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Bis 2030 sollen hier mindestens 350 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Produktions- und Entwicklungs-Niederlassung soll "internationales Innovations-Zentrum" werden.

(ty) Mit Investitionen in Höhe von zirka einer Milliarde Euro baut Daiichi-Sankyo nach eigenem Bekunden seinen Produktions- und Entwicklungs-Standort in Pfaffenhofen zu einem "internationalen Innovations-Zentrum" aus. Nach Angaben des Pharma-Unternehmens entstehen dabei bis zum Jahr 2030 "mindestens 350 neue Arbeitsplätze", darunter zahlreiche Stellen für internationale Spitzen-Forscher, Prozess-Ingenieure und weitere spezialisierte Fachkräfte für Steril- und Biotechnologie. Neben zusätzlichen Produktions-Kapazitäten im Bereich der Herzkreislauf-Erkrankungen, werden den Angaben zufolge neue Labore, insbesondere für die Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie ("Antibody Drug Conjugates", kurz ADC), entstehen. "Damit sollen künftig in Pfaffenhofen neuartige Krebs-Therapien gegen unter anderem Brust-, Lungen- und Magenkrebs entwickelt und hergestellt werden."

"Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu unserem Konzernziel, zur Verbesserung der Lebensqualität auf der ganzen Welt beizutragen", erklärt Masahiro Kato, Managing-Director und Vorsitzender der Geschäftsführung von Daiichi-Sankyo-Europe. "Wir sind auf dem Weg, eines der weltweit führenden Onkologie-Unternehmen zu werden. Dabei bauen wir auf den anhaltenden Erfolgen mit unseren Herz-Kreislauf-Medikamenten auf."

Weiter erläutert er: "Indem wir unsere Onkologie-Aktivitäten erweitern, möchten wir in Zukunft einen noch größeren Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten." So könne man Patientinnen und Patienten neue Behandlungs-Möglichkeiten bieten. "Unser Standort Pfaffenhofen hat mit seiner langjährigen Expertise dafür alle Voraussetzungen."

Matthias Kühn (Werksleiter von Daiichi-Sankyo in Pfaffenhofen), Bundesminister Karl Lauterbach (Masahiro Kato, Geschäftsführer von Daiichi-Sankyo-Europe) und Martina Witzel (Leiterin des Geschäfts-Bereichs Onkologie bei Daiichi-Sankyo in Deutschland) bei der Eröffnung des neuen Labor-Gebäudes im Werk in Pfaffenhofen.

Die Milliarden-Investition von Daiichi-Sankyo sei eine sehr gute Nachricht für Patientinnen und Patienten sowie für den Pharma-Standort Deutschland, kommentierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einem Besuch am Unternehmens-Standort in Pfaffenhofen. "Die Pharma-Strategie und die Digitalisierung unseres Gesundheits-Systems stärken Deutschland als Standort für Forschung und Produktion."

"Dass neuartige Therapie-Methoden bei uns erforscht und entwickelt werden, motiviert uns als Bundesregierung, die Strategie, pharmazeutische Forschung und Produktion zu fördern, weiter zu beschleunigen", so Lauterbach weiter. "Dafür räumen wir mit dem Medizin-Forschungs-Gesetz bürokratische Hürden aus dem Weg und schaffen schnelle Zulassungswege. Außerdem ermöglichen wir die Nutzung von Gesundheits-Daten für Forschungs-Projekte."

Seit mehr als 60 Jahren stehe der Pfaffenhofener Produktions-Standort für höchste Qualitäts-Standards, heißt es von Daiichi-Sankyo. Die im Werk produzierten Medikamente werden den Angaben zufolge in mehr als 50 Länder weltweit versendet. Auch pharmazeutische Entwicklung finde schon heute an diesem Standort statt.

"Kolleginnen und Kollegen entwickeln auf Grundlage der aktiven Wirkstoffe, die von unseren Forscherinnen und Forschern aus Japan bereitgestellt werden, passende Darreichungs-Formen und die dazu gehörigen Produktions-Verfahren, um diese im industriellen Maßstab herstellen zu können", wird dazu erklärt. Darüber hinaus sei Pfaffenhofen einer der weltweit größten Standorte von Daiichi-Sankyo für die Herstellung klinischer Produkte.

