Geisenfeld: Bürgermeister Paul Weber (USB) blickt auf das zu Ende gehende Jahr sowie auf globale und lokale Herausforderungen in Zeiten der Veränderung.
(ty) Es ist eine gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- beziehungsweise Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Paul Weber (USB), Gemeinde-Oberhaupt von Geisenfeld:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
zum Ende des Jahres 2023 nutze ich gerne die Gelegenheit, auf die vergangenen elf Monate zurückblicken und um Ihnen herzliche Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr zu übermitteln. Ich tue dies sowohl im Namen der Stadt Geisenfeld als auch persönlich sehr gerne.
Es war erneut ein Jahr voller Ereignisse, die die Menschen in unserer Stadt geprägt haben. In diesen Tagen schauen wir nicht nur zurück, sondern richten auch den Blick in die Zukunft, auf anstehende Planungen und kommende Entwicklungen.
Das Jahr 2023 wird als eine Zeit in die Geschichte eingehen, die von Herausforderungen, Gefahren und intensiven Emotionen gezeichnet war. Die weltweit großen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen haben uns ebenso berührt, wie der nicht mehr wegzudiskutierende Klimawandel, der heuer ganz Europa in seinem Bann hielt, von den Hitzeperioden und Waldbränden am Mittelmeer bis zur Gletscherschmelze am Nordpol. Wir haben seit Beginn der Aufzeichnungen das heißeste Jahr erlebt.
Weltweit gibt es derzeit rund 200 kriegerische Konflikte. In Europa schauen wir nach wie vor voller Entsetzen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Voller Bangen verfolgen wir auch den israelisch-arabischen Konflikt im Nahen Osten. Tod, Leid, Verwundung und Unheil begleiten diese schwierige Zeit. In der Adventszeit hegen wir die Hoffnung auf Frieden überall auf der Welt.
Mein herzlicher Dank gilt in diesem Zusammenhang auch in diesem Jahr allen, die sich für Kriegsflüchtlinge einsetzen. Gemeinsam, durch gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung, werden wir diese schwierige Zeit meistern.
Die verschiedenen Krisen haben nicht nur das Leid der Menschen gezeigt, sondern auch die Verletzlichkeit und Verwundbarkeit in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens aufgezeigt. Es ist klar geworden, dass Anpassungen notwendig sind, sei es im Umgang mit Krisen in unserer Gesellschaft oder in der sozialen Ausrichtung. In Zeiten des Wandels und der Veränderung müssen wir unsere Strukturen widerstandsfähiger gestalten, Schwachstellen beheben und erfolgreiche Elemente weiter stärken. Herausforderungen wie Umwelt- und Klimaschutz, die Zukunft der Energie-Versorgung und das Gesundheitswesen erfordern unser fortwährendes Engagement.
Wir haben den Beginn einer weiteren großen Herausforderung gesehen, die unsere Lebens- und Arbeitswelt massiv verändern wird. Die Künstliche Intelligenz ist ein großer Meilenstein des technischen Fortschritts und wird uns in Zukunft massiv beeinflussen – ob wir wollen oder nicht. Die KI wird im öffentlichen Leben und auch in der Verwaltung Einzug halten.
Auch auf kommunaler Ebene haben wir uns zahlreichen Herausforderungen gestellt – sei es im Bereich Verkehr, der Herstellung erneuerbarer Energiequellen oder der Schaffung von bezahlbaren Wohnraum. Der Stadtrat hat durch seine Entscheidungen wieder viel auf den Weg gebracht. Im Besonderen wurde die soziale und gesellschaftliche Zusammengehörigkeit durch verschiedene Entscheidungen und Aktivitäten gefördert.
Die Bevölkerung wächst durch die sich weiterhin auf einem hohen Niveau befindenden Geburtenzahlen. Damit bleibt die Alters-Struktur in unserer Stadt weiterhin ausgewogen. Notwendig sind hierfür nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur von Kindertagesstätten und Schulen. Der Fachkräfte-Mangel macht sich inzwischen fast in allen Berufssparten bemerkbar und stellt für uns eine anhaltende Herausforderung dar.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Stadtrat, die Ausschüsse, die Verwaltung und ich setzen uns kontinuierlich für die Bewältigung der sich ständig verändernden Aufgaben ein. Der Dialog mit Ihnen ist uns daher besonders wichtig, um die Wünsche und Sorgen der Bevölkerung zu erfahren. Wie in der Vergangenheit stehen wir Ihnen gerne für Ihre persönlichen Anliegen zur Verfügung. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam gute Lösungen für die unterschiedlichen Anliegen finden werden.
Zum Jahresende möchte ich allen herzlich danken, die sich privat und öffentlich für ihre Mitmenschen einsetzen und Gutes tun. Mein besonderer Dank gilt allen, die in diesen herausfordernden Zeiten weit über ihre Pflichten hinausgehen und ehrenamtlich engagiert sind.
Ein herzliches Dankeschön gilt meinen beiden Stellvertretern, Herrn Erl und Herrn Aichele, und den Mitgliedern des Stadtrats für die gute Zusammenarbeit. Ebenso gebührt mein Dank den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und der Verwaltungs-Gemeinschaft Geisenfeld, den Vertretern der Behörden, Kirchen sowie den Akteuren in sozialen und karitativen Organisationen.
Ein besonderer Dank gilt den Vorsitzenden und unermüdlichen Helferinnen und Helfern in den Vereinen und Verbänden, der Polizei, den Feuerwehren, dem Rettungsdienst, den gemeinnützigen Hilfsorganisationen und dem Katastrophenschutz – allen, die sich in welcher Form auch immer, für ihre Mitmenschen einsetzen.
Gerade in der besinnlichen Adventszeit und rund um das Weihnachtsfest denken wir an unsere älteren Mitbürger, die krank sind und sich einsam fühlen. Wir schließen sie gerne in unsere Gedanken ein und ich erhoffe mir trotz der Einschränkungen von ganzen Herzen eine gute und friedvolle Zeit für sie!
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr!
Herzlichst
Ihr
Paul Weber"
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