Der Mann sorgte in einem Zug von München nach Nürnberg für Aufregung, am Bahnhof in Dachau beschäftigte er dann Rettungsdienst und Polizei.
(ty) Wegen sexueller Belästigung wird gegen einen 49-Jährigen aus Ingolstadt ermittelt, der am gestrigen Nachmittag am Bahnhof von Dachau eine Sanitäterin begrapscht haben soll, die ihm wegen seiner gesundheitlichen Probleme zur Hilfe gekommen war. Zuvor, so berichtet heute die Bundespolizei, soll der deutsche Staatsbürger in einer Regional-Bahn, die von München in Richtung Nürnberg unterwegs war, bereits mehrere Fahrgäste belästigt und insbesondere weibliche Reisende unsittlich berührt haben. Diesbezüglich wird um Hinweise gebeten.
Wie die Bundespolizei heute berichtet, war gestern gegen 15.45 Uhr ein Rettungswagen des BRK zum Bahnhof nach Dachau beordert worden. Zuvor sei ein Notruf eingegangen, nachdem der 49 Jahre alte Zug-Passagier über Kreislauf-Beschwerden geklagt habe. "Als die Rettungskräfte eintrafen und sich um den Mann kümmern wollten, fasste der 49-Jährige einer Sanitäterin an die Brust", heißt es weiter. "Daraufhin verließen die drei Sanitäter mit ihm den Zug und informierten die Polizei." Angesichts des Verhaltens des Mannes sei eine Alkoholisierung als Ursache für seine gesundheitlichen Probleme vermutet worden.
Von angerückten Einsatzkräften der Bundespolizei sei die Identität des 49-Jährigen festgestellt worden. Während der polizeilichen Maßnahmen habe er plötzlich Widerstand geleistet. Den Angaben zufolge musste er gefesselt zur Wache am Münchner Hauptbahnhof gebracht werden. Ein bei ihm durchgeführter Atem-Test habe einen Wert von 2,4 Promille ergeben. "Da der Mann keinerlei Einsicht zeigte und zu befürchten war, dass er in seinem Zustand erneut Straftaten begehen würde, wurde er nach Rücksprache mit dem zuständigen Gericht bis zum heutigen Morgen in Unterbindungs-Gewahrsam genommen", so die Bundespolizei.
Unter Berufung auf vorliegenden Zeugen-Aussagen wird von Seiten der Gesetzeshüter davon ausgegangen, dass der 49-Jährige in dem besagten Zug weitere Personen – insbesondere Frauen – sexuell belästigt hat. Von etwaigen Übergriffen betroffene Personen sowie mögliche weitere Zeugen werden darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 89) 5 15 55 00 mit der Bundespolizei-Inspektion in München in Verbindung zu setzen.