weiteren Themen, die Wildtiere wie Igel, Fledermäuse, Insekten oder Eichhörnchen und Garten betreffen, bietet der LBV eine kostenlose Beratung. Das "LBV-Naturtelefon" ist montags bis freitags von 9 Uhr bis 11 Uhr sowie von 14 Uhr bis 16 Uhr unter (0 91 74) 47 75 - 50 00 erreichbar.


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