Das Feuer brach am gestrigen Nachmittag aus noch zu klärender Ursache in einer Erdgeschoss-Wohnung des Mehrfamilien-Gebäudes aus.
(ty) Ein folgenschweres Feuer ist am gestrigen Nachmittag in einem Mehrfamilienhaus im Norden von Karlsfeld (Kreis Dachau) ausgebrochen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute berichtet, brannte eine Wohnung im Erdgeschoss des an der Münchner Straße gelegenen Gebäudes. Die 70-jährige Bewohnerin der betroffenen Räumlichkeiten sowie eine 37-Jährige und deren acht Jahre alter Sohn wurden in eine Klinik gebracht. Der Sachschaden wurde nach ersten Einschätzungen im niedrigen sechsstelligen Euro-Bereich angesiedelt. Laut Feuerwehr ist das Haus vorerst unbewohnbar. Die Ermittlungen zur Unglücks-Ursache wurden von der Kripo übernommen.
Gegen 13 Uhr war laut Polizei bei der Einsatz-Leitstelle die Meldung über die in Brand stehende Wohnung eingegangen. Die 70-Jährige habe sich während des Feuer-Ausbruchs im Keller aufgehalten. Sie habe das Gebäude selbstständig verlassen können. Allerdings habe die Seniorin eine Rauchgas-Intoxikation erlitten und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Mehrere Personen, die sich in anderen Wohnungen in dem Gebäude aufhielten, flüchteten laut Polizei wegen der starken Rauch-Entwicklung im Treppenhaus auf ihre Balkone. Sie seien von der Feuerwehr gerettet worden – dazu sei auch eine Drehleiter verwendet worden.
Eine 37 Jahre alte Frau sowie ihr achtjähriger Sohn seien wegen des Verdachts auf eine Rauchgas-Intoxikation ebenfalls in eine Klinik gebracht worden. Im Einsatz waren neben dem Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk (THW) die Feuerwehren aus Karlsfeld und Dachau sowie die Werkfeuerwehr MTU/MAN und die Kreisbrandinspektion. Die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache werden von Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Fürstenfeldbruck geführt. In den nächsten Tagen solle eine Brandort-Begehung erfolgen, wurde heute aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärt. "Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung ergaben sich bisher keine."
"Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte die Wohnung im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses bereits in voller Ausdehnung, Flammen schlugen aus den Fenstern", berichtet der Kreis-Feuerwehr-Verband Dachau. Im Gebäude befanden sich nach Angaben der Floriansjünger zu diesem Zeitpunkt noch fünf Personen: eine schwangere Frau, zwei Kinder und zwei Erwachsene. Sie alle seien gerettet worden. Auch das Treppenhaus sei bereits völlig verraucht gewesen, so dass eine eigenständige Flucht der Bewohner auf diesem Wege nicht mehr gefahrlos möglich gewesen sei. Die Rettung sei über tragbare Leitern, die Drehleiter sowie durch Atemschutz-Trupps erfolgt, welche die Personen mit Hilfe von Fluchthauben über das Treppenhaus ins Freie brachten.
"Auch ein Hund wurde im Objekt vorgefunden und gerettet, das Tierheim wurde verständigt", heißt es im Bericht des Kreis-Feuerwehr-Verbandes weiter. Alle Betroffenen seien erstbetreut und anschließend dem Rettungsdienst übergeben worden, der ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen sei. Nach der Menschen-Rettung sei zügig die Brandbekämpfung mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz eingeleitet worden. "Insgesamt zwölf Trupps der Feuerwehren Karlsfeld, Dachau sowie der Werkfeuerwehr MTU/MAN waren an den Löscharbeiten beteiligt", fassen die Floriansjünger zusammen.
Bedingt durch die Schnee-Massen, habe sich die Löschwasser-Versorgung sehr schwierig gestaltet, "da unter den Schneebergen zunächst Hydranten gesucht und freigelegt werden mussten". Während der Lösch-Maßnahmen habe die Münchner Straße zeitweise für den Verkehr gesperrt werden müssen. Nach Abschluss der Löscharbeiten habe das THW unter Atemschutz die Verschalung der beschädigten Fenster vorgenommen. "Das Gebäude ist durch das Feuer unbewohnbar geworden", erklärt die Feuerwehr. Der Einsatz der Feuerwehrleute endete gegen 16.30 Uhr, die THW-Helfer rückten gegen 18.45 Uhr ab.