Pfaffenhofener Stadtwerke nutzen Dach des neuen Gebäudes für Photovoltaik-Anlage: Versorgung für 19 Appartements, Pflege-Schule und Gesundheitsamt.
(ty) Neben der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen ist in den vergangenen Monaten ein großes Gebäude für die Berufs-Fachschule für Pflege der gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste gebaut worden. Auf dem Dach von 19 Wohn- und drei Gewerbe-Einheiten startet dort nun ein weiteres Mieterstrom-Projekt der hiesigen Stadtwerke. "Auf dem von der Klinik als Bauherr errichteten vierstöckigen Gebäude erzeugt künftig eine PV-Anlage mit einer Leistung von 71,4 Kilowattpeak nachhaltigen Sonnenstrom", fasste das Kommunal-Unternehmen heute zusammen. "Durch den erzeugten Solarstrom werden rund 70 000 Kilowattstunden Graustrom verdrängt, was eine Ersparnis von über 30 Tonnen CO2-Äquivalente mit sich bringt."
Insgesamt 27 Zähler aus 19 kleinen Appartements und aus gewerblichen Räumlichkeiten der Berufsfachschule für Pflege, des Gesundheitsamts und der Ilmtalklinik selbst könnten durch dieses Projekt künftig zu einem günstigen Tarif sauberen Strom von den Stadtwerken beziehen. Der Sonnenstrom werde auch für die Kälte-Anlage sowie die Heizungs-, Lüftungs-, und Sanitär-Anlage genutzt.
Das Besondere an dem Projekt: Die Stadtwerke haben nach eigenem Bekunden eine neu entwickelte Unterkonstruktion für die Panels verbauen lassen. "Bisher wurden die PV-Module so montiert, dass zwei Module am oberen Punkt aufeinander trafen und damit ein umgedrehtes V bildeten. Nun treffen die Module am unteren Punkt aufeinander. Durch den großen First-Spalt des Systems kann das Gründach der Berufsfachschule optimal gepflegt werden."
"Wir freuen uns sehr, in Kooperation mit der Ilmtalklinik das Mieterstrom-Projekt realisieren zu dürfen", sagt Annika Häßler, als Projekt-Leiterin in Sachen erneuerbare Energien bei den Stadtwerken. "Mit unseren Mieterstrom-Modellen möchten wir nicht nur mehr Nachhaltigkeit erreichen, sondern auch Bewohnerinnen und Bewohnern einen Wohnraum mit attraktivem Strompreis bieten. Deshalb setzen wir in Zukunft weitere Mieterstrom-Modelle um."
Auch Ingo Goldammer von der Geschäftsführung der Ilmtalklinik-GmbH, sieht die Kooperation positiv. "Photovoltaik-Anlagen sind mittlerweile Standard im Neubau", betont er. "Von Anfang an war uns daher klar, dass wir unseren Mietern die Vorteile einer nachhaltigen Energiequelle zur Verfügung stellen wollen." Mieterstrom-Modelle bringen laut Stadtwerke aber nicht nur Vorteile für die Umwelt.
Die erzeugte Solarenergie werde in erster Linie den Bewohnern und Unternehmen vor Ort zu besonders günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Bei Mieterstrom-Modellen liefere eine PV-Anlage auf dem Dach den Strom direkt in die Parteien. Falls nicht genug Strom produziert werde, würden die Nutzenden automatisch und ohne Unterbrechung von den Stadtwerken mit Ökostrom versorgt. Überschüssiger PV-Strom werde in das Netz eingespeist.
Durch diese direkte Nutzung des Stroms vom eigenen Hausdach würden Netz-Entgelte, Konzessions-Abgaben und Stromsteuern gespart. "Die Immobilien der Vermietenden steigen im Wert und die Stromkosten für die Bewohnenden sinken", so das Kommunal-Unternehmen. Dieser Vorteil führe dazu, dass nicht nur Neubauten, sondern auch Bestands-Anlagen für Mieterstrom-Projekte in Frage kämen.