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Besoffener 32-Jähriger am Münchener Hauptbahnhof gestellt. Laut Video klaute er eine Tasche, doch von dem darin befindlichen HIV-Präparat fehlt jede Spur.

(ty) Teure Medikamente sind auf bisher ungeklärte Weise am gestrigen Abend am Hauptbahnhof in München verschwunden. Wie die Bundespolizei aus der bayerischen Landeshauptstadt heute meldet, handelt es sich dabei um ein HIV-Präparat, das sich einer Einkaufstasche befand, die einem 39-Jährigen gestohlen wurde. Dank einer Video-Aufzeichnung habe man zwar einen 32-jährigen Tatverdächtigen mit genau dieser Tasche fassen können. Doch von den Medikamenten fehle jede Spur. Der bereits einschlägig polizeilich in Erscheinung getretene Pole muss heute vor den Haftrichter. Hier die ganze Geschichte.

Gegen 20.40 Uhr sei der 39-Jährige aus München-Neuhausen mit einem Zug aus Berlin am Hauptbahnhof in München angekommen, berichtet die Bundespolizei. Von Mitarbeitern der Deutschen Bahn (DB) sei er mit einem Mobility-Fahrzeug bereits erwartet worden. "Am Bahnsteig wurde das Gepäck des Neuhauseners auf die Ladefläche gestellt", heißt es im Bericht der Ordnungshüter. Während der Fahrt durch den Hauptbahnhof habe der 39-Jährige kurz vor dem Ausgang zur Arnulfstraße bemerkt, dass eine Tasche gefehlt habe. Die DB-Mitarbeiter sprachen daraufhin Streifenbeamten der Bundespolizei an.

"Eine Überprüfung von Video-Aufzeichnungen erbrachte Bilder eines Mannes, der sich der Tasche bemächtigt hatte", ist im Bericht der Bundespolizei weiter zu lesen. Im Rahmen von Fahndungs-Maßnahmen sei kurz darauf der 32 Jahre alte Pole mit der Einkaufstasche des 39-Jährigen im Hauptbahnhof gestellt worden. Die Tasche enthielt den Angaben zufolge zwar Schmutzwäsche, allerdings fehlte eine rund 2700 Euro teure Medikamenten-Packung, für deren im vergangenen Dezember erfolgten Kauf der 39-Jährige den Beamten eine Rechnung vorgelegt habe. Nach Polizei-Angaben handelt es sich um eine Dreimonats-Packung eines HIV-Präparates der Marke "Eviplera". 

Der in Deutschland wohnsitzlose Pole war erheblich alkoholisiert; berichtet wird von einem Wert in Höhe von 2,41 Promille. Er sei von Behörden zwecks Aufenthalts-Ermittlungen gesucht worden. "Trotz Absuche seines Weges im Hauptbahnhof konnte die Medikamenten-Packung nicht aufgefunden werden", meldet die Polizei. Deren Verbleib sei somit ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft München I habe für den heutigen Donnerstag die Haftvorführung des bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls mit Waffen polizeilich in Erscheinung getretenen Polen angeordnet.

Im Gewahrsam der Bundespolizei habe sich der 32-Jährige aggressiv verhalten. Er habe Beamte beleidigt und sich auch selbst verletzt. Aufgrund der Verletzung sowie angesichts der starken Alkoholisierung sei er vom Rettungsdienst – unter Polizei-Bewachung – zunächst in eine örtliche Klinik gebracht worden. Am heutigen Morgen sei er dann gegen 3.45 Uhr in die Haftanstalt des Münchner Polizeipräsidiums überstellt worden.


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