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Weil die Stadt Pfaffenhofen bei den Mahlzeiten für die Kleinen laut Satzung kostendeckend arbeiten muss, steht eine Erhöhung um 60 Cent pro Essen im Raum – am Donnerstag entscheidet der Stadtrat

Von Tobias Zell

Die Eltern, deren Sprösslinge in Pfaffenhofen einen städtischen Kindergarten oder eine städtische Kinderkrippe besuchen, müssen wahrscheinlich künftig deutlich mehr für das den Buben und Mädchen dort servierte Mittagessen bezahlen. Der Stadtrat befasst sich in seiner Sitzung am Donnerstag mit einem Vorschlag der Stadtverwaltung, der eine Erhöhung des Essensgelds um 60 Cent pro Mahlzeit vorsieht. Derzeit werden pro Mittagessen im Kindergarten 2,90 Euro berechnet, in der Kinderkrippe 2,40 Euro.

Hintergrund der im Raum stehenden Erhöhung ist eine Festlegung in der Satzung der Stadt vom September 2012. Darin steht, dass das Mittagessen zum Selbstkostenpreis angeboten wird. Abgerechnet wird über eine monatliche Pauschale, die dann einmal jährlich mit den tatsächlich vom jeweiligen Kind in Anspruch genommenen Mahlzeiten verrechnet wird.

Die letzte Erhöhung der Gebühr für das Mittagessen gab es nach Angaben der Stadtverwaltung im Februar 2010. Nach gut vier Jahren mit konstantem Preis für die Eltern wundert es indes nicht, wenn nun eine Erhöhung ansteht – zumal die Stadt ja laut Satzung kostendeckend zu arbeiten hat. Im Rathaus verweist man zum Beispiel darauf, dass die Ilmtalklinik – einer der Lieferanten der Mahlzeiten – im November den Preis pro Essen von 2,50 auf 2,90 Euro erhöht hat.

Die städtischen Kindertagesstätten beziehen das Mittagessen von zwei Lieferanten: Aus der Ilmtalklinik werden die Kindertagesstätten Burzlbaam, St. Elisabeth, St. Andreas und Ecolino versorgt; die Firma Hipp beliefert den Kindergarten Maria Rast und die Kita St. Johannes. Derzeit werden in den von der Stadt betriebenen Kindertagesstätten insgesamt etwa 335 Kinder täglich mit Essen versorgt. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es mit 170 Sprösslingen gerade einmal halb so viele.

Die Buben und Mädchen bekommen übrigens ein Drei-Gänge-Menü, bestehend aus Vor-, Haupt- und Nachspeise.

Bereits im vergangenen Jahr deckten die von den Eltern einkassierten Essens-Gebühren die Kosten für die Mahlzeiten der Kita-Kinder deutlich nicht. Das Defizit lag nach Angaben aus dem Rathaus bei rund 9900 Euro. Das ergibt sich auch aus einer Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben, wobei auf der Haben-Seite die von den Eltern entrichteten Essens-Gebühren in Höhe von knapp 133 600 Euro stehen und auf der Ausgaben-Seite die Kosten für das Essen selbst mit 108 300 Euro sowie die Kosten für Hauswirtschaftskräfte von 35 100 Euro.

Aufgrund einer Hochrechnung würde sich nach Angaben der Stadtverwaltung das Defizit von den genannten 9900 Euro im vergangenen Jahr auf künftig knapp 28 800 Euro erhöhen, wenn die Gebühren für die Eltern nicht erhöht würden.

Deshalb sollte nun nach Einschätzung der Stadtverwaltung zum neuen Kindergartenjahr 2014/15, das im September beginnt, die Erhöhung des Essensgelds erfolgen. Vorgeschlagen werden die genannten 60 Cent pro Kind und Essen. Wenn das so vom Stadtrat abgesegnet wird, müssten die Eltern künftig pro Mahlzeit 3,50 Euro bezahlen, wenn ihr Kind im Kindergarten ist, und glatte drei Euro, wenn es eine Krippe besucht.

Mit dieser Erhöhung wäre dann die in der Satzung festgeschriebene Kostendeckung wieder erreicht, wie die zuständige Sachbearbeiterin im Rathaus, Kathrin Maier, gegenüber unserer Zeitung bestätig. Das Defizit würde sich dann nämlich von den ohne Erhöhung prognostizierten 28 800 Euro auf gerade einmal 402 Euro reduzieren – und hätte sich damit  in Luft aufgelöst.

Die monatliche Essenspauschale von 55 Euro pro Kindergartenkind und 45 Euro pro Krippenkind könnte nach Einschätzung der Verwaltung übrigens trotz der Erhöhung beibehalten werden. So wird sich die Erhöhung dann für die Eltern erst in der Endabrechnung niederschlagen, wenn, wie gesagt, nach den tatsächlich konsumierten Mahlzeiten abgerechnet wird. Zur Verdeutlichung: Mit den monatlichen 55 Euro für ein Kindergartenkind wären fast 16 Essen zum neuen Preis von 3,50 Euro abgedeckt.


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