Bundesminister Karl Lauterbach bei seiner Rede anlässlich der Eröffnung des neuen Labor-Gebäudes bei Daiichi-Sankyo in Pfaffenhofen.

Von besonderer Bedeutung für die Sicherstellung der Qualität sei auch die Entwicklung neuer Analyse-Methoden, erklärt das Pharma-Unternehmen. "Diese werden in der analytischen Abteilung entwickelt und später in der Qualitäts-Kontrolle zur Prüfung der Fertig-Arzneimittel eingesetzt." Hierfür sei Ende des vergangenen Jahres ein Neubau bezogen worden, der beiden Abteilungen Platz biete.

Matthias Kühn, Standort-Leiter bei Daiichi-Sankyo-Europe in Pfaffenhofen, erklärt zu der Entscheidung, den Standort zum internationalen Innovations-Zentrum auszubauen: "Die Tatsache, dass wir uns in Pfaffenhofen zukünftig vermehrt um onkologische Therapien kümmern werden, ist in zweierlei Hinsicht positiv, insbesondere auch für Patientinnen und Patienten."

Kühn führt dazu aus: "Zum einen können wir maßgeblich zur weltweit gestiegenen Nachfrage nach ADC-Krebstherapien beitragen. Zum anderen stellen wir unsere Zukunftsfähigkeit und die Spitzenqualität, die wir hier leisten, unter Beweis." Beim Ausbau des Werkes arbeite man intensiv mit dem bestehenden und wachsenden Netzwerk aus lokalen, regionalen und überregionalen Partner-Unternehmen zusammen."

Der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner (FW) erklärte in der heutigen Sitzung des Kreistags sinngemäß, dass die Entscheidung von Daiichi-Sankyo, hier bis zum Jahr 2030 rund eine Milliarde Euro zu investieren, auch zeige, dass der Landkreis über gut ausgebildete Fachkräfte verfüge und gut aufgestellt sei. Dieser Standort des Unternehmens entwickele sich damit zum größten Produktions-Standort außerhalb Japans. Den Ausschlag für Pfaffenhofen habe gegeben, dass man 100 Prozent erneuerbare Energie habe zusagen können.

Im Labor bei Daiichi-Sankyo.

Eines der Elemente des angekündigten Investments ist nach Angaben des Unternehmens das neue Gebäude für ADC, das bis Ende des Jahres 2026 fertiggestellt werden soll. Daiichi-Sankyo wird damit nach eigenem Bekunden "sehr wahrscheinlich" in die "erste Liga der Biotech-Unternehmen" in der DACH-Region aufsteigen. "Die Investitionen stärken neben den Bereichen Produktion und Forschung auch die Qualitäts-Sicherung und Logistik", heißt es in einer Presse-Mitteilung des Unternehmens.

"Erneuerbare Energien werden eine zunehmend wichtige Rolle spielen", heißt es weiter. "Schon heute setzt das Werk auf Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solar-Energie, die es entweder mit eigenen Anlagen oder in Kooperation mit lokalen Partnern selbst erzeugt." Daiichi-Sankyo komme damit seiner Vision, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten, einen großen Schritt näher.

Daiichi-Sankyo wurde 2006 durch den Zusammenschluss der Unternehmen Daiichi und Sankyo in Europa gegründet. Das globale Pharma-Unternehmen mit Sitz in Japan ist nach eigenem Bekunden in mehr als 20 Ländern vertreten und zählt 16 000 Mitarbeiter; in Europa ist man in 13 Ländern mit rund 2000 Mitarbeitern vertreten. Die Geschäfts-Zentrale für Europa steht in München; einer der weltweiten Produktions-Standorte befindet sich in Pfaffenhofen. Die Daiichi-Sankyo-Europe-GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der "Daiichi Sankyo Co., Ltd.", die ihre Konzern-Zentrale in Tokio hat. Weitere Informationen, auch zum Standort in Pfaffenhofen, gibt das Unternehmen auf seiner Homepage unter diesem Link


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