Die Ilmtalklinik unterstreicht die Bedeutung der Geburtenbegleitung für das Haus und signalisiert finanzielle Unterstützung bei der Haftpflichtversicherung
(ty) „Sehr konstruktiv“ verlaufen ist das Gespräch zwischen der Ilmtalklinik und Vertreterinnen der Hebammen, die in der Geburtenbegleitung der Ilmtalklinik tätig sind. Das teilte das Krankenhaus heute mit. Und es gibt auch ein greifbares Ergebnis: Die Klinikvertreter unterstrichen demnach nicht nur die Bedeutung der Geburtenbegleitung durch die Hebammen für das Haus, sondern signalisierten auch Unterstützung bei der Abdeckung der Haftpflichtversicherungsprämien. Den Angaben zufolge wurde vereinbart, dass der Anteil an den Versicherungsprämien, der eine Höhe von 4242 Euro übersteigt, künftig von der Ilmtalklinik übernommen wird.
Diese Vereinbarung solle so lange gelten, bis die Abfederung der beruflichen Haftpflichtkosten im Leistungsbereich Geburtshilfe durch das aktuell diskutierte Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung zur Umsetzung kommt.
Die Hebammen hatten bei dem Gespräch „zum Ausdruck gebracht, dass sie die Aufgaben wie bisher mit großem Einsatz weiter umsetzen wollen. Durch den Anstieg der Prämien für die Haftpflichtversicherung wurde dies aber zunehmend erschwert“, heißt es aus der Ilmtalklinik. Die Klinikvertreter unterstrichen ihrerseits die Bedeutung der Geburtenbegleitung durch die Hebammen für das Haus und signalisierten freiwillige Unterstützung bei der Abdeckung der Haftpflichtversicherungsprämien.
Wie berichtet, sieht der Geschäftsführer der Pfaffenhofener Ilmtalklinik GmbH, Dr. Marcel John, zur langfristigen Lösung der Haftpflicht-Problematik der Hebammen den Bund gefordert. Die gesetzlichen Krankenkassen müssen seiner Meinung nach verpflichtet werden, die Belastungen aus der Haftpflichtversicherung auszugleichen. Die Ilmtalklinik nehme die Situation der hier freiberuflich tätigen Hebammen aber „sehr ernst“, sagte John. Zugleich hatte er versichert: „Wir prüfen, wo wir helfen können, bis eine endgültige bundesweite Lösung gefunden ist.“ Außerdem signalisierte er Gesprächsbereitschaft von Seiten der Klinikleitung. „Auch wenn wir dazu keine gesetzliche Verpflichtung haben, sehen wir uns zur Sicherung der Geburtshilfe an der Ilmtalklinik hier in der Verantwortung", hieß es aus der Klinik. Und mit der Übernahme eines Teils der Haftpflichtversicherungsprämien steht die Klinik-Chefetage zu diesem Wort.
Die Ilmtalklinik wies darauf hin, dass aktuell auf Bundesebene ein Verfahren zum Erlass eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung laufe. Der Entwurf beziehe sich auf die Abfederung der beruflichen Haftpflichtkosten im geburtshilflichen Leistungsbereich. Eine Gruppe von Versicherern habe den Hebammen bis 2016 befristet eine Versicherung für 5000 Euro ab 1. Juli angeboten. Das Angebot stehe unter dem Vorbehalt, dass bis dahin eine strukturell gesetzgeberische Lösung geschaffen werden soll.
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