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500 Autofahrer und 1000 Zuschauer. Berichtet wird von "grobem Fehlverhalten einzelner", von verschiedenen Delikten und von zwei angefahrenen und verletzten Frauen.

(ty) Rund 1500 Sympathisanten der Autoposer-Szene sind laut Polizei am gestrigen Abend auf einem Parkplatz des so genannten Schlüter-Geländes in Freising zusammengekommen, um dort ein Tuning-Treffen abzuhalten. "Wieder kam es dabei wegen groben Fehlverhaltens einzelner Teilnehmern zu einem Großeinsatz der Polizei – so wie es bereits vor gut acht Wochen, am 16. Dezember 2023, in Rosenheim der Fall war", erklärte heute das in Ingolstadt ansässige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Auch gestern in Freising habe die Polizei konsequent einschreiten und gegen mehrere Teilnehmer ein Strafverfahren einleiten müssen. Dabei geht es um verschiedene Delikte. Zwei Frauen wurden offenbar angefahren und dadurch verletzt.

Erst am gestrigen Nachmittag erlangte die Polizei nach eigenem Bekunden kurzfristig Kenntnis über ein in den sozialen Medien angekündigtes Treffen, welches in einschlägigen Chatrooms zunächst für einen Start- und Treffpunkt am Flughafen München geplant war. "Weitere polizeiliche Recherchen haben jedoch ergeben, dass ein solches abendliches Treffen der Szene nicht wie zunächst angekündigt am Flughafen, sondern auf dem Schlüter-Gelände in Freising stattfinden sollte", berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Da es bei derartigen Treffen in der Vergangenheit oftmals zu verkehrsgefährdenden Verhalten der Szene-Mitglieder gekommen war, reagierte die Polizei sofort und bereitete einen Schwerpunkt-Einsatz mit Kontrollen vor, um die Szene im Blick zu behalten."

Was zunächst mit einem geordneten Verhalten der Teilnehmer begonnen habe, "geriet im Laufe des Abends mit zunehmend aufgeheizter Stimmung aus dem Ruder, sodass polizeilich eingeschritten werden musste". Gegen 21 Uhr wurden der Schilderung der Polizei zufolge "verkehrsgefährdende Fahrweisen festgestellt". Die "Auto-Poser" machten den Angaben zufolge durch so genannte Burn-outs, indem sie Reifen im Stand durchdrehen ließen, auf sich aufmerksam. Mehr als 1000 Zuschauer waren nach Darstellung der Polizei gekommen und bildeten an Fahrbahnrand "Poser-Gassen", um dem Treiben mit "bis zu 500 szenetypischen Fahrzeugen" zuzusehen.

"Die Stimmung unter den Veranstaltungs-Teilnehmern wurde fortlaufend aggressiver", so die Polizei. Aus dem Zuschauerkreis seien Schüsse mit einer PTB-Waffe in die Luft abgegeben sowie Feuerwerkskörper gezündet worden. Mehrere Leute seien in der aufgeheizten Stimmung auf das Dach der Schlüter-Halle geklettert. Gegen 23.45 Uhr sei mitgeteilt worden, dass im Bereich des Auto-Poser-Spaliers eine Frau von einem Pkw angefahren worden sei und sich am Fuß verletzt habe. Nach ersten Erkenntnisse der Polizei hatte sie einen Mittelfußbruch erlitten. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden. Außerdem sei dabei eine 16-Jährige verletzt worden, "als das Tuner-Fahrzeug außer Kontrolle geriet und in die Zuschauer-Menge fuhr".

"Das waghalsige Fehlverhalten einzelner Teilnehmer forderte ein kräftestarkes Einschreiben der Polizei", heißt es in dem heute veröffentlichten Bericht des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Strafverfahren seien unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffen-Gesetz und wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel-Gesetzes sowie wegen Körperverletzung und wegen des Durchführens verbotener Fahrzeug-Rennen durch stark überhöhte Geschwindigkeit eingeleitet worden. Außerdem werde strafrechtlich wegen Verstoßes gegen das Luftverkehrs-Gesetz ermittelt. Denn, so wurde dazu erklärt: "Es wurde mehrmals eine Drohne gestartet, die über die Zuschauer-Mengen und die Kontroll-Zone des Münchner Flughafens flog."

Mit Unterstützung von Einsatzkräften aus umliegenden Polizei-Dienststellen sowie vom Polizeipräsidium München sei es "durch konsequentes Einschreiten gelungen, ein weiteres Ausufern der Veranstaltung zu verhindern und um 23.45 Uhr für einen kontrollierten Abstrom der Auto-Poser-Szene zu sorgen". Im Rahmen der Aufklärungs-Arbeit der Polizei sei bekannt geworden, dass eine kleinere Gruppe, bestehend aus zirka 60 Fahrzeugen, sich in Aschheim nochmals zusammengefunden habe. "Dort beendeten die Auto-Tuner ihre Zusammenkunft gegen 1.30 Uhr und verließen ohne größere Vorkommnisse ihren letzten nächtlichen Treffpunkt."


